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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alles.
    »Ihr wollt mich etwas fragen.« Kihnmynden rieb sich die Hände, als friere er. »Und jetzt wundert ihr euch, warum ich das weiß. Meine Tiere beobachten euch, von Anfang an. Ich kenne jedes Wort, das ihr gesprochen habt, seit ihr vom Raumhafen nach Gostabaar kamt.«
    »Dann wird es das Beste sein, wenn wir unsere Frage gleich stellen«, sagte Tekener.
    Kihnmynden winkte hastig ab. »Warum sollen wir uns nicht ein wenig unterhalten? Wenn ihr erst eure Antworten habt, werdet ihr eilig in die Stadt und dann nach Terra zurückkehren.«
    Er starrte Jennifer an.
    »Eine Frau«, sagte er, und seine Augen glänzten fiebrig. »Eine schöne Frau dazu. Ich habe lange keine mehr gesehen.«
    Er setzte zu einer formvollendeten Verbeugung an, verlor prompt das Gleichgewicht und wäre hingefallen, hätte Tekener ihn nicht festgehalten. Kihnmynden stieß die Hände des Terraners zur Seite.
    »So alt bin ich nicht«, sagte er scharf. »Und wenn mich jemand stützen muss, dann sind meine Tiere zur Stelle. Sie haben mir in all den Jahren geholfen, die ich schon hier oben hause.«
    Von diesem völlig verwirrten alten Mann haben wir uns Hilfe erhofft, dachte Ronald Tekener bitter.
    Jennifer Thyron dagegen spürte, dass Kihnmynden sich durchaus noch einen Rest von Vernunft bewahrt hatte. Seine Reaktion ließ sich aus seiner Einsamkeit erklären. Er hatte tatsächlich Angst, dass die Terraner ihn sofort verlassen würden, sobald er ihnen die gewünschte Auskunft gegeben hatte – oder zugeben musste, dass er von den Horden von Garbesch ebenfalls noch nichts gehört hatte. Um an Kihnmynden wirklich heranzukommen, mussten sie seine Sympathie erringen. Und es gab ein gutes Mittel dazu. Kihnmynden hatte etwas erreicht, worauf er mit Recht stolz sein durfte.
    »Wie haben Sie das nur geschafft?«, fragte Jennifer im Tonfall der Bewunderung. »Warum gehorchen Ihnen die Tiere? Ich verstehe das einfach nicht.«
    Kihnmynden beruhigte sich sofort. Vorsichtig setzte er sich auf die Bank. Er lächelte ein wenig einfältig.
    »Ich würde es keinem anderen verraten«, sagte er. »Aber bei Ihnen mache ich eine Ausnahme. Sehen Sie, ich habe mich viel mit der Geschichte der alten Arkoniden beschäftigt, und dabei stieß ich zufällig auf den Namen Corpkor. Das war ein Kopfjäger, und er lebte zur Zeit des alten Orbanaschol, genau in der Ära, in der unser hochgelobter Atlan noch ein junger Mann war. Corpkor arbeitete mit Tieren. Niemand wusste, wie es funktionierte, aber die Tiere gehorchten ihm. Ohne sie wäre seine Karriere undenkbar gewesen.«
    Er unterbrach sich und stopfte sich einige frische Blätter in den Mund. Tekener vermutete, dass diese Blätter eine anregende Substanz enthielten.
    »Eines Tages stieß ich in einem höchst seltsamen Stützpunkt, über dessen genaue Lage ich nichts sagen möchte, auf einen Bericht«, fuhr Kihnmynden fort. »Ein gewisser Fartuloon, Bauchaufschneider und angeblich Freund des jungen Atlan, hatte ihn verfasst. Er behauptete darin, dass es möglich sei, Corpkors Fähigkeit zu erlangen, indem man eine ganz bestimmte Droge einnimmt. Das Ganze kam mir völlig sinnlos vor. Aber meine Methode ist, dass ich alles ausprobieren muss, was mich interessiert.«
    Er kicherte.
    »Wenn dieser Fartuloon wüsste ... Ich hatte den Verdacht, dass der Bursche sich nur wichtig machen wollte. Außerdem hegte ich Zweifel an der Echtheit des Berichts, mir schien, als wäre er erst in jüngerer Zeit entstanden. Andererseits gibt es nur wenige lebende Menschen, die den Namen ›Corpkor‹ noch kennen. Bei aller Bescheidenheit möchte ich behaupten, dass ich ziemlich der Einzige bin, der etwas damit anfangen kann. Also beschloss ich, einen Versuch zu unternehmen. Ich ließ mir diese Droge herstellen. Natürlich hatte ich nicht die Absicht, sie an mir selbst auszuprobieren. Der Zufall wollte es aber, dass die Droge fertig wurde, ich sie abholte – persönlich, weil ich sichergehen wollte, dass sie nicht in die Hände irgendwelcher Narren geriet –, und als ich zurückkehrte, brannte meine Schlauboje.«
    Ein Schatten überzog Kihnmyndens Gesicht, aber er fing sich schnell.
    »Ich floh in die Wälder. Ich hätte die Mittel gehabt, mir ein neues Haus zu kaufen, hier auf Durgen oder auf irgendeinem anderen Planeten. Aber mir war klar, dass das niemand zulassen würde. Dieser Wahnsinnige namens Gursc hätte mich umgebracht, wenn ich die Stadt nicht sofort verlassen hätte. So nahm ich die Droge mit und versuchte es. Wie Sie sehen, war der

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