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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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recht!«
    »Warte noch einen Moment, Irbonth«, sagte Tekener. In seiner Stimme lag plötzlich ein Zwang, der den Jungen dazu brachte, sich wieder hinzusetzen, obwohl er drauf und dran gewesen war, aus dem Zimmer zu rennen.
    »Ich habe keinen Grund, dir Lügen zu erzählen«, fuhr Tekener fort. »Atlan ist ein Arkonide, wie sie früher waren – tatkräftig, intelligent und voller Energie. Als er nach Arkon zurückkehrte, hatte dein Volk nicht einmal mehr die Kraft, sich selbst zu regieren. Eine Maschine herrschte über die Arkoniden, und allein dieser Robotregent bestimmte, was im Großen Imperium zu geschehen hatte. Atlan sorgte dafür, dass mithilfe eines Bioprogramms aus dem degenerierten Volk handlungsfähige Neu-Arkoniden entstanden. Auch du bist ein Neu-Arkonide, und Atlan wäre vermutlich stolz auf seine Arbeit, wenn er dich kennenlernen könnte.«
    »Das ist nicht wahr«, flüsterte Irbonth entsetzt.
    »Doch, Junge, es ist wahr. Wenn hier jemand lügt, dann Gursc. Er erzählt euch von der guten alten Zeit, in der es in Wahrheit ziemlich grausam zuging, und er verschweigt euch, dass die Arkoniden nur mithilfe anderer Völker wieder zu dem wurden, was sie heute sind. Ich werde mich mit Gursc unterhalten müssen. Es ist ein Verbrechen, ein Kind so zu belügen.«
    Irbonth starrte den Terraner wie betäubt an. Plötzlich stand er auf. Ohne noch ein Wort zu sagen, ging er.
    »Das war hart«, kommentierte Jennifer Thyron.
    »Aber notwendig.«
    »Ich weiß nicht. Der Junge tut mir leid, er ist völlig durcheinander. Vielleicht hättest du ihm seine Illusionen lassen sollen. Die Wahrheit wird er früh genug erfahren.«
    Tekener zuckte die Achseln. »Wenn sich die Erwachsenen ihren nostalgischen Träumen hingeben, ist das schon schlimm genug. Aber wenn sie Kindern diesen Unsinn eintrichtern, wird es gefährlich. Wir werden uns diesen Gursc ansehen. Wegen Kihnmynden müssen wir sowieso mit ihm reden.«
    Als sie wenig später Ottarsks Trichterhaus verließen, sahen sie von der obersten Terrasse aus, auf der sie den Gleiter abgestellt hatten, den kleinen Irbonth. Der Junge redete aufgeregt auf einen älteren Mann ein.
    Tekener räusperte sich bedeutungsvoll.
    GAVÖK und LFT bemühten sich darum, die Völker der Galaxis einander näherzubringen. Nie zuvor waren die Aussichten, den Frieden zwischen den Sternen zu wahren, so gut gewesen wie nach dem Abzug der Laren. Es schmerzte, wenn er erfahren musste, dass schon wieder einige Leute anfingen, ihr eigenes politisches Süppchen zu kochen.

26.
     
     
    Gursc war ein typischer Arkonide, hochgewachsen und schlank. Das silberhelle Haar trug er schulterlang. Sein strenges Gesicht wirkte seltsam zeitlos.
    Wenn das nur echt ist, dachte Jennifer Thyron amüsiert, und Tek schien ebenfalls Zweifel zu haben. Gursc war genau der Typ eines Arkoniden, der sich mittels kosmetischer Operationen dem Idealbild seiner Ahnen anpassen ließ.
    Gursc empfing die Terraner in einem imponierend großen Arbeitsraum. Er blieb sitzen, als die Fremden hereinkamen, den höflichen Gruß seiner Besucher überhörte er geflissentlich.
    »Was führt Sie zu mir?«, fragte er förmlich.
    »Wir suchen nach einem Mann, der bis vor Kurzem in Ihrer Stadt lebte«, sagte Tekener. »Der Mann heißt Kihnmynden.«
    »Kihnmynden ist tot. Sie haben sich umsonst herbemüht. Ich empfehle Ihnen deshalb, möglichst bald wieder abzureisen.«
    »Kihnmynden war Forscher«, hob Tekener an, aber sein Gegenüber fiel ihm schroff ins Wort.
    »Ein Scharlatan und Träumer war er und nicht mehr normal! Was hätten Sie schon mit den Faseleien eines Irren beginnen wollen?«
    »Hatte er Erben? Was wurde aus seinem Besitz?«
    »Er war wohlhabend. Da wir keine Erben finden konnten, wurde alles Guthaben gemeinnützigen Zwecken zugeführt. Sonst ist nichts übrig geblieben.«
    »Alles ist verbrannt?«, fragte Jennifer Thyron. Dabei beobachtete sie Gursc genau.
    In seinem Gesicht zuckte kein Muskel. »Ganz recht, es war ein großer Brand, ein schreckliches Unglück. Die Löschvorrichtungen arbeiteten nicht, und das Feuer stieg von unten auf. Es vernichtete alles im Haus, ehe die Flammen von außen überhaupt sichtbar wurden. Da Kihnmynden ganz allein wohnte, konnte niemand rechtzeitig Alarm geben.«
    »Was war mit den Robotern?«, fragte Tekener.
    »Alle außer Betrieb. Keine der normalen Überwachungs- und Dienstleistungsanlagen in dem Haus arbeitete zum Zeitpunkt des Unglücks.«
    »Gibt es eine Erklärung dafür?«, wollte Jennifer

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