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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sehe sehr wohl die Nachteile. Die hässliche Technik verunstaltet die Landschaft unserer Welten. Die sprechenden Maschinen, deren Aussehen uns nachempfunden ist, versuchen, uns zu bevormunden. Sie wollen uns nichts tun lassen, was sie ebenso bewerkstelligen können. Sie versorgen uns mit Nahrung, geben Ratschläge und wollen bestimmen, was wir zu tun und zu lassen haben.
    Es ist in der Tat überaus bequem, einen Handlanger für jede Arbeit zu haben. Nur sind wir Läander eben nicht bequem. Wenige von uns sind der Versuchung erlegen, sich von einer Maschine verwöhnen zu lassen.
    Die Petronier nehmen das hin, sie sind geduldig. Am meisten schätze ich an ihnen ihre Selbstlosigkeit. Im Großen und Ganzen kommen wir gut mit ihnen aus, und falls sich gelegentlich Schwierigkeiten ergeben, sind es stets die Ingenieure, die nachgeben. Aber sie sind auch hartnäckig. Wenn sie eine Niederlage erlitten haben, setzen sie alles daran, doch noch einen Erfolg daraus zu machen.
    Das ist lästig, ich weiß. Aber ganz sicher ist es nicht so, wie mir manchmal vorgeworfen wird, dass ich die daraus entstehenden Gefahren nicht erkennen würde. Nur haben wir derzeit keine andere Möglichkeit, als unser Schicksal den Petroniern zu überlassen. Nur sie können uns vor den Barbaren schützen.
     
    Es ist ein wunderbares Erlebnis, mein Schloss im atmosphärischen Dunst verschwinden zu sehen. Die Landschaft stürzt zurück, die bunte Vielfalt verschmilzt zu großen Flecken, der Horizont wölbt sich, und dann erscheint Tho-Thoum als Globus. Jeder wird sich in dem Moment bewusst, dass die Welt, auf der er eben noch gestanden hat, ein Himmelskörper ist. Ein vergleichbar winziger Trabant des gewaltigen Thotond, des zweiten Planeten von Thoto.
    Angesichts der Winzigkeit der Gestirne wird mir wieder die eigene Nichtigkeit bewusst.
    »Wie fühlst du dich, Tezohr?« fragt Gwester.
    »Unbeschreiblich.« Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
    Er hat mich schon einmal auf einen Flug in den Weltraum mitgenommen. Aber zuvor bin ich nie im All gewesen.
    »Für jedes Sternenreich ist der Weltraum das strategisch wichtigste Gebiet«, sagt er. »In Friedenszeiten mag es angehen, dass der Leerraum zwischen den Sternen ungenützt bleibt. Aber in der Galaxis herrscht Krieg, auch wenn ihr Läander das nicht wahrhaben wollt. Ihr müsst das Vakuum zwischen den zweiundzwanzig Sonnen befestigen. Dafür braucht ihr die Raumfahrt!«
    »Ich könnte mir schon vorstellen, dass viele meiner Artgenossen Freude an Raumschiffen finden würden«, erwidere ich. »Der Flug ist ein anderes Gefühl, als durch einen Tunnel von Welt zu Welt zu gehen. Dies ist ein Vergnügen besonderer Art.«
    »Es geht nicht ums Vergnügen, sondern ums Überleben«, mahnt Gwester eindringlich. »Ihr braucht Raumschiffe, um Arla Mandra gegen die wilden Horden zu verteidigen. Ihr müsst die Möglichkeit haben, eure Feinde abzufangen, bevor sie in euer Hoheitsgebiet eindringen.«
    »Was für ein schrecklicher Gedanke!«, rufe ich entsetzt aus. »Wir sollen kämpfen?«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit, Tezohr. Wir können euch bewaffnete Raumschiffe liefern. Und wir lehren euch kämpfen.«
    »Muss das sein, Gwester?« Mich schaudert. »Ich dachte, ihr wollt uns vor den Barbaren schützen?«
    »Das können wir nur, wenn ihr euren Teil dazu beitragt. Unsere Technik ist jener der wilden Horden überlegen. Aber wir sind nur wenige Ingenieure, nicht genug, um das Heer der Barbaren aufhalten zu können.«
    »Ihr baut Maschinen, von denen jede hundert und mehr Läander ersetzt«, sage ich.
    »Natürlich wäre das möglich. Vollrobotische Weltraumbasen, die den Angreifern ferngesteuerte Kampfschiffe entgegenwerfen. Aber die Produktion derart komplizierter Mechanismen kostet zu viel Zeit. Und die Wirkung ist effektiver, wenn die Kampfmaschinen von organischen Gehirnen gesteuert werden. Akzeptiere eine bewaffnete Raumflotte, Tezohr. Ihr braucht sie, um überleben zu können.«
    Gwester erwartet Undenkbares von uns. Wir Läander sind ein friedfertiges Volk, schon der Gedanke an Gewalt entsetzt mich.
    »Tut mir leid, Gwester, aber wir sind keine Soldaten. Wir können nicht kämpfen. Auch nicht, wenn unser Überleben davon abhängt. Wir müssen einen anderen Weg finden.«
    »Überlege es dir gut, Tezohr«, sagt er. »Die Art des Kampfes, die wir euch vorschlagen, ist sauber. Ein Läander braucht nur die Funktionen auszulösen, den Rest erledigen die Maschinen. Er ist außerhalb des Kampfgeschehens in

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