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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie warf sich mit Wucht auf den Gnomen und riss ihn mit sich zu Boden. Als sie sich auf ihn wälzte, konnte Saedelaere nicht länger zusehen. Er packte Chartour am Nacken und wollte ihn zurückreißen. Doch das erwies sich als unerwartet schwierig. Die Puppe klammerte sich so fest, als sei sie mit dem Zeitlosen verwachsen. Ganerc-Callibso lag nur da und ließ sie gewähren.
    Der Transmittergeschädigte unternahm einen neuen Versuch. Diesmal legte er so viel Kraft in seine Aktion, dass er Ganerc-Callibso und den Angreifer gemeinsam vom Boden hochhob. Mit einem Ruck gelang es ihm, Chartour loszureißen, und er schleuderte ihn von sich. Wie ein Automat, der nur das programmierte Ziel kannte, setzte sich die Puppe sofort wieder in Bewegung und kam erneut auf ihn und den Zeitlosen zu. Ihr Verhalten drückte tiefe Feindseligkeit aus, eine mörderische Entschlossenheit, dass der Terraner Angst bekam. Er zog den Paralysator und schoss eine volle Ladung auf Chartour ab. Doch die lähmenden Strahlen beeindruckten die Puppe in keiner Weise. Sie kam weiter in halb geduckter Haltung heran, die Arme gespreizt, die kleinen Hände zu Klauen geformt.
    Saedelaere griff nach seinem Impulsstrahler.
    »Nein!«, schrie Ganerc-Callibso.
    Der Transmittergeschädigte zögerte, aber er trat dennoch zwischen die Puppe und den Zwerg. Chartour schien zu verstehen, dass der große hagere Mann zur Gegenwehr entschlossen war, und hielt inne. Die Augen der Puppe, gerade noch ansatzweise zu erkennen, schienen auf den Zellaktivatorträger gerichtet zu sein.
    »Keinen Schritt weiter!«, warnte Saedelaere. »Ich werde nicht zögern und von der Waffe Gebrauch machen, auch wenn Ganerc versuchen sollte, sich einzumischen.«
    Die Puppe stieß einen wütenden Laut aus. Er klang wie das Kläffen eines gereizten Hundes. Jäh warf sie sich herum und stürmte den Hang hinab.
    Ärgerlich wandte Saedelaere sich an den Zeitlosen. »Sie hätte dich verletzen und sogar töten können, ohne dass du etwas dagegen unternommen hättest.«
    »Was sie belebt, ist ein Teil von mir«, erwiderte Ganerc-Callibso niedergeschlagen. »Wie könnte ich dagegen vorgehen?«
    »Sind alle so teuflisch?«
    »Vermutlich.«
    »Das heißt, dass wir nicht ohne Weiteres an ihr Ideelles Zentrum herankommen – was immer darunter zu verstehen ist.«
    »Sie werden nichts freiwillig herausgeben, am wenigsten den Zusatzschlüssel.«
    Saedelaere schüttelte den Kopf. »Unter diesen Umständen solltest du also überhaupt nicht in die Stadt gehen. Die Puppen würden dich lynchen, und du würdest keinen Finger rühren.«
    Der Zwerg lachte müde. »Du vergisst den Anzug der Vernichtung. Auch wenn ich mich passiv verhalte, können sie mich nicht töten.«
    Der Transmittergeschädigte war davon nicht überzeugt. Er teilte seinem Begleiter mit, dass das Cappinfragment reagierte, sobald eine Puppe in der Nähe war. Ganerc-Callibso hatte dafür ebenfalls keine Erklärung.
    Saedelaere blickte in die Stadt hinab. »Trotzdem haben wir keine andere Wahl, als dorthin zu gehen. Wir sollten es rasch hinter uns bringen.«
    »Gut«, sagte der Zeitlose.
    Inzwischen hatte Chartour die ersten Gebäude am Stadtrand erreicht und war aus ihrem Blickfeld verschwunden. Zweifellos berichtete er den anderen Bewohnern von den Absichten der beiden Besucher. Danach würden die Puppen ihre Vorbereitungen treffen.
    Die Sonne hatte bereits den Zenit überschritten, bis zum Einbruch der Nacht waren es nur noch wenige Stunden. Saedelaere erinnerte sich, dass der Widerschein der fünf Monde eine völlige Dunkelheit verhinderte. Aber die kühle Luft roch nach Schnee, und es war durchaus möglich, dass nach Sonnenuntergang Wolken aufzogen. Er spürte deshalb keine Neigung, mitten in der Nacht durch die Stadt der Puppen zu laufen und nach dem Zusatzschlüssel zu suchen.
    Ganerc-Callibso, der sich schon während des Fluges nach Derogwanien verändert hatte, wirkte inzwischen noch fremder. Am bedenklichsten erschien Saedelaere die Teilnahmslosigkeit des Zeitlosen. Der Zwerg verhielt sich, als ginge ihn alles nichts mehr an.
    Sie stiegen den Pfad hinab, wobei der Transmittergeschädigte die Stadt im Auge behielt. Hin und wieder zuckte das Cappinfragment in seinem Gesicht, manchmal so heftig, dass es sogar die Kunststoffmaske bewegte. Erstaunlicherweise hatte die Strahlung des Organklumpens sich dabei noch nicht intensiviert. Auch das war rätselhaft.
    Wind kam auf. Der Boden ließ nur die Fußabdrücke Saedelaeres und des Zeitlosen

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