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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Der Passant zuckte wie unter einem unsichtbaren Schlag, dann brach er paralysiert zusammen.
    »Ich habe es deutlich gesehen!«, gellte eine schrille Frauenstimme. »Die Männer dort haben geschossen.«
    »Nichts wie weg!« Wiesel rannte los.
    Plekeehr holte ihn nach wenigen Schritten ein. »Es hat funktioniert«, sagte er im Laufen.
    Sie verließen den Park. Wiesel sprang auf eines der Laufbänder einer Hauptverkehrsader. Er wechselte auf ein schnelleres Band über und von dort auf eines, das in die entgegengesetzte Richtung führte. Plekeehr folgte ihm und ergriff ihn an der Schulter.
    »Willst du mir davonlaufen?«
    »Ich will nur Verfolger abschütteln.« Wiesel blickte sich vorsichtig um. Niemand schien von ihnen Notiz zu nehmen. Mit gesenkter Stimme fuhr er fort: »Jetzt können wir nur noch versuchen, in der Menge unterzutauchen. Wenn Leute um uns sind, fällt es den Robotwächtern schwerer, uns anhand unserer Individualausstrahlung zu identifizieren.«
    Plekeehr war so groß, dass er mühelos über die Köpfe der Passanten hinwegblicken konnte. »Ich sehe keine Verfolger«, stellte er fest.
    Wiesel antwortete nicht. Er sparte sich die Erklärung, dass sie ihre Verfolger nicht sehen konnten. Die Meute saß in Imperium-Alpha vor den Holoschirmen des Überwachungssystems. Von dort aus dirigierten sie ein Heer von Robotern und Positroniken.
    »Mach dich besser ganz klein«, sagte Wiesel und bekam fast einen Schlaganfall, als Plekeehr in die Knie ging. »So war das nicht gemeint, Blacky. Zeig dein Alltagsgesicht und tu so, als sei nichts vorgefallen.«
    »Und wie macht man das?«
    »Dafür habe ich dir Schauspielunterricht geben lassen!«
    Sie wechselten mehrmals die Richtung, bis sie in ein Vergnügungsviertel kamen. Freiluft-Antigravlifte führten zu den verschiedenen Ebenen.
    »Hier wird man uns nicht so schnell finden«, sagte Wiesel einigermaßen erleichtert. »Das Publikum, das hierherkommt, ist auf Diskretion bedacht. Die Unternehmer lassen sich auch nicht gerne hinter die Kulissen ihrer Vielzweckpaläste blicken. Trotzdem ist Vorsicht geboten.«
    »Könnten wir mit den Waffen hier etwas ausrichten?«, erkundigte sich Plekeehr interessiert.
    »Bist du lebensmüde?«, fragte Wiesel zurück.
    »Darüber versuche ich mir schon die ganze Zeit klar zu werden«, antwortete Plekeehr.
    Er versuchte, Wiesels Ratschlag zu befolgen und nur ja kein Aufsehen zu erregen. Aber es war ihm unmöglich, in dem herrschenden Gedränge allen auszuweichen. Er wurde gestoßen und bedrängt und kam bald dahinter, dass sich keiner daran störte.
    Unbeschreiblicher Lärm herrschte. Das Stimmengewirr der Schaulustigen vermischte sich mit Stimmen aus Akustikfeldern und absonderlicher Musik. Das Farbenspiel der Lichtreklamen wechselte unablässig, und ein Meer von Gerüchen wogte durch die teils engen Seitenstraßen.
    An Plekeehr schien das alles abzuprallen. Das Durcheinander der optischen Eindrücke und die Geräusche hatten keine Wirkung auf ihn.
    »Das da wäre was für uns«, sagte Wiesel erfreut und deutete auf die Fassade eines Etablissements. »Siehst du die Ankündigung? Dort steht, dass man alle Genüsse dieser kosmischen Schau konsumieren kann, ohne vorher berappen zu müssen. Man zahlt erst im Nachhinein, und die Gebühr wird am Ausgang an den Emotionen des Besuchers gemessen. Einer, dem diese Schau überhaupt nicht gefällt, muss demnach auch nichts zahlen. Ich bin sicher, dass du umsonst davonkommst, Blacky. Aber das ist es nicht allein. Wichtig ist, dass wir in der Schau bleiben können, solange wir wollen. Sollen wir es riskieren?«
    »Ich verlasse mich ganz auf dich«, sagte Plekeehr.
    »Dann nichts wie hinein ins Vergnügen! Das ist die größte Schau des Universums.« Wiesel stutzte, weil der Freund ihm nicht sofort folgte. »Was ist los?«
    »Die Menschen neigen zu Übertreibungen«, sagte Plekeehr tonlos.
    »Und wennschon. Wir müssen da rein! Worauf willst du warten, Blacky?«
    »Ich verstehe nicht, dass sich alle diese Menschen angesichts der bevorstehenden Katastrophe seichten Vergnügungen hingeben können. Sind sie wirklich so ahnungslos?«
    »Ahnungslos?« Wiesel schluckte krampfhaft. Am besten, sagte er sich, wenn er nicht hinhörte. »Jetzt hauen wir noch einmal so richtig auf die Pauke!«, rief er – aber so richtig Freude hatte er mit einem Mal nicht mehr daran.

26.
     
     
    »Die Verdächtigen verlassen den Bezirk CT 19 in nördlicher Richtung. Sie benutzen immer noch die öffentlichen

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