Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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vielleicht einmal die Wurzel gewesen, Verästelungen und Schirm jener Teil, der auf der Oberfläche existierte. Wie aber hatte sich ein solches Gebilde von seiner Welt lösen können?

    Was Akrobath nicht wissen konnte, war Folgendes:
    Die blau schimmernden Lebewesen stammten von einer Welt, die ständig intensiver Hyperstrahlung ausgesetzt war. Die Strahlung förderte Wachstum und Reife der organischen Einheiten, die früher einmal aus zwei Arten bestanden hatten, bis sie eine Symbiose eingingen.
    Sie waren in der Lage, fünfdimensionale Energie aufzunehmen und nach Belieben wieder abzustrahlen, was einen deutlichen Vortrieb zur Folge hatte. Es war daher unvermeidbar, dass diese seltsamen Wesen eines Tages den Entschluss fassten, sich von ihrem Planeten zu trennen. Im Weltraum konnten sie existieren, weil die von ihnen gespeicherte Hyperenergie ein Schutzfeld um sie herum bildete.
    Sie trieben durch den Raum, und es war kein Problem für sie, die Lichtgeschwindigkeit zu erreichen.
    Vielleicht hätten diese Wesen in ihrem Sinn glücklich sein können, möglicherweise waren sie es auch. Aber sie waren nicht mehr so frei, wie sie es zu Beginn ihrer Reise gewesen waren. Denn eines Tages begegneten sie einer anderen Lebensform, die aktiver und intelligenter war.
    Abermals wurde eine Symbiose eingegangen, die dem gegenseitigen Interesse dienen sollte, denn auch diese andere Lebensform war pflanzlichen Ursprungs. Allerdings besaß sie nicht die Fähigkeit, sich durch den Raum fortzubewegen, zumindest nicht so schnell wie die Schirmwesen. Aber sie besaß Gliedmaßen, mit denen sie geschickt arbeiten konnte. Sie war sogar in der Lage, Werkzeuge und Waffen herzustellen.
    Rein äußerlich erinnerten die Wesen der dritten Art an über zwei Meter lange Baumstümpfe mit beweglichen Wurzelenden und schlanken Ästen, die in Greifwerkzeugen endeten. Im Vakuum konnten sie nur existieren, wenn sie von einer Schutzblase fünfdimensionaler Energie eingeschlossen waren, die von ihren Symbiosepartnern gebildet wurde. Eine solche Blase blieb auch ohne ständige Energiezufuhr lange Zeit stabil.

    »Ich werde sie ›Blautreiber‹ nennen«, murmelte Akrobath, der vergeblich darüber nachgrübelte, wie diese Lebensform entstanden sein konnte. »Aber ich beginne daran zu zweifeln, dass sie mir helfen können. Richtig intelligente Wesen würden Kontakt aufnehmen, sie aber tun so, als gäbe es die KARMA überhaupt nicht.«
    Diese Ignoranz beunruhigte den Roboter, weil sie ihm unlogisch erschien.
    Nach einiger Zeit schwebte Akrobath wieder zur Kabine hinüber, um sich davon zu überzeugen, dass bei Ellert-Ashdon alles in Ordnung war. Vorsichtshalber vertiefte er die Paralyse, da er nicht wusste, ob er in den nächsten Stunden dafür Zeit finden würde.
    Als er in die Zentrale zurückkehrte, erschienen auf dem Schirm erste Konturen dessen, was er als Materieansammlung klassifiziert hatte. Es handelte sich um eine kleine Raumflotte von zwei Dutzend Einheiten unterschiedlichen Aussehens. Die Schiffe fielen antriebslos durch den Raum.
    Akrobath reduzierte die Geschwindigkeit der KARMA, weil er den Abstand vorerst nicht weiter verringern wollte. Ohne Zweifel war die Flotte das Ziel der Blautreiber.
    Es handelte sich um riesige kastenförmige Schiffe, die keine einheitliche Form aufwiesen. Einige Auswüchse ließen auf Waffen schließen, aber das war nur eine Vermutung. Immerhin kam Akrobath der Gedanke, dass es ratsam sei, das Funkgerät einzuschalten.
    Was er auffing, war keine Lautsprache. Wahrscheinlich handelte es sich um automatisch gesendete Notsignale.
    Waren die Blautreiber eine Rettungsexpedition?
    Akrobath konnte sich nicht vorstellen, dass diese so zart und zerbrechlich aussehenden Lebewesen dafür geschaffen waren, eine Flotte von Wracks zu bergen. Ihm blieb aber kaum Zeit, darüber nachzudenken, denn die Messdaten nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Sie verrieten eine verstärkte hyperenergetische Strahlung, die zweifellos von den nun ausschwärmenden Blautreibern stammte.
    Diese bizarren Geschöpfe kreisten die Kastenschiffe ein. Gleichzeitig begannen sie intensiver zu leuchten, ihr Blau verwandelte sich ganz allmählich in ein blasses Rosa, das mit der Aura anderer Blautreiber zu verschmelzen begann und sich ausdehnte.
    Fasziniert beobachtete der Roboter das weitere Geschehen, und dabei achtete er nicht auf seine eigene Sicherheit. Das war insofern ein vermeidbarer Fehler, als Akrobath in mehreren Ebenen denken konnte und