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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wirkte er nicht mehr gänzlich seelenlos, neigte aber zum Outrieren, wodurch er in der Öffentlichkeit mehr als früher auffiel.
    Aber Wiesel hatte momentan ganz andere Probleme. Es hatte damit begonnen, dass er Blacky um etwas Kleingeld bat.
    »Geld? Was ist das?«, hatte Blacky gefragt. Er war schlicht und einfach völlig pleite.
    »Wie stellst du dir das Leben eigentlich vor?«, redete Wiesel auf ihn ein. »Wie willst du für unseren Unterhalt sorgen? Womit willst du mich, deinen Lehrer, der dich in die Geheimnisse des Daseins auf Terra einweiht, bezahlen? Und woher soll die Miete für dieses Apartment kommen? Dein Sprachkurs, dein Schauspielunterricht, die Garderobe, die Gebühren für die technischen Geräte, für dieses Studio – wer soll das berappen? Wie bist du überhaupt zu diesem Apartment gekommen?«
    »Ich habe mich an den Portier gewendet, und er gab mir einige Wohneinheiten zur Auswahl«, antwortete Plekeehr. »Ich habe ihm meinen Namen genannt, mir meine Mietkarte geben lassen und dieses Apartment gewählt. Gefällt es dir auf einmal nicht mehr?«
    Wiesel griff sich an den Kopf.
    »Du hast dir eine Kreditkarte geben lassen«, versuchte er Blacky zu erklären. »Wenn du auf dieses Konto nichts eingezahlt hast, bist du wahrscheinlich schon fünfstellig im Minus. Ja, mein Lieber, du lebst auf großem Fuß.«
    Blacky blickte tatsächlich auf seine Sandalen hinab.
    »Mach keine blöden Witze, sondern streng deinen Grips an, wie wir aus diesem Schlamassel wieder herauskommen!«, herrschte Wiesel seinen Ernährer an.
    »Ich verstehe dein Verhalten nicht«, sagte Plekeehr.
    »Aber du wirst es verstehen, wenn sie dich eines Tages zur Kasse bitten. Vielleicht geht es noch eine Weile gut. Doch irgendwann ist deine Kreditwürdigkeit zu Ende, dann musst du die Schulden tilgen. Und glaube ja nicht, dass du den Behörden entkommst. Du bist registriert, Blacky! Sie haben dein Gehirnwellenmuster, deinen Biorhythmus und die Frequenz deiner Hautsinne. Damit bist du festgenagelt.«
    »Unrichtig«, sagte Plekeehr. »Niemand hat all das, was du aufzählst, von mir verlangt. Was ist darunter überhaupt zu verstehen?«
    Wiesel ließ sich aufs Schwebesofa sinken. »Man wird nicht darum gebeten, sein Gehirnwellenmuster abzugeben, du verdammtes Greenhorn.« Er seufzte schicksalsergeben. »Als du dich als Mieter in diesem Haus etabliert hast, wurdest du automatisch durchleuchtet. Und nur weil deine Personalien positronisch gespeichert wurden, giltst du als kreditwürdig. Aber nur bis das festgesetzte Limit erreicht ist. Dann wird dein Datenspeicher Alarm schlagen, und dann musst du zahlen oder deine Schuld zwangsweise abarbeiten. Du kannst natürlich auch das Weite suchen, aber dann darfst du dich in keiner Stadt dieses Planeten mehr blicken lassen. Du wirst ein Gejagter sein.«
    Wiesel registrierte zufrieden, dass Blacky bei den letzten Worten zusammenzuckte. Hatte er diesem gefühllosen Klotz tatsächlich Angst einjagen können!
    Plekeehr stand auf.
    »Sie werden mich jagen? Wann? Sollen wir sofort fliehen?«
    »Nun mal sachte«, sagte Wiesel beruhigend. »Ich bin sicher, du besitzt irgendetwas von Wert, was wir zu Geld machen können. Deine Halskette sieht nicht wie billiger Plunder aus.«
    »Davon würde ich mich nie trennen«, sagte Plekeehr entschieden.
    »Wieso, was ist mit ihr?«
    »Sie – ist mein Leben. Ohne sie wäre ich verloren. Es gäbe keine Rückkehr für mich.«
    Wiesel horchte den Mann weiter aus und erfuhr, dass die Kette mehr als nur ein Schmuckstück war. Jedes Glied stellte eine komplizierte technische Apparatur dar, und wenn er Blacky glauben wollte, dann hatte der mit einem davon die Grundzüge des Interkosmo gelernt.
    »Jetzt brauchst du diese Sprachhilfe nicht mehr. Du beherrschst Interkosmo ganz ausgezeichnet. Gib her!«
    Es kostete Wiesel einige Überredungskunst, Blacky das Kettenglied zu entlocken. Danach rückte Blacky ganz von selbst mit einem weiteren Schatz heraus.
    »Ich habe noch meinen Einsatz-Anzug«, sagte er und holte aus einem Versteck eine blau schillernde Kombination hervor. »Den brauche ich auch nicht mehr.«
    Da sich das Material der Kombination recht exotisch anfühlte, packte Wiesel sie zu dem Kettenglied und ging mit beidem zu einem Hehler, den er schon geraume Zeit kannte.
    Das war ein abgefeimter Bursche, dem Wiesel schließlich tausend Solar entlockte. Als Klunkel, wie der Hehler hieß, zum Abschied sagte, Wiesel könne wiederkommen, wenn er wieder was von der Art hätte, da

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