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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seinen Becher und trank ihn in einem Zug leer. Augenblicke später schlief er ein.
    »Das wäre es dann wohl«, murmelte Tekener. »He, Roboter, bring deinen Herrn zu Bett!«
    Die Maschine hatte unauffällig im Schatten der Büsche gestanden. Sie kam lautlos heran, hob Ottarsk aus dem Sessel und entfernte sich still und gehorsam.
    »Was hältst du von der Geschichte?«, fragte Tek seine Frau.
    »Sie klingt, als könnte sie wahr sein.«
    »Durgen gehört zur GAVÖK. Und niemand ahnt, welche Ziele einige Leute hier im Auge haben. Das sollte sich ändern. Aber wir müssen uns auf Kihnmynden konzentrieren.«
     
    Am nächsten Morgen waren die Schwellungen in ihren Gesichtern abgeklungen.
    »Wir sind wieder gesellschaftsfähig«, stellte Jennifer Thyron trocken fest. »Oder gehst du den Arkoniden mit deinen Narben ebenso auf die Nerven?«
    »Sie müssen sich eben daran gewöhnen. Nanu, wer will da etwas von uns? Sollte unser Gastgeber so früh schon wieder auf den Beinen sein?«
    Er öffnete selbst die Tür und sah verblüfft auf den Jungen hinab, der draußen stand. Das Kind blickte den Terraner fasziniert an.
    »Ich bin Irbonth«, sagte der Junge. Er mochte – nach terranischer Rechnung – elf Jahre alt sein. »Ich habe euch gestern schon gesehen. Aber mir wurde nicht erlaubt, zu euch zu gehen.«
    »Komm herein, Irbonth«, sagte Tekener freundlich. »Wir freuen uns über deinen Besuch.«
    »Seid ihr wirklich Terraner?«, fragte der Junge, als er im Zimmer stand.
    »Ja«, antwortete Tekener knapp.
    »Schade. Ich finde euch eigentlich ganz nett.«
    »Warum sollten Terraner nicht nett sein, Irbonth?«, fragte Jennifer sanft.
    »Das weiß ich nicht so genau«, erklärte der Junge unbefangen. »Man sagte mir nur, dass mit euch Terranern niemand gut auskommen kann. Dass ihr nicht wisst, wo ihr hingehört.«
    »Ich fürchte, man hat dich etwas einseitig unterrichtet«, erwiderte Tekener vorsichtig. »Wir sind vielleicht ein wenig anders als Arkoniden. Aber jeder hat eine Aufgabe zu erfüllen und an seinem Platz zu stehen.«
    »So ähnlich sagt das Gursc auch immer!«, rief der Junge zufrieden aus.
    »Wer ist Gursc?«
    »Der Stadtmaurer von Gostabaar. Früher war er nur Erster Buchhalter, aber nach Kolcs Tod wurde er einstimmig in sein neues Amt gewählt.«
    »Und was sagt Gursc noch?«
    »Dass es die Aufgabe der Arkoniden ist, über die Milchstraße zu herrschen.«
    Jennifer Thyron schnappte nach Luft. Tekener dagegen nickte nachdenklich. »Was ist mit den anderen Völkern?«, erkundigte er sich.
    »Sie sollen an ihrem Platz stehen und sich den Arkoniden unterordnen. Sie sind uns sowieso unterlegen.«
    »Und wenn sie sich weiterentwickeln?«
    »Ich verstehe Sie nicht. Wie sollten sich solche Völker entwickeln?«
    »Ich versuche, es dir zu erklären«, sagte Tekener gedehnt. »Du bist noch ein Kind, aber eines Tages wirst du ein Mann sein, und wenn du dich bemühst, genug zu lernen, wirst du irgendwann all die Dinge verstehen, die dir heute noch Kopfzerbrechen bereiten. Wenn man dir jetzt verbieten würde zu lernen, dann würdest du vermutlich ziemlich dumm bleiben, oder?«
    Der Junge nickte, aber er schien von Tekeners Argument keineswegs überzeugt zu sein.
    »Auch ein Volk wächst und wird älter, und je älter es wird, desto klüger wird es – bis auf wenige Ausnahmen. Es gibt Kinder und Völker, die von selbst lernen, und es gibt andere, denen man ab und zu helfen muss. Aber wenn ein Volk gar keine Chance zum Lernen hat, wird es sich nur langsam entwickeln. Verstehst du?«
    »Im Großen Imperium herrschten die Arkoniden über viele Völker«, sagte Irbonth. »Es war eine glorreiche Zeit. Niemand wurde unterdrückt. Alle sahen, dass wir Arkoniden ihnen überlegen waren.«
    »Aber das Große Imperium existiert nicht mehr.«
    »Ihr Terraner habt es vernichtet«, sagte Irbonth, doch seine Stimme klang unsicher.
    »Eines Tages wirst du das besser wissen«, sagte Tekener sanft. »Hat man dir auch von Atlan erzählt?«
    »Ja – aber was hat er mit dem Großen Imperium zu tun?«
    »Eine ganze Menge. Zum Beispiel ging es mit den Arkoniden bergab, weil sie degenerierten, Irbonth. Ich lüge dich nicht an: Die Arkoniden waren nicht mehr fähig, über andere Völker zu herrschen. Sie interessierten sich nicht mehr für Politik und Wissenschaft, sondern gaben sich nur noch ihrem Vergnügen hin.«
    Irbonth war bleich geworden. »Das ist nicht wahr!«, rief er zornig. »Das ist die Lüge eines Terraners! Gursc hat also

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