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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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andere Gruppe von Tieren zu dressieren, aber mehr ist bestimmt nicht zu erreichen. Wir jagen einem Phantom nach, Tek. Das sollten wir uns allmählich eingestehen.«
    »Wenn die Tiere nicht gesteuert werden, dann verfügen sie über eine Art Gemeinschaftsintelligenz, die noch dazu mehrere Gattungen umschließt. Klingt das wahrscheinlich?«
    »Wie ein Märchen«, sagte Jennifer. »Aber – was war das eben?« Sie flüsterte nur noch. »Es hörte sich an wie eine Katze. Da, irgendwo zwischen den Büschen ...«
    Ein klägliches Miauen erklang. Diesmal nicht zu überhören und ganz in der Nähe.
    Tekener hob die Waffe. »Diesmal werden wir Stunden brauchen, um zu Ottarsk zu gelangen.«
    Als der nächste Laut erklang, kam er aus der Höhe, als hätte die vermeintliche Katze das Fliegen erlernt.
    »So schnell kommt da auch keine Katze hoch.« Jennifer blickte zweifelnd die glatten Stämme an.
    »Es sind mehrere. Und sie können nicht sehr groß sein.«
    Wieder miaute es. Ein zweites Tier antwortete, dann ein drittes. Sie schienen schon ringsum zu sein. Die Tiere hatten alle Vorteile auf ihrer Seite. Man hörte sie, bekam sie aber nicht zu Gesicht.
    »Als ob sie unsichtbar wären«, flüsterte Jennifer nervös.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Tekener beunruhigt. »Fürchtest du ein paar kleine Tiere?«
    »Mit der Zeit entwickle ich eine Allergie gegen zu viel Viehzeug«, erwiderte Jenny ärgerlich.
    Ein Chor miauender Stimmen brach los. Beide hielten sie erschrocken Ausschau nach den Urhebern des Spektakels.
    »Du hättest sie nicht als Viehzeug bezeichnen sollen!«, rief Tekener. »Oh, verdammt!«
    Endlich sah er, mit was sie es zu tun hatten, und es erschien ihm fast unmöglich, dass Jenny und er die Gefahr so lange übersehen hatten. Die Tiere waren sehr viel größer, als er es erwartet hatte. Sie maßen an die drei Meter, wobei allerdings die Beine das Längste waren. Sie sahen aus wie Kraken. Der runde Kopf war ungefähr so groß wie ein Kinderball. Der ebenfalls kugelförmige und offenbar sehr elastische Leib durchmaß einen halben Meter. Aus diesem Leib entsprangen zwölf lange, biegsame Beine. Wie dünne Baumstämme oder die blattlosen Bodenranken, die es am Bach in Hülle und Fülle gab, sahen sie aus. Diese Beine machten die Kraken zu außerordentlich schnellen und geschickten Kletterern. Nachdem Tek wusste, wonach er zu suchen hatte, entdeckte er diese Tiere überall. Sie hingen in den abgestorbenen Ästen, lugten hinter den glatten Stämmen hervor, standen reglos zwischen den Bäumen – es musste eine ganze Armee sein, die sich da eingefunden hatte.
    »Die sollen sich die Zähne an uns ausbeißen!« Tekener hob den Paralysator.
    Verblüfft sah er zur Seite, als Jennifer seine Hand festhielt.
    »Warte!«, flüsterte sie. »Und hör genau hin.«
    »Miau, miau!«, schrien die Tiere. Sie veranstalteten ein derartiges Gebrüll, dass Tekener sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Aber der Schutzhelm war ihm dabei im Weg.
    Die Tiere hatten die Lage im Griff. Wenn die in den Zweigen sich fallen ließen, würden sie Jenny und ihn unter sich begraben, ehe er auch nur einen Schuss abgeben konnte. Warum griffen sie nicht an?
    Sie miauten nur, und das auf eigenartige Weise. Mehrere Gruppen jaulten zu unterschiedlichen Zeitpunkten in unterschiedlicher Tonhöhe.
    »Ich glaube nicht, dass die Tiere das aus eigenem Antrieb veranstalten.« Jennifer musste schon schreien, um sich verständlich zu machen.
    »Eine Botschaft von Kihnmynden?«
    »Kann sein. Aber ich komme nicht dahinter.«
    »Es gibt Sprachen, die von Wörtern unabhängig sind. Die männlichen Zwotter verständigen sich singend, und sie sind nicht die Einzigen. Wenn Kihnmynden die Biester geschickt hat, dann bedienen sie sich einer Sprache, die dem Arkoniden bekannt ist. Wahrscheinlich sind sie nur nicht fähig, Laute in Interkosmo zu formen.«
    »Es muss eine Sprache sein, von der ich noch nie gehört habe!«, rief Jennifer nach einigen Minuten.
    Plötzlich war es vorbei. Die Tiere schwiegen. Unzählige violette Augen starrten die Terraner an. Die Kraken warteten.
    »Wir sind an der Reihe«, flüsterte Tekener. »Wir müssen ihnen irgendetwas sagen.«
    Seine Frau lachte leise auf.
    »Wir danken euch!«, rief sie den Tieren zu. »Wir sind eure Freunde. Bringt uns zu Kihnmynden, eurem Herrn.«
    Die Tiere gerieten in Bewegung. Ihr Kreis öffnete sich, bildete eine Gasse. Ein halbes Dutzend Kraken turnte durch die Baumkronen davon.
    »Was soll das?«, fragte

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