Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Vollkommenheit bilden.
    Ich fühle mich wie im Traum. Nur ist der Eindruck, der danach bleibt, sehr viel stärker und nachhaltiger.
    Eine innere Stimme hat mir die Zukunft meines Volkes aufgezeigt.
     
    »Tezah!« Die Stimme weckt starke Emotionen in mir. Ich spüre, dass mein Animus mitsamt seiner kalten Ratio in den Hintergrund meines Bewusstseins gedrängt wurde.
    Mein Blick klärt sich. Ich befinde mich inmitten meines ausgedehnten Ateliers im größten Wohnberg von Ailand. Vor mir steht Khara – nein, sie ist Kharand geworden.
    »Guter Kharand«, sage ich und stütze mich auf ihn. »Du bist wohl peinlich darauf bedacht, stets mein Antipode zu sein. Aber was ist passiert?«
    Er wirkt verstört.
    »Du warst ...« Er unterbricht sich sofort und lässt sich auf eine meiner Skulpturen sinken. Erst reibt er sich die Augen, danach massiert er seine Schläfen. »Ich muss das noch einmal überdenken, Tezah. Verrate mir zuvor deine Eindrücke, damit ich Vergleiche ziehen und mir ein Urteil bilden kann.«
    »Ich habe möglicherweise eine Botschaft empfangen«, sage ich. »Es war auf jeden Fall mehr als nur ein Traum. Eine innere Stimme verriet mir, dass mein Weg der richtige ist. Wir müssen die Petronier den Staubmantel bauen lassen, damit er uns als eine Art Wegbereiter dient. – Aber was ist während meiner Abwesenheit passiert, dass du so beeindruckt bist?«
    »Abwesenheit ist treffend«, sagt Kharand ernst. »Du warst für eine beachtliche Weile ... nicht richtig da. Körperlich, meine ich. Dein Leib war in Auflösung begriffen, er war fast durchscheinend. Währenddessen hat sich das da gebildet.«
    Kharand weist auf einen beinahe läandergroßen Klumpen. Er ist formlos und eigentlich hässlich. Es handelt sich um keine meiner früher erschaffenen Skulpturen, denn diese sind ästhetisch.
    »Ich hatte den Eindruck, dass du diese Plastik kraft deines Geistes erschaffen hast«, erklärt Kharand beeindruckt.
    Ich gehe hin. Lasse meine Finger über die raue und bizarre Oberfläche gleiten.
    »Paraplasma.« Ich fühle mich berauscht. Doch die Ernüchterung folgt sofort. »Es ist totes Paraplasma. Das ist noch lange kein Erfolg. Ich habe schon einige Male unbeseeltes Paraplasma hervorgebracht.«
    »Aber nie eine so große Masse«, erinnert Kharand. »Ich habe den Vorgang beobachtet, Tezah. Du hast dich dabei fast aufgezehrt und warst zeitweilig ein Teil des Paraplasmas. Das beweist, dass du dich auf dem richtigen Weg befindest.«
    Wenn Kharand nur recht hätte! Eigentlich bin ich zuversichtlich.
    »Glaubst du, dass es so etwas wie ein metapsychisches Artbewusstsein gibt?«, frage ich den Freund.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, dass jeder Läander, dessen Körper vergangen ist, etwas für die Lebenden zurückgelassen hat. Wenn sich die Seelen der Verstorbenen zusammengetan haben, könnte eine psychische Kraft entstanden sein, die sich uns bemerkbar machen kann. Vielleicht hat dieses kollektive Bewusstsein zu mir gesprochen.«
    »Ich kann dir nicht folgen, Tezah. Aber wenn du die Stimme eines Kollektivbewusstseins gehört hast, dann müssten auch andere Läander sie vernommen haben.«
    Ich bin enttäuscht, denn Kharand hat den wunden Punkt meiner Theorie aufgezeigt.
    Gerade als meine Stimmung dem Tiefpunkt nahe ist, kommt Astha in mein Atelier.
    »Ich hatte einen Traum ...«, sagt sie sofort. »Eigentlich war es mehr als ein Traum. Ich hatte das Gefühl, als spräche ein gutes Gewissen zu mir.«
    »Das Gewissen unseres Volkes?«, frage ich hoffnungsvoll.
    »So könnte es sein«, bestätigt sie. »Die Stimme riet mir ...«
    Phorast platzt herein. »Wir müssen die Petronier den Staubmantel um Arla Mandra bauen lassen«, sagt er. »Davon verspreche ich mir eine Signalwirkung und eine Hilfe für unser Bestreben, die nächsthöhere Daseinsform zu erreichen.«
    Ich bin erstaunt, denn Phorast ist ein Skeptiker. Als Phora hat er deutlich gegen die Ingenieure gewettert.
    Immer mehr Läander kommen in mein Atelier. Alle hatten diesen Traum.
    »Tezah, lehre uns deine Methode, Scheinkörper aus Paraplasma zu erschaffen. Wir wissen jetzt, dass wir uns nur auf diese Art zur nächsthöheren Entwicklungsstufe emporheben können. Uns ist klar, dass wir das körperlose Sein anstreben müssen.«
    Ich bin wie berauscht, weil von überall aus Arla Mandra Berichte eintreffen, dass Läander die innere Stimme gehört haben. Dieser kollektive Antrieb kann nur von einer höheren Macht kommen. Wenn Hunderttausende diese Botschaft vernommen

Weitere Kostenlose Bücher