Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Über-Ichs«, gab Mardyn zu bedenken. »Sie besitzen auch einen Teil deines Wissens.«
    »Mardyn hat recht«, sagte Saedelaere erschrocken. »Es ist durchaus denkbar, dass sie in der Lage sind, die Lichtzelle zu fliegen.«
    »Trotzdem könnten immer nur ein halbes Dutzend Puppen an Bord gehen«, widersprach Ganerc-Callibso. »Das hört sich nicht sehr beeindruckend an.«
    Der Mann mit der Maske teilte die Bedenkenlosigkeit des Puppenspielers nicht. Für seine Begriffe bedeutete schon ein einziges dieser seltsamen Geschöpfe eine Gefahr, wo auch immer es auftauchen würde.
    »Gibt es noch Puppen, die dir gleichen?«, wandte Saedelaere sich wieder an Mardyn.
    »Ich weiß es nicht. Wir hatten immer nur losen Kontakt. Die meisten, die so sind wie ich, wagen es nicht, sich zu zeigen. Trotzdem gelingt es nur wenigen von uns, die eigene Einstellung vor den anderen zu verbergen. Ich glaube, dass nicht mehr viele von uns existieren. Vielleicht bin ich sogar die letzte positive Puppe.«
    »Wir können sie nicht hier zurücklassen«, sagte Saedelaere zu dem Zeitlosen. »Früher oder später würden die anderen sie finden und töten.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Wir bringen Mardyn an Bord der Lichtzelle«, erwiderte der Mann mit der Maske. »Dort ist er vorläufig sicher. Danach können wir uns immer noch in der Stadt umsehen. Es wird sowieso bald dunkel, und ich verspüre keine Lust, die Nacht hier zu verbringen.«
    Der Zwerg war einverstanden. Sie begleiteten Mardyn bis zu dem kleinen Flugkörper. Bald darauf brach die Abenddämmerung herein. Die fünf silbernen Monde tauchten das Land in unwirkliches Licht. In der Stadt der Puppen schienen Tausende Fackeln entzündet zu werden, denn über den Dächern bildete sich eine regelrechte Lichtglocke. Mardyn lag erschöpft auf einem der Sitze vor den Kontrollen. Ganerc-Callibso und Alaska Saedelaere wachten abwechselnd, doch ihre Befürchtung, dass die Puppen die Stadt verlassen und angreifen könnten, bewahrheitete sich nicht.
    Am nächsten Morgen bereiteten der Transmittergeschädigte und der Zeitlose alles für eine zweite Expedition in die Stadt vor. Ganerc-Callibso schien sich jedoch kaum für das Vorhaben zu interessieren. Seine Bewegungen wirkten müde und kraftlos. Der Anzug der Vernichtung, der bislang eng angelegen hatte, schlug einige Falten. Selbst die Augen des ehemaligen Mächtigen schienen an Glanz zu verlieren. Saedelaere verbarg dennoch seine Sorgen über den Zustand des Zeitlosen.
    Sie ermahnten Mardyn, den Schutzschirm der Lichtzelle während ihrer Abwesenheit für niemanden zu öffnen.
    Als sie ausgestiegen waren und sich mehrere Meter entfernt hatten, ertönte hinter ihnen höhnisches Gelächter. Saedelaere fuhr herum. Er ahnte nichts Gutes, und das Bild, das sich ihm bot, bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Die Lichtzelle hatte vom Boden abgehoben, aus der offenen Luke erklang abermals triumphierendes Lachen. Es klang so unmenschlich, dass der Terraner sich prompt fragte, ob außer Mardyn noch jemand an Bord war.
    »Mein Gott!«, stöhnte er. »Wir sind auf einen simplen Trick hereingefallen. Mardyn hat uns hereingelegt.«
    »Ja«, sagte Ganerc-Callibso unbeteiligt.
    Saedelaere stutzte. »Du hast es gewusst!«, warf er dem Zeitlosen vor. »Du musst gespürt haben, dass Mardyn uns nur Theater vorspielte.«
    Die Lichtzelle glitt davon, sie bewegte sich auf die Stadt zu. Zweifellos würden die anderen Puppen Mardyn einen triumphalen Empfang bereiten.
    »Sie haben die Lichtzelle, und sie können damit umgehen!«, rief Saedelaere wütend. Er schaltete sein Flugaggregat ein und entsicherte den Impulsstrahler. »Vorwärts! Wir verfolgen die Lichtzelle und versuchen, sie zurückzuerobern, solange noch Zeit dazu ist.«
    »Das würde ich nicht tun!«, warnte Ganerc-Callibso. »Wenn Mardyn die Lichtzelle fliegen kann, sind ihm die Bordwaffen bestimmt nicht unbekannt. Selbst wenn du deinen Individualschirm einschaltest, hättest du keine Chance.«
    Saedelaere sah ein, dass jedes überstürzte Handeln ihn das Leben kosten konnte. Er war verzweifelt, denn der Verlust der Lichtzelle zog alle nur denkbaren Konsequenzen nach sich. Zunächst einmal waren sie dazu verurteilt, auf Derogwanien zu bleiben. Außerdem besaßen die bösartigen Puppen nun eine Waffe, die ihnen Überlegenheit sicherte.
    Im Zentrum der Stadt sank die Lichtzelle zwischen den Gebäuden nieder.
    »Es mag sein, dass dir das alles mehr oder weniger gleichgültig ist«, sagte Saedelaere zu seinem

Weitere Kostenlose Bücher