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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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– das ist ein altes irdisches Sprichwort, und es gilt heute noch wie vor eineinhalb Jahrtausenden.«
    Roi Danton schüttelte die Hand seines Vaters und verließ nachdenklich das Büro. Auf dem Korridor blieb er stehen und sah gedankenlos den beiden Reinigungsrobotern zu, die ihm entgegenkamen. Noch war es zu früh, Demeter zu besuchen; sie lag im aufbauenden Tiefschlaf.
     
    Chuck Sarzane stand in der offenen Schleuse des Beiboots und beobachtete den Aufgang der roten Sonne. Er hob eine Hand und warf einen Blick auf die kurz geschnittenen Fingernägel. In den letzten Stunden waren sie nur mehr unmerklich gewachsen. Er seufzte.
    »Das ist also ein für alle Mal vorbei«, sagte er zu sich selbst. Seine Stimme war immer noch ein verhaltenes Flüstern, so leise, als müsse er sich weiterhin davor fürchten.
    Die Morgendämmerung zeichnete erste tiefe Schatten. Nahe bei den Landestützen geriet der Boden in Bewegung. Sarzane konzentrierte sich darauf. In einem scheibenförmigen Bereich hob sich der Sand um einige Handbreit und fing an, sich im Uhrzeigersinn zu drehen. Schon nach wenigen Sekunden wurde eine kleine Tellerfräse sichtbar. Der Vorgang lief fast lautlos ab, nur ein feines Rascheln hing in der Luft, als ein Schwarm von etwa dreißig Tellerfräsen aus dem Sand aufstieg und schneller werdend davonschwebte.
    »Das ist doch ein schönes Bild, nicht wahr?«, sagte leise eine Stimme neben Sarzane. Er wandte sich um und erkannte Daniels.
    Der Mann wirkte plötzlich wieder seriös. Sein Haar war nur noch vier Zentimeter lang und sorgfältig, wenngleich mit robotischer Einfallslosigkeit gestutzt. Daniels grinste, als er in die Tiefe deutete.
    »Es ist weder ein schönes noch ein hässliches Bild«, bemerkte Sarzane nachdenklich. »Es ist außerordentlich fremd – sonst nichts.«
    »Du hast recht, Chuck. Fremd, das ist die richtige Bezeichnung.«
    Am Horizont startete das erste Beiboot in den hellrot glühenden Himmel.
    »Wir sind also geheilt«, murmelte Daniels. »Ein Viertel der Besatzung als Opfer dieser ... dieser Allergie.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, jemals so lange und so tief geschlafen zu haben.« Chuck Sarzane lachte. »Ab sofort sind wir jedenfalls immun.«
    Jeder hatte die Heilung auf seine Weise erlebt. Die ersten Stunden nach dem schmerzenden Geräuschorkan des Fluges und der Landung im Medikamentenschlaf. Das erste Aufwachen auf dem Planeten, benommen, aber schon nicht mehr von starken Schmerzen begleitet. Obwohl Haare und Nägel am ersten Tag noch weiter gewachsen waren.
    Erst nach dem Aufwachen am zweiten Tag hatte sich langsam alles normalisiert.
    Sarzane sah den nächsten Kreuzer starten.
    »Ich denke, wir werden noch einige Untersuchungen über uns ergehen lassen müssen«, sagte er nachdenklich. »Trotzdem wird die BASIS schon bald den Orbit verlassen und den Flug zu Bardiocs Kosmischer Burg fortsetzen.«
    Eine Interkomdurchsage erklang: »Wir starten in zwanzig Minuten. Bitte verlassen Sie das Schiff nicht mehr und lassen Sie Ihre Anwesenheit an Bord von der Positronik registrieren. Danke!«
    »Ich habe ohnehin nicht die geringste Lust, Klinik zu betreten«, sagte Daniels. »Immerhin war die dünne Luft eine gute Abwechslung für unsere Lungen.«
    Sarzane grinste und salutierte mit zwei Fingern an der Schläfe. »Auf Nimmerwiedersehen, Klinik! Immerhin hat uns deine Existenz daran gehindert, in den eigenen Haaren zu ersticken.«
    Er trat vom Außenschott zurück, warf noch einen letzten Blick auf die Wüstenlandschaft und wandte sich dann ruckartig um.
    Eine Episode von vielen, seit er an Bord der BASIS das Solsystem verlassen hatte.
     
    Sofort nach dem Einschleusen des letzten Beiboots beschleunigte die BASIS und verließ den Orbit um Klinik. Das Ziel war einfach definiert: Ganerc-Callibso und Alaska Saedelaere treffen und Bardiocs Burg finden. Niemand an Bord rechnete damit, dass es ohne neue Schwierigkeiten abgehen würde.
    Roi Danton saß zu dem Zeitpunkt an Demeters Krankenbett. Aufmerksam betrachtete er die Wyngerin, die ihre Jugend über die Jahrtausende hinweg behalten hatte. Er war erleichtert, dass die Anspannung, der gequälte Ausdruck und die Unruhe aus ihrem Gesicht verschwunden waren. Demeter wirkte nur noch müde.
    »Ich möchte hier raus, Roi«, flüsterte sie.
    »Du musst noch etwas Geduld haben.« Roi Danton griff nach ihrer Hand, und Demeters Finger schlossen sich wie Schutz suchend um seine Finger. »Der Schock hat dich auch körperlich geschwächt.«
    »Wie lange

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