Silberband 110 - Armada der Orbiter
Größe liegen.«
Reginald Bull nickte stumm.
»Meine Leute müssen von allen sonstigen Aufgaben freigestellt werden«, fuhr der Wissenschaftler fort. »Ich brauche ständig Zugang zu Geoffry. Außerdem etliche tausend Mikrosonden – je mehr, desto besser!«
»Mikrosonden ...« Bulls Oberlippenbart schien sich zu sträuben. »So viele haben wir nicht!«
»Dann lass sie anfertigen!«
»Wozu brauchst du sie?«
»Ich muss das Loch im Universum wiederfinden. Nach allem, was wir von Pankha-Skrin wissen, haben unbelebte Objekte kein Problem, die unsichtbare Grenze zu überqueren. Ich brauche Messungen und Proben aus dem Raumsektor der Kosmischen Burgen.«
»Ist das alles?«
»Wenn du noch eine gut aussehende, intelligente Hyperphysikerin auftreiben kannst, die bereit ist, sich meiner Gruppe anzuschließen, wäre ich dir dankbar«, erklärte Hamiller mit scheinheiligem Augenaufschlag.
Bull war im ersten Moment sprachlos. Schließlich wetteiferte Hamiller mit Roi Danton und Hytawath Borl um die Gunst der schönen Demeter. Oder hatte Hamiller eingesehen, dass sein Bemühen um die Wyngerin vergebens war?
Bull nickte knapp. »Alles wird schnellstens erledigt«, versicherte er. »Einschließlich der Hyperphysikerin.«
Das Geschehen wurde zur ermüdenden Routine. Perry Rhodan bugsierte den immer noch reglosen Körper des Freundes vor sich her. Eine Sprungparabel folgte der anderen. Am Anfang hatte der Terraner Mühe gehabt, seine Manöver so abzuschätzen, dass er in Atlans Nähe blieb, mittlerweile hatte er gelernt, seinen Schwung so anzubringen, dass er sich während des Flugs nicht weiter als ein paar Dutzend Meter von dem Arkoniden entfernte.
Mehr als fünf Stunden waren seit Atlans verhängnisvollem Versuch mit dem Feldtriebwerk vergangen. Rhodan konnte sich des Gefühls dumpfer Verzweiflung nicht mehr erwehren. Wenn weder der Cybermed noch Atlans Zellaktivator bislang eine Verbesserung des Zustands herbeizuführen vermocht hatten, dann war der Arkonide aller Wahrscheinlichkeit nach tot. Den Freund für immer verloren zu haben erschien Rhodan in dieser Lage unerträglich.
Wieder hatte er den Arkoniden von der Oberfläche der Burg weggestoßen. Er schwebte dicht hinter Atlan und suchte wie üblich nach dem fernen Lichtpunkt der BASIS, an dem er sich orientierte. Während der Aufwärtsbewegung entfernte sich das Trägerraumschiff vom sichtbaren Rand der Burg. Die Bewegung wurde dann langsamer, erstarb schließlich ganz, und während des Absinkens näherte der Lichtpunkt sich wieder dem Rand der Burg.
Rhodan versuchte abzuschätzen, an welcher Stelle Atlan die metallene Oberfläche erreichen würde. Dieser Bereich der Burg war nicht mehr eben, buckelförmige Erhebungen prägten den Rumpfabschnitt. Rhodan erkannte, dass er Mühe haben würde, den Freund auf die gewohnte Weise wieder in Bewegung zu bringen, weil ihm der Bewegungsraum dafür fehlte.
Er wusste noch nicht, dass die nächste Berührung mit Partocs Burg eine Katastrophe auslösen würde.
Der Arkonide landete sanft zwischen zwei Buckeln. Einen Atemzug lang wartete Perry Rhodan auf das Wunder, dass Atlan endlich die Besinnung wiedererlangte. Er hoffte vergeblich.
Stattdessen erkannte er, dass dort, wo der Arkonide lag, eine hell strahlende Glutfläche ungewöhnlich schnell anwuchs. Schon geriet die Oberfläche der Burg in Bewegung, das Metall wurde zähflüssig und trat mit Atlans Aura in immer intensivere Wechselwirkung. Fontänen glutender Materie schossen in die Höhe. Ein Riss bildete sich am Rand der aufweichenden Fläche und wuchs mit unvorstellbarer Geschwindigkeit quer über die Metallebene.
Mit einem Satz warf Rhodan sich auf den Freund. Es ging nicht mehr darum, den Arkoniden in eine aufwärtsgerichtete Flugbahn zu bringen, sondern nur noch darum, ihn schnell aus der brodelnden Gluthölle zu entfernen. Atlan schwamm bereits in dem kochenden Metall und sank tiefer.
Rhodan konnte den Arkoniden nicht einfach packen, weil ihre Feldhüllen wie elastische Barrieren wirkten. Ihm blieb keine andere Wahl, als Atlan auch jetzt anzustoßen, indem er sich niederwarf. Unmittelbar vor sich hatte er die glutflüssige Masse, in deren Sog er nun ebenfalls zu geraten drohte. Er war umgeben von kochendem Metall, dessen mörderische Hitze er nur deswegen nicht fühlte, weil die energetische Aura ihn umgab – dieselbe Energie, die das Chaos erst erzeugte.
Der Terraner kämpfte mit aller Kraft gegen den zähen Morast aus Schmelzgut, der ihn in seinen
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