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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bericht doch echt. Innerhalb kurzer Zeit lernte ich, die Tiere zu beherrschen. Später wurden sie meine Freunde. Ich kann von ihnen alles verlangen. Sie sind es auch, die meine Rache vollziehen.«
    »Sie zahlen einen hohen Preis dafür«, sagte Tekener.
    »Wegen der Vergeltungsschläge? Meine Freunde nehmen dadurch nicht so großen Schaden, wie es von Gostabaar aus scheinen mag. Sie sind rechtzeitig gewarnt und ziehen sich zurück.«
    Tekener beschloss, das Thema zu wechseln. »Wir haben eine besondere Frage«, sagte er. »Haben Sie schon einmal von den Horden von Garbesch gehört?«
    »Die Horden ...«
    Kihnmyndens Gesicht veränderte sich. Es wurde noch faltiger, Tränen liefen ihm über die Wangen.
    »Die Schlauboje«, wimmerte er. »Mein Archiv. Alles verbrannt, alle Daten vernichtet. Kein Name mehr in den Speichern ...«
    Jennifer beugte sich hastig vor. Sie hatte die Absicht, Kihnmynden zu beruhigen, aber Tekener hörte plötzlich etwas, das ihn alles andere vergessen ließ.
    Gleiter kamen!
    Tek sprang auf und packte Kihnmynden bei den Schultern.
    »Hilf mir!«, rief er Jennifer zu. »Wir müssen weg von hier. Diese Wahnsinnigen werden alles zerstören!«
    Sie trugen den alten Arkoniden zwischen sich und liefen nach draußen. Die Tiere waren in heller Aufregung. Alles quirlte durcheinander.
    »Beruhigen Sie die Tiere!«, befahl Tekener dem Alten. »Sagen Sie ihnen, dass sie fliehen sollen. Schnell, es bleibt nicht mehr viel Zeit!«
    Aber Kihnmynden schien ihn gar nicht zu hören. Er jammerte immer noch vor sich hin, und offenbar erfasste er nichts von dem, was gerade geschah.
    Sie stießen die Tiere zur Seite. Zum Glück waren die Kreaturen zu verwirrt, um die Terraner anzugreifen. Einige wollten sich Kihnmynden nähern, aber sie spürten wohl, dass ihr Herr und Meister ihre Gegenwart jetzt nicht zu würdigen wusste, und so zogen sie sich zurück.
    »In den Gleiter mit ihm!«, bestimmte Tekener. »Übernimm du das Steuer. Los jetzt!«
    Die Angreifer waren schon erschreckend nahe. An die zwanzig Maschinen näherten sich Kihnmyndens Heimstatt. Als die Insassen die Tiere und die Terraner erblickten, eröffneten sie das Feuer, aber sie waren doch noch ein wenig zu weit entfernt, um sicher zielen zu können. Jennifer startete den Gleiter, und Tekener bereitete sich darauf vor, die Angreifer abzuwehren.
    »Das ist unsere Schuld«, sagte er wütend. »Wir haben sie mit dem Gleiter auf unsere Spur gelockt. Wir hätten Kihnmynden sofort wegbringen sollen. Warum, zum Teufel, haben wir nicht daran gedacht!«
    Kihnmynden hörte ihn nicht. Er saß auf dem Rücksitz und jammerte vor sich hin. Der Gleiter startete und raste einer Schlucht entgegen, die sich nach Westen öffnete. Sofort änderten einige der gegnerischen Fahrzeuge den Kurs, um die Verfolgung aufzunehmen. Tekener sah, wie die ersten Strahlschüsse auf Kihnmyndens Heim hinabzuckten, und er drehte sich besorgt zu dem Arkoniden um. Aber der alte Mann starrte in die verkehrte Richtung.
    Sie erreichten die Schlucht und tauchten in die Dunkelheit zwischen den steilen Felsen ein. Jennifer fing den Gleiter erst knapp über dem Boden ab und brachte ihn nach wenigen Metern zum Stillstand. Tekener beugte sich weit zurück, zielte nach oben und wartete geduldig. Als der erste Gleiter in Sicht kam, drückte er ab. Auch jetzt benutzte er den Paralysator, obwohl die Gegner tödliche Waffen einsetzten. Der Schuss ging ins Ziel, die Insassen des Fahrzeugs wurden gelähmt, und der Gleiter flog automatisch weiter. Er würde irgendwo landen oder, falls der entsprechende Befehl aus der Stadt kam, dorthin zurückzukehren.
    Die Männer aus Gostabaar waren wie blind vor Wut. Sie hatten den Gleiter in die Schlucht fliegen sehen und kamen gar nicht auf den Gedanken, dass die Fliehenden angehalten haben könnten. Sieben Fahrzeuge konnte Tekener nacheinander unschädlich machen, dann erst trat eine verdächtig lange Pause ein.
    »Nach oben!«, kommandierte er. »Ich muss wissen, was da los ist.«
    Das war ein Fehler. Als die Maschine aus der Schlucht aufstieg, sahen sie den Feuerschein. Diesmal bemerkte es Kihnmynden ebenfalls. Tekener hörte den alten Mann stöhnen, und als er nach hinten blickte, sah er zu seinem Entsetzen, wie der Arkonide sich ans Herz griff und in sich zusammensackte. Er schob sich über den Sitz und tastete nach dem Puls des Alten.
    »Er lebt noch. Aber ich fürchte, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.«
    »Dort unten gibt es Höhlen«, stellte Jennifer fest.

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