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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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haben.«
    »Du glaubst, Kihnmynden hat es irgendwie geschafft, die Ruine zu schützen?«
    Tekener nickte. Er ließ den Gleiter sinken und kreiste über der rund neunzig Meter breiten Trichteröffnung. Von den prächtigen Gärten an den Innenwänden war nichts geblieben. Nur an wenigen Stellen hatten wieder erste Pflanzen Fuß gefasst. Auf dem Grund des Trichters schimmerte ein schlammiger Tümpel. Regenwasser, Asche und Dreck sammelten sich an der tiefsten Stelle.
    Tek setzte den Gleiter auf eine stabil wirkende Plattform in halber Höhe der inneren Trichterwand auf.
    »Bleib hier!«, sagte er.
    »He!«, protestierte Jennifer, als er ausstieg. »Vier Augen sehen immer mehr als zwei.«
    »Das nützt uns nichts, wenn wir hinterher ohne Gleiter dastehen. Ich traue diesem Gursc nicht über den Weg. Er kann das Fahrzeug über die Fernsteuerung zurückbeordern lassen, und wenn wir hier drin festsitzen, wird er bestimmt nicht nach uns suchen lassen. Wer weiß, wie lange man braucht, um zu Fuß aus dieser Ruine zu entkommen!«
    »Tage ganz sicher«, antwortete Jennifer. »Falls wir uns nicht vorher das Genick brechen.«
    Sie beobachtete ihren Mann. Tek suchte einen Weg ins Innere des Hauses. Er fand schließlich eine von der Hitze verzogene Tür, die sich öffnen ließ, und verschwand.
    Jennifers Unruhe wuchs, obwohl sie sich einredete, dass kein Grund dafür bestand. Arkonidische Trichterhäuser waren überaus stabile Gebilde. Wer in dieser Ruine herumlief, bekam höchstens Schwierigkeiten, weil die Antigravlifts nicht mehr funktionierten.
    Sie fuhr herum, weil sich etwas bewegt hatte. Aber da war absolut nichts, was den Reflex ausgelöst haben konnte. Keine Pflanze, kein Tier, nicht einmal irgendein Kunststofffetzen.
    Wieder dieser Hauch einer Bewegung ... Diesmal nahm Jenny aus dem Augenwinkel etwas Graues wahr – es befand sich nicht mehr dort, als sie den Kopf wandte.
    »Alles Unsinn!«, stellte sie energisch fest. Doch gleichzeitig griff sie nach ihrer Waffe.
    Minuten vergingen. Unvermittelt huschte etwas Graues über einen Träger. Diesmal sah Jennifer es deutlich genug.
    Jäh erwachte die Wand vor ihr zum Leben. Aus allen Winkeln und Spalten kroch eine Heerschar grauer Wesen hervor. Sie waren so lang wie ein menschlicher Unterarm – hässliche Tiere, dick und unförmig, mit grellgelben Augen und breiten Schädeln. Schnell und sicher bewegten sie sich, absolut lautlos und so geschickt, als gäbe es für sie keine Schwerkraft. In ihren Schnäbeln saßen sehr spitze, dünne Zähne.
    »Ron!«, rief Jennifer in ihr Armband und lauschte angsterfüllt. Endlich hörte sie seine Stimme.
    »Was gibt es?«
    »Tiere. Ziemlich große Biester und Tausende an der Zahl. Kannst du dich verbarrikadieren?«
    »Das kaum«, antwortete er ruhig. »Ich habe eben eine Tür hinter mir zugemacht, aber die hält nicht viel aus. Sieh zu, dass du möglichst viele da draußen schon erwischst.«
    Die Tiere hatten den Gleiter noch gar nicht beachtet. Sie liefen einfach vorbei, einige setzten sogar über die Kanzel hinweg. Die Meute sammelte sich vor der Öffnung, in der Tekener verschwunden war. Offensichtlich warteten die Tiere darauf, dass er zurückkam.
    Vorsichtig öffnete Jenny den Rand der Kanzel einen Spaltbreit. Die Waffe auf Paralysewirkung geschaltet, zielte sie auf die Tiere vor der Türöffnung. Schon der erste Schuss ließ Dutzende dieser Wesen in sich zusammensinken. Die anderen gerieten sofort in Aufruhr. Jennifer stellte die Fächerwirkung des Paralysestrahls auf Maximum.
    Die Tiere waren mit Sicherheit sehr gefährlich, aber ohne nennenswerten Verstand. Sie drängten einfach nur weiter. Nach zwei Minuten war alles vorbei.
    »Ron?«
    »Schwierigkeiten?«, kam es zurück.
    »Nein, alles erledigt. Du kannst dich wieder blicken lassen.«
    Sie behielt die Waffe in der Hand, während sie die Kabine öffnete. Unruhig sah sie sich um. Sie rechnete immer noch damit, dass mehr geschah.
    Tek trat auf die von den reglosen Körpern übersäte Plattform hinaus. Für einen Moment war Jennifer abgelenkt. Beinahe schon zu spät bemerkte sie den Schatten, der über die schräg ansteigende Wand huschte. Tekener sah die Bewegung ebenfalls, er wirbelte herum und schoss. Ein großer Vogel stürzte direkt neben dem Gleiter zu Boden. Seine Krallen hätten Jennifer noch getroffen, wäre sie nicht instinktiv ausgewichen.
    Tekener war mit wenigen Schritten beim Gleiter. Er warf sich hinein, und während er auf einen zweiten zupackenden Vogel schoss,

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