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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verantwortlich sind. Sie wollen uns auf diese Weise zwingen, ihre Raumfahrt zu nutzen.«
    »Damit könnte der Fremde sogar recht haben«, sage ich. »Trotzdem wird es nicht notwendig sein, auszuwandern. Der Staubmantel, der unsere Heimat zu vernichten scheint, könnte sogar die Rettung bringen. Sobald wir in ihm aufgegangen sind, werden wir ihn mit unserem Geist regulieren können und dafür sorgen, dass Ailand wieder ein Paradies wird.«
    »Und wenn das nicht gelingt?«
    »Auch das wäre nicht schlimm. Ich bin sicher, dass ihr anderen uns bald folgen werdet.«
     
    »Wir dürfen nicht alle Brücken zu unseren zurückbleibenden Artgenossen niederreißen«, sagt Phora warnend.
    »Das tun wir nicht«, erwidere ich wie schon so oft. »Wir lassen ihnen die Psychode zurück.«
    »Vielleicht ist das nicht genug. In den Psychoden wird zwar unser Erfahrungsschatz gespeichert sein und sogar unsere Parusie. Aber wir selbst werden nicht mehr ins körperliche Sein zurückkehren können. Ich fürchte das Endgültige, Tezohr. Wenigstens einer von uns sollte sich die Möglichkeit der Rückkehr offenhalten.«
    »Warum denkst du dabei an mich?«, will ich wissen.
    »Du bist unser Lehrmeister. Du hast die ausgeprägteste Persönlichkeit und den stärksten Geist. Du bist der ideale Mittler zwischen beiden Daseinsformen.«
    Dieses Vertrauen ehrt mich. Habe ich eine andere Wahl? Ich übernehme die Verantwortung, und das ganze Volk steht hinter mir. Ich habe vorgeschlagen, dass sich alle Läander von den anderen Welten nach Ailand zurückziehen. Niemand soll nach dem Zusammenbruch des Tunnelnetzes in der Fremde isoliert sein. Jeder folgt meinem Ruf.
    Ich bin zuversichtlich. Und meine Zuversicht überträgt sich auf die Zurückbleibenden. Ich kann nur hoffen, dass sich bald auch die Kraft der Psychode auf ihren Geist übertragen wird. Dann werden sie uns in die paraplasmatische Sphäre folgen können.
    Auf einmal ist der Zeitpunkt des Abschieds da.
    »Vergiss uns nicht, Tezohr«, bittet Khara.
    »Ich gehe nicht wirklich fort«, versichere ich ihr. »In meinem Psychod werde ich stets für euch da sein. Ich werde über euch und Arla Mandra wachen, bis alle die Vollkommenheit des körperlosen Seins erreicht haben.«
    Ailand wird immer heftiger von Orkanen geschüttelt. Unsere Welt versinkt im Aschestaub. Flora und Fauna sterben qualvoll. Die Kälte vereist das Land, die Hitze dörrt es aus.
    Nur im großen Wohnberg ist davon nichts zu merken. Heilige Stille herrscht hier. Eine Million Auserwählte machen sich für den Exodus zur anderen Existenzebene bereit. Jeder wird seinen Körper zur Auflösung bringen und aus seiner Substanz ein Paraplasma erschaffen. Jeder wird eine andere Form wählen und sein Psychod individuell gestalten.
    Ich will versuchen, in meinem Psychod Thoton festzuhalten, bevor der Planet explodierte und zu Staub zerfiel. Und ich will jede Phase seiner Metamorphose festhalten. Wenn ich das verwirklichen kann, wird es mir auch gelingen, im Staubmantel aufzugehen und in der Sphäre gegenwärtig zu bleiben – als Mittler zu den Zurückgebliebenen.
    Mein Psychod wird mir die Augen ersetzen und alle Sinne, auf die ich im zukünftigen Sein sonst verzichten müsste.
    Ich werde über die Läander wachen und dafür sorgen, dass sie ihre Bestimmung erhalten.
    Mein Psychod wächst und nimmt die gewünschte Form an.
    Im selben Maß entferne ich mich von dieser Welt und werde zur paraplasmatischen Sphäre, in der sich eine Million Geister vereinen.
    Zugleich bleibe ich durch meine Parusie in dem Psychod gegenwärtig. Ich kann sehen, was sich auf Ailand zuträgt.
    Ich werde Zeuge der beginnenden Katastrophe, die an Schrecken alles übertrifft, was die Petronier durch die Erschaffung des Staubmantels meinem Volk und meiner Heimat angetan haben.

7.
     
     
    Jennifer Thyron
    Die kurze Erholungspause war angebracht. Jennifer konnte die Fülle an Informationen, Fakten und Daten in ihren Gedanken sich setzen lassen. Sie hatte die Geburt der Dunkelwolke mit den Sinnen eines Beteiligten erlebt.
    Arla Mandra, das Reich der zweiundzwanzig Sonnen, war in ihrer Zeit als Provcon-Faust oder Point Allegro bekannt. Aber nach der Erschaffung des Staubmantels allein war die Dunkelwolke noch weit von ihrer extremen Beschaffenheit entfernt, die sie im Jahr 3587 n. Chr. aufwies.
    Tezohr gönnte ihr offenbar die Atempause, damit sie nicht überfordert wurde. Sie brauchte diese Pause, um sich neu mit ihrer Gegenwart zu identifizieren und um die Distanz zur

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