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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dreieinhalb Jahren ist hier niemand seines Lebens sicher. Sie würden alles tun, um diesen Zustand zu beheben, und wenn Gursc ihnen sagt, dass wir schuld sind, dann glauben sie ihm.«
    »Aber es muss etwas geschehen! Stell dir vor, wenn das durchsickert und in der Milchstraße publik wird. Mutoghmann Scerp ist Arkonide, und es gibt genug Leute, die ihn nur ungern an der Spitze der GAVÖK sehen. Das Misstrauen ist noch da zwischen den Völkern. Dass es einen arkonidischen Planeten gibt, auf dem die Bevölkerung die alten Zeiten hochleben lässt – mir wird schlecht, wenn ich an die Folgen denke!«
    »Es ist halb so schlimm«, tröstete Tekener. »Wir dürfen die Leute hier momentan nicht nach normalen Maßstäben beurteilen. Sie sind verrückt vor Angst. Und wenn erst alles vorbei ist, werden sie sich in Grund und Boden schämen – was ich ihnen allerdings auch von Herzen gönne.«
     
    »Diesmal bleiben wir näher an der Stadt«, sagte Tekener. »Wenn Kihnmynden sich in den Bergen aufhält, dann wohl eher in Gipfelnähe. In der Höhe wird der Dschungel lichter und das Klima ist besser. Er ist ein alter Mann, der darauf Rücksicht nehmen muss. Als uns die Insekten überfielen, waren wir in der Nähe der Gipfelregion, beim zweiten Mal auch. Vielleicht sind wir ihm zu nahe gekommen. Kihnmynden dürfte inzwischen mindestens so verrückt sein wie die Bürger von Gostabaar.«
    »Die Schneise vor uns führt ziemlich weit in den Dschungel. Wir könnten an ihrem Ende landen.«
    Tekener nickte und folgte dem Einschnitt. Weiter vorn wuchs zwar frisches Grün, aber es gab keine höheren Bäume und Büsche. Offenbar war dieser Weg schon einmal freigelegt worden, und das konnte höchstens ein halbes Jahr her sein – die Pflanzen wuchsen mit rasanter Geschwindigkeit nach, hatte Ottarsk erklärt.
    »Platz genug hätten wir«, bestätigte Tekener. »Aber wir werden hier kaum auf die richtigen Tiere treffen. Sieh dir diesen Geisterwald an.«
    Wie Gerippe ragten die Bäume auf. Der Boden unter ihren kahlen Wipfeln war mit einer graubraunen Masse bedeckt. Das war das, was von Laub und Blüten und Rinde übrig war, nachdem Gift alles zerfressen hatte. Die Kadaver großer Tiere waren aus der Höhe deutlich zu sehen. Es war kein schöner Anblick.
    Etwas weiter war alles überwuchert.
    Es gab keine Lichtung in dieser Gegend. Die Bäume standen zwar weit auseinander, aber ihre mächtigen Wipfel bildeten ein geschlossenes Dach. Wo das Gift das Laub beseitigt hatte, ließ sich das Geflecht der Äste leicht erkennen. Tekener ließ den Gleiter sinken und suchte nach einem Bereich, in dem mehrere Baumkronen aufeinandertrafen. Wenn der Gleiter Äste und Zweige durchbrechen konnte, dann dort, wo sie dünn waren.
    Der Fluggleiter war für solche Gewaltlandungen nicht vorgesehen. Sein empfindliches Leitsystem ließ sich durch das Dickicht der Zweige irritieren und weigerte sich nicht nur, weiter abzusinken, sondern versuchte, den Hindernissen auszuweichen. Erst unterhalb der Wipfelregion wurde es wieder besser.
    In der grünen Dämmerung wimmelte es von Leben. Tellergroße Insekten mit durchsichtigen Flügeln umschwirrten die mächtigen Stämme. Leuchtende Pflanzen verbreiteten lockende Helligkeit. Dazwischen düstere, huschende Schemen.
    »Ein Spaziergang wird das nicht«, sagte Jennifer skeptisch.
    »Wir warten erst einmal«, entschied Tekener. »Die Tiere haben uns bemerkt. Wenn einige von ihnen auf irgendeine Weise mit Kihnmynden in Verbindung stehen, sollten sie unsere Anwesenheit eigentlich melden.«
    Eine Stunde verging quälend langsam. Dann schaltete Tek den Peilsender des Gleiters ein. Jennifer und er schlossen ihre Schutzanzüge, und sie verließen den Gleiter.
    Sie marschierten los. Leuchtender Pilzrasen ließ sie bei jedem Schritt bis zu den Waden einsinken.
    Das Summen und Sirren winziger Insekten begleitete sie. Dazwischen die Laute größerer Tiere.
    Nach einer Weile wurde der Wald ein wenig lichter. Einzelne Sonnenstrahlen drangen sogar bis auf den Boden vor. Zugleich wurde das Unterholz dichter.
    »So finden wir Kihnmynden nie!«, sagte Jennifer ärgerlich, als sie an einem Bachlauf innehielten. »Wir können jahrelang umherirren.«
    Tekener blickte ins Wasser. Schwärme fischartiger Tiere tummelten sich darin.
    »Ich habe selten eine solche Fülle von Leben auf einem Fleck gesehen wie hier«, stellte er fest.
    »Was erwarten wir denn wirklich? Selbst mit ausreichend technischen Hilfsmitteln wird es Monate dauern, die eine oder

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