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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schloss Jennifer die Kabine.
    Tek startete. Der Gleiter rammte im Abheben noch mehrere größere Vögel, stieg aber schnell in die Höhe.
    »Wenn das Kihnmyndens Geist war, dann ist er zumindest verwirrt«, sagte Jennifer. »Und wenn unser seltsamer Freund noch lebt, dann hat Gursc zumindest in einem Punkt recht: Kihnmynden ist übergeschnappt. Wir wollten ihm helfen. Warum lässt er ausgerechnet uns angreifen?«
    »Vielleicht ist er überzeugt davon, dass er keine Hilfe braucht«, erwiderte Tekener. »Er hat die Tiere.«
     
    Es war in Gostabaar nicht schwierig, eine solide Ausrüstung für längere Touren in die Berge und den Wald zu kaufen. Gegen Mittag hatten Tekener und Thyron alles Benötigte zusammen und flogen weiter.
    Der Urwald an den Bergflanken war so dicht, dass man ihn zu Fuß nur unter großen Strapazen durchqueren konnte.
    »Wir werden Kihnmynden kaum finden, wenn wir einfach nur über dem Wald kreisen«, bemerkte Jennifer. »Allerdings dürfte es wirklich noch aussichtsloser sein, blindlings dort unten herumzulaufen.«
    »Eine Frage«, sagte Tekener gedehnt. »Hast du Talent, dich mit Tieren zu verständigen? Schon mal ausprobiert?«
    »Da war ich aber noch ein Kind.« Die Stirn in Falten gelegt, musterte Jenny ihren Mann fragend.
    »Und?«, drängte Tek.
    »Ich habe damals eine Katze dazu überredet, dass sie eine Maus laufen ließ.«
    Er grinste. »Dann solltest du eigentlich zu noch Größerem fähig sein.«
    »Marschiere-Viels?«, platzte sie heraus.
    Tekener reagierte nicht auf Jennys süffisantes Grinsen. Marschiere-Viels, die Giganten des Planeten Last Hope, wurden immerhin gut fünfhundert Meter groß.
    »Die Tiere, die uns angegriffen haben, werden manipuliert«, sagte er. »Der Verdacht liegt ohnehin auf der Hand. Jemand steuert sie aus größerer Distanz, und er muss zugleich die Möglichkeit haben, Erfolg oder Nichterfolg zu erkennen. Du hättest es also nicht direkt mit Tieren zu tun, sondern mit einem Arkoniden.«
    Jennifer zuckte die Achseln. »Du willst mich loswerden?«, argwöhnte sie. »Wenn es sein muss ...«
    »Nur ein Experiment. Ich suche noch nach einem günstigen Platz.«
    Unterhalb der Berggipfel erstreckten sich einige Lichtungen. Tek landete auf einer blumenübersäten Wiese, die sich zwischen dem Waldrand und einer Kette steiler Zinnen ausbreitete. Kleine Wasserläufe vereinten sich zu einem Wildbach, der schäumend in die Tiefe stürzte.
    »Wer weiß, ob es hier Tiere gibt, die mit Kihnmynden in Verbindung stehen«, sagte Jennifer ratlos. »Ich bin nicht einmal sicher, ob die Tiere wirklich mit dem Arkoniden zu tun haben.«
    » Ich bin überzeugt davon«, erwiderte Tekener. »Wir müssen abwarten.«
    »Vielleicht sollten wir es noch einmal in seinem Haus versuchen«, überlegte Jennifer nach einer Weile. »Da können wir wenigstens sicher sein ...«
    »Die Biester dort sind mir entschieden zu aggressiv für einen Versuch.«
    Jennifer lief durch das hohe Gras. Sie verharrte an den Wasserläufen, suchte mit ihrem Blick den Himmel ab. Nach gut einer Stunde kam sie zum Gleiter zurück.
    »Urlaub, gut und schön«, sagte sie mit einem Achselzucken. »Aber das hier wird doch eher eine Kinderei. Nichts tut sich. Wahrscheinlich sind alle Ansätze falsch. Was hier kreucht und fleucht, zeigt jedenfalls keine Reaktion.«
    Sie wechselten den Standort. Kaum waren sie auf der nächsten Lichtung aus dem Gleiter gestiegen, zeigte Jennifer auf eine Gruppe kleiner, pelziger Lebewesen.
    »Sie benehmen sich ungewöhnlich!«
    Die Tiere saßen eng beieinander. Keines bewegte sich, solange die anderen stillhielten. Plötzlich aber liefen alle los, nur wenige Meter weit, und hielten wie auf Kommando gemeinsam an. Sie schienen die beiden Menschen zu beobachten.
    Jennifer ging langsam auf die Tiere zu. Als sie noch etwa zwei Meter von der Gruppe entfernt war, blieb sie stehen und begann, leise auf die kleinen Wesen einzureden. Was sie sagte, war im Grunde genommen egal, es kam ihr nur darauf an, beruhigend auf die Tiere einzuwirken.
    Bemüht, jede hastige Bewegung zu vermeiden, hockte sie sich ins Gras. Tek war beim Gleiter geblieben und ließ sie nicht aus den Augen. Er hielt den Paralysator schussbereit.
    »Sagt eurem Herrn, dass wir mit ihm reden möchten.« Jenny kam sich beinahe lächerlich dabei vor. Sie redete mit Tieren, die sie ohnehin nicht verstehen konnten. Das war einfach nur verrückt. »Wir sind Freunde. Wir kommen von einem anderen Planeten hierher, um mit Kihnmynden zu sprechen.

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