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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wissen.
    »Kihnmynden führte obskure Experimente durch. Das war bekannt. Wir fanden auch die Überreste umgebauter Funkgeräte, Energiespeicher und anderer Dinge, die er illegal mit den Hausanlagen gekoppelt hatte. Es gibt Hinweise darauf, dass durch die unsachgemäßen Manipulationen das gesamte elektronische System zum Zusammenbruch gebracht wurde.«
    »War Kihnmynden im Haus, als das Feuer ausbrach?«
    »Natürlich nicht. Sonst hätte er selbst Alarm auslösen können.«
    »Dann kann er zum fraglichen Zeitpunkt aber keine Experimente durchgeführt haben. Man sollte meinen, dass er alles auf Normalbetrieb schaltete, wenn er das Haus verließ.«
    »Das würden Sie und ich tun.« Gursc machte eine geringschätzige Handbewegung. »Bei Kihnmynden müssen wir davon ausgehen, dass er nicht nur in gewisser Weise wahnsinnig, sondern hochgradig verwirrt und unzuverlässig war. Er hat einen Fehler gemacht und damit die Katastrophe selbst verschuldet.«
    »Und wann genau brach der Brand aus?«
    Der Arkonide nannte ein Datum, das sich auf die planetaren Gegebenheiten bezog, lieferte aber sofort die Übersetzung dazu.
    »War es Tag?«, fragte Tekener.
    »Ja.«
    »Wie ist es mit Brandstiftung?«
    »Wir fanden keine Spuren, die darauf hingewiesen hätten.«
    »Also haben Sie gar nicht erst nach einem Täter gesucht?«
    »Warum sollten wir?«
    »Warum wohl?«, fragte Tekener bitter. »Haben Sie wenigstens nach Kihnmynden suchen lassen?«
    »Nein. Er stieß wilde Flüche gegen uns und die Stadt und die ganze Welt aus. Danach lief er in den Wald. Wir haben versucht, ihn zurückzuhalten. Aber er hatte eine Waffe, und er schwor, dass er jeden niederschießen würde, der ihm zu folgen versuchte.«
    »Sie hätten ihn paralysieren müssen«, sagte Tekener ärgerlich. »Ob er nun wahnsinnig war oder nicht – nach einem so schweren Schicksalsschlag, wie es der Brand für Kihnmynden gewesen sein muss, lässt man einen alten Mann nicht ohne Beistand.«
    »Es war kein Paralysator zur Hand«, wehrte Gursc kalt ab. »Ich verstehe Sie nicht. Wir haben unsere Pflicht getan. Niemand kann mehr von uns verlangen.«
    »Haben Sie wenigstens versucht, das zu bergen, was vielleicht noch nicht völlig vom Feuer zerstört war?«
    »Es war nichts übrig geblieben, das sagte ich schon.«
    »Haben Sie es versucht?«, fragte Tekener scharf, aber Gursc blieb unbeeindruckt.
    »Es hatte keinen Sinn mehr«, behauptete der Arkonide stur. »Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.«
    »Der Bursche ist eiskalt«, sagte Jennifer, als sie beide das Gebäude verlassen hatten. »Glaubst du, dass er an der Sache beteiligt war?«
    »Nicht nur beteiligt, fürchte ich. Überleg dir mal, was es heißt, ein Trichterhaus so gründlich anzustecken, dass wirklich alles in dem Gebäude vernichtet wird.«
    »Der Brand brach unten im Stiel aus. Flammen steigen nach oben. Es ist nicht so unmöglich – vorausgesetzt, die elektronischen Anlagen funktionieren tatsächlich nicht.«
    »Das hast du hübsch gesagt.« Tekener lächelte sogar. »Diese Voraussetzung ist die wichtigste. Um sie zu schaffen, braucht man Fachleute. Jenny, die Sache ist für mich eindeutig: Gursc ließ Kihnmyndens Haus anstecken, um den unbequemen Forscher aus dem Weg zu räumen. Genauso gut hätte er den alten Mann ermorden können. Er wusste, dass Kihnmynden es nicht überwinden würde, wenn sein Lebenswerk zerstört wurde.«
    »Ich bezweifle gar nicht, dass es so war. Ich suche nur nach Beweisen. Zu gern würde ich diesem aalglatten Kerl ins Handwerk pfuschen.«
    »Mir geht es nicht anders. Aber Tiff wartet darauf, dass wir ihm Brisantes über die Horden von Garbesch erzählen, nicht, dass wir eine Brandstiftung aufdecken.«
    »Also suchen wir zuerst nach Kihnmynden. Wo fangen wir an?«
    »Bei seinem Haus. Egal, was davon noch steht oder nicht.«
     
    Das Haus stand tatsächlich noch, aber es war nicht mehr als ein rußgeschwärztes Skelett. Die Parkanlagen rund um die Ruine waren hoffnungslos verwildert. So etwas ging schnell in Gostabaar, denn das Klima war günstig. Von oben wirkte das Haus wie eine vernarbte Wunde in der Landschaft.
    »Ich wundere mich, dass dieser Schandfleck nicht längst beseitigt wurde«, sagte Jennifer leise. »Das passt nicht zu den Leuten hier.«
    »Oh, ich bin sicher, dass sie es versucht haben. Siehst du die helleren Streifen in dem ganzen Grün? Dort wurden Schneisen in das Unterholz gebrannt, zweifellos, um an das Haus heranzukommen. Viel wird es nicht genützt

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