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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schwäche verbargen.
    Der Mann mit dem ausdruckslosen Gesicht trug Frauenkleider: ein locker fallendes Oberteil und eine enge Hose. Um seinen Hals baumelte eine Kette, außerdem ging er barfuß. Wiesel stufte ihn entweder als Sektierer oder als Transvestiten ein. Stundenlang schlich er ihm mit knurrendem Magen nach und beobachtete ihn.
    Der Mann suchte alle möglichen Geschäfte, Informationsbüros und Vereine auf. Es dauerte lange, bis Wiesel dahinter ein System entdeckte. Es war auch schwer, zwischen der »Union der jungfräulichen Mütter« und dem Verein »Übermorgen-Numismatiker« einen Zusammenhang zu sehen. Doch es gab ihn. Wiesel kam dahinter, dass der Mann wahllos Informationen hamsterte.
    Von da an wurde es für ihn richtig interessant. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, und er kam mit jedem Schritt, den er dem Mann folgte, immer mehr zu der Ansicht, ein potenzielles Opfer vor sich zu haben. Verrückte in Frauenkleidern waren sowieso leichte Beute, aber dieser Spinner war dazu noch unwissend. Er hatte keine Ahnung von der Welt. Weshalb sonst hätte er sich mühsam und auf völlig unrationelle Weise Informationen beschaffen müssen?
    Wiesel folgte ihm in ein Reisebüro und belauschte ein Gespräch mit einer Angestellten. Der Mann hatte ausdrücklich nach einem »Menschen« für ein Informationsgespräch verlangt. Von dieser Angestellten erbat er sich radebrechend Informationsmaterial über eine Weltreise in alle Länder der Erde. Abschließend nannte er eine Adresse, an die sie die Unterlagen schicken sollte.
    Wiesel wartete, bis sein Opfer das Reisebüro verlassen hatte, dann raffte er an Unterlagen zusammen, was ihm in die Finger kam und was kostenlos war, und begab sich zu der genannten Adresse.
    Der Robotportier ließ ihn in das Apartmenthaus ein, als er sich als Reiseleiter ausgab. Er schwebte im Antigravlift in die zwanzigste Etage hinauf und wartete vor dem Apartment seines Opfers.
    Der Mann kam erst nach Mitternacht. Er trug eine riesige Tüte, die vor Werbematerial aller möglichen Firmen und Organisationen förmlich überquoll. Er sah Wiesel aus seinen starren Augen ausdruckslos an.
    »Ich bringe das Informationsmaterial des Reisebüros«, sagte Wiesel. »Ich wurde für Ihre persönliche Beratung abgestellt. Sie können über mich verfügen. Wenn Sie mich nicht benötigen, dann sagen Sie es nur ruhig.«
    »Ich Sie benötigen«, sagte Plekeehr.
    Damit hatte Wiesel eine Bleibe und einen neuen Ernährer gefunden. Er hatte allen Grund, sich seine Zukunft im rosigsten Licht auszumalen. Denn ein Mann, der mit einer Weltreise spekulierte – wahrscheinlich ein steinreicher Farmer von einer Pionierwelt –, bei dem würde es sich ganz gut leben lassen.
    Wiesel konnte nicht wissen, dass die Sache ein wenig anders lag.
     
     
    25. April
     
     
    Wiesel fiel aus allen Wolken, als er erfuhr, dass Blacky völlig mittellos war – er nannte den Mann Blacky, weil Plekeehr einfach ein unmöglicher Name war.
    Wiesel versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. »Schalt doch erst mal dieses verdammte Ding aus«, verlangte er. Als Blacky nicht reagierte, ging er selbst zu der Bildwand, die gerade einen Aufklärungsfilm für Acht- bis Zehnjährige zeigte, und wischte mit der Hand über den Sensor. Die Wiedergabe erlosch.
    »Mich interessiert, wie menschliches Leben entsteht«, maulte Blacky. »Vermutlich bin ich auf ähnliche Weise erschaffen worden.«
    Er beherrschte Interkosmo schon recht gut. Das war ausschließlich Wiesels Verdienst, denn er hatte für Blacky einen Kurs unter dem Hypnoschuler organisiert – allerdings hatte er da noch geglaubt, dass Blacky sich das leisten könne.
    »Letzteres möchte ich fast bezweifeln«, sagte Wiesel, ohne das wirklich ernst zu meinen. »Jedenfalls stellst du dich an, als kämst du von weit hinter dem Andromedanebel.« Als Blacky ihn dabei so seltsam ansah, schwächte er ab: »Na, na, mach dich nicht gleich interessant. Für mich bist du ein naiver und überaus geiziger Bauernlümmel.«
    »Naiv, ja«, sagte Plekeehr in seiner emotionslosen Art. »Aber geizig? Du kannst von mir alles haben, ich teile mit dir. Und was ist ein Bauernlümmel?«
    Er machte dabei eine penetrante Grimasse, die wohl Erstaunen ausdrücken sollte, jedoch völlig unpassend war. Wiesel hatte Plekeehr dazu gebracht, etwas Schauspielunterricht zu nehmen. Natürlich war das nicht lange gut gegangen, aber immerhin hatte Plekeehr Gelegenheit erhalten, einige Gesten und Grimassen einzustudieren. Nun

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