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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sagt ihm, dass ich versucht habe, mit euch zu sprechen, dann wird er wissen, dass er sich mit uns in Verbindung setzen soll.«
    Sie wiederholte die Bitte mehrmals. Die Tiere saßen da und rührten sich nicht.
    »Geht«, sagte sie schließlich. »Geht jetzt zu ihm. Bitte!«
    Sie stand auf, und fast gleichzeitig setzten sich die Tiere in Bewegung. Sie drehten sich alle synchron um und liefen mit beachtlichem Tempo davon.
    Jennifer ging zum Gleiter zurück. »Ehrlich gesagt, Ronald, ich habe mich selten so hilflos gefühlt. Es war, als spräche ich zu einer Wand. Und trotzdem: Unheimliche kleine Biester sind das.«
    »Warten wir eine Weile«, schlug Tekener vor. »Vielleicht kommen sie zurück. Oder Kihnmynden schickt uns eine Antwort. – Ja, schau mich nicht so an. Ich bin verrückt. Aber was bleibt uns anderes übrig?«
    Sie blieben beim Gleiter stehen. Die Schatten wurden länger. Mit der Sonne sank auch die Hoffnung der beiden Terraner, dass Kihnmynden sich meldete. Aber sie sprachen nicht darüber.
    Als es schon fast dunkel war, zeigte Tekener zum Waldrand hinüber.
    Zuerst sah Jennifer Thyron nur einen dunklen Fleck, der sich bewegte, aber schon nach wenigen Sekunden konnte sie mehrere Tiere voneinander unterscheiden. Die kleinen Pelzwesen kamen zurück. Aber die Gruppe war größer geworden. Mindestens hundert Tiere bewegten sich in unnatürlichem Gleichklang. Unter anderen Umständen hätte Jennifer der Anblick amüsiert. Jetzt aber empfand sie plötzlich Furcht vor diesen Wesen, deren Bewegungen Zielstrebigkeit und Entschlossenheit verrieten.
    Sie gab sich einen Ruck und ging der Gruppe entgegen. Als sie noch zwei Meter von ihnen entfernt war, hielten die Tiere abrupt an.
    »Habt ihr eine Nachricht für uns?«, fragte Jennifer unsicher. »Sollt ihr uns zu Kihnmynden führen?« Sie hielt nach einem Zettel Ausschau, den eines der Tiere vielleicht mit sich trug, aber da war nichts.
    Die Tiere hielten minutenlang still, dann endlich löste sich eines aus der Gruppe und trippelte auf Jennifer zu. Vor ihren Füßen blieb es stehen und machte Männchen. Jenny beugte sich vorsichtig zu dem kleinen Wesen hinab.
    »Was willst du von mir?«, fragte sie leise und streckte langsam die Hand aus. Aus der Nähe sah sie jetzt, dass diese Pelzknäuel lange, scharfe Nagezähne hatten. Aber Tek passte ja auf.
    Das Tier vor ihren Füßen piepste scharf. Jennifer zuckte zusammen.
    Es war später nicht mehr festzustellen, ob ihr Erschrecken den Ausschlag gab oder ob die Tiere den Angriff von vornherein geplant hatten. Jedenfalls stürzte die ganze Gruppe los – so schnell, dass die Terranerin nicht die geringste Chance hatte, ihnen auszuweichen. Binnen Sekunden war sie von den kleinen Wesen umringt, sie sprangen an ihr empor, verbissen sich in ihrer Kleidung, und sie spürte den scharfen Schmerz an Kinn, Stirn und Ohren, als die Zähne sich in ihr Fleisch bohrten.
    Endlich schoss Tek. Jennifer fühlte, wie die Lähmung ihren Körper ergriff und die Tiere von ihr abfielen.
     
    Als Ronald Tekener seine Frau zum Gleiter trug, stieß ein Nachtvogel auf ihn herab, und er musste abermals von der Waffe Gebrauch machen. Für ein paar Minuten hatte er geglaubt, dass es klappen würde.
    Er startete den Gleiter, schaltete die Automatik ein und kümmerte sich um Jennifers Wunden. Sie war verhältnismäßig glimpflich davongekommen. Aber die Bisswunden hatten rote Ränder, und die zerkratzten Hände schwollen bereits an. In der kleinen Bordapotheke gab es einige Seren. Er fand eines, das nach der Beschreibung gegen alle tierischen Gifte half, die auf Durgen bisher gefunden wurden, und gab seiner Frau eine Injektion. Danach reinigte er die Wunden und desinfizierte sie. Ottarsk würde den Rest erledigen müssen – und natürlich der Zellaktivator.
    Der Arzt fiel aus allen Wolken, als Tekener ihn aufsuchte.
    »Sie? Ich dachte, Sie sind längst wieder unterwegs nach Terra. Gursc rief mich heute Mittag an und sagte mir, Sie seien abgereist!«
    »Er hat gelogen. Kommen Sie bitte, meine Frau hat es schon wieder erwischt.«
    Während sie zu Jennifer eilten, beschrieb Tekener die kleinen Pelzwesen. Dass der füllige Ottarsk daraufhin in Trab fiel, wirkte keineswegs beruhigend auf ihn.
    »Mir scheint, Kihnmynden mag Sie nicht«, stellte der Arzt etwa eine Stunde später fest.
    Jennifer schlief im Nebenzimmer. Ottarsk hatte ihre Wunden mit einer speziellen Flüssigkeit behandelt, ihr ein halbes Dutzend Injektionen verabreicht und dafür gesorgt, dass

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