Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
...?«
    »Drei oder vier Tage.«
    Seufzend ließ Demeter sich zurücksinken.
    »Das ist doch kein Problem für uns«, sagte Danton. »Oder etwa doch?«
    »Für uns?«
    »Du und ich. Wir werden sehr viel Zeit für uns haben.«
    Sie schwiegen beide. Demeter kämpfte sichtlich gegen ihre Müdigkeit an.
    »Die BASIS ist wieder auf dem Weg?«, fragte sie schwerfällig.
    »Vor ungefähr fünf Stunden haben wir den Orbit um Klinik verlassen«, bestätigte Danton.
    Demeter lächelte, und schon Sekunden später schlief sie wieder.

6.
     
     
    Am Rand der Mulde, deren Zentrum so dunkel war wie die Nacht, stemmten sich zwei Männer gegen den Sturm, der über dieses finstere und öde Land hinwegbrauste. Einer der beiden war groß und hager. Sein Gesicht lag unter einer Maske aus Kunststoff verborgen, aus deren Mund- und Augenschlitzen es in allen Farben des Spektrums leuchtete.
    Sein Name war Alaska Saedelaere.
    Der zweite Mann war ein Gnom, mit einem Gesicht, so rissig und aufgesprungen wie ein ausgetrocknetes Flussbett. Er hatte einen langen Bart und trug einen merkwürdigen Anzug.
    Dieser Mann hieß Ganerc-Callibso.
    Etwas abseits der Mulde schwebte ein leuchtender ovaler Körper, eine Zelle aus Licht, die jeder unbefangene Beobachter wohl spontan als Flugkörper bezeichnet hätte. Der Sturm peitschte Staub in die Aura des seltsamen Gebildes, in der die Partikel kurz aufblitzten und verglühten. Die Männer achteten nicht darauf. Gedankenverloren blickten sie hinab in die schwarze Senke, als erwarteten sie, dort jeden Augenblick Ungewöhnliches zu sehen.
    Manchmal erklang aus der Ferne dumpfes Poltern und Dröhnen. Der Boden vibrierte dann und geriet in kurze und heftige Schwingungen, dass Sandkörner und kleinere Steine zu hüpfen und zu tanzen anfingen.
    Über den dunklen Himmel huschten dreieckige Gebilde. Auf den ersten Blick wirkten sie wie riesige Blätter oder ungeschlachte Flugwesen – doch wenn der Wind von einer bestimmten Seite in sie hineinstieß, blähten sie sich auf und wurden zu pyramidenförmigen Körpern. Es waren Schwärme meteorologischer Stationen, wie sie pausenlos von der rätselhaften Zivilisation auf der anderen Seite des großen Gebirges ausgeschickt wurden.
    Wesen, die auf einer Welt der Stürme überleben wollten, mussten diese wilde Natur ergründen und sich integrieren. Eine der Stationen war kurz nach der Ankunft Saedelaeres und Ganerc-Callibsos nahe der Lichtzelle abgestürzt und von den beiden untersucht worden. Das halb organische Gebilde hatte blökende Laute ausgestoßen – Zeichen von Schmerz oder einfach nur Signale für eine Zentralstation?
    Charianterc, wie Ganerc-Callibso diesen großen Planeten genannt hatte, war eine fantastische Welt. Alaska Saedelaere bedauerte, dass sie keine Zeit haben würden, den Planeten und seine Bewohner genauer kennenzulernen. Sie waren hergekommen, um den Einstieg in die Kette der Zeitbrunnen zu finden, die sich als geheimnisvolles Transportsystem durch viele Galaxien zog. Der Zeitlose war der Ansicht, dass sie über die Zeitbrunnen schneller nach Derogwanien gelangen konnten als an Bord der Lichtzelle.
    Dass sie es eilig hatten, lag in ihrer Mission begründet. Sie wollten den fünften Zusatzschlüssel zu Laires Auge von Derogwanien holen und sich mit Perry Rhodan und der BASIS in der Nähe von Bardiocs Kosmischer Burg wieder treffen.
    »Er ist erloschen«, sagte Ganerc-Callibso hart.
    Maßlose Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit. Dass der Zeitbrunnen nicht mehr funktionierte, erschütterte den Puppenspieler von Derogwanien. Der Ausfall des Brunnens bedeutete, dass alle erloschen sein mussten. Die gewaltige Kette transmitterähnlicher Tore durch Raum und Zeit existierte nicht mehr. Das war das Ende einer Institution, die unerhörte Bedeutung für eine bestimmte kosmologische Entwicklung besessen hatte. Deshalb war es falsch, einfach zu sagen, dass die Zeitbrunnen erloschen waren.
    Jemand hatte sie abgeschaltet!
     
    Ganerc-Callibso setzte sich in Bewegung und tappte unbeholfen in die Mulde hinein. Vielleicht wurde er von der unsinnigen Hoffnung getrieben, dass es dort im Zentrum noch eine winzige Öffnung geben könnte, eine letzte Verbindung durch die Unendlichkeit. Wenn Alaska in das Gesicht des Zwerges blickte, wurde er tief berührt, denn es ließ sich nicht leugnen, dass Ganerc-Callibso immer schneller alterte.
    Womöglich war es sogar dieser unaufhaltsam voranschreitende Prozess des Zellverfalls, der Ganerc-Callibso bewogen hatte, über

Weitere Kostenlose Bücher