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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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freundliche Ironie, die allerdings nur mir bewusst wurde. Hier stand ich einem Wesen gegenüber, das im besten Sinn des Wortes so unmenschlich war wie nur wenige andere, denen ich bislang begegnet war. Und doch: welch verblüffende Ähnlichkeit des Charakters mit dem menschlichen Stereotyp des reichen Geschäftsmanns.
    »Was ist das für ein seltsames Gebilde, und woher kommt es?«, wollte Zwadivar sofort wissen.
    Ich versuchte, es ihm einigermaßen plausibel nahezubringen, vor allem die Tatsache, weshalb Bardiocs Burg so urplötzlich wie aus dem Nichts heraus erschienen war.
    »Verstehst du das?«, wandte er sich an seinen Freund Ongelsken.
    »Ungefähr«, antwortete der verhalten.
    »Gehört das Fahrzeug jemand?«, fragte Zwadivar weiter. »Hat jemand einen Anspruch darauf?«
    Ihn interessierte vor allem, wie viel Gewinn er aus der Kosmischen Burg ziehen könne. Ich versuchte gar nicht erst, seine Hoffnungen zu dämpfen, sondern schilderte die Lage so optimistisch wie möglich. Je größer sein Interesse an Bardiocs Burg wurde, desto eher bekam ich die benötigte Unterstützung.
    Nur beiläufig erkundigte er sich nach meiner Herkunft, die Antwort schien ihn nicht einmal sonderlich zu interessieren. Ganz anders dagegen Ongelsken. Bei jeder Gelegenheit wollte er mehr über mein Volk und unsere Raumfahrttechnik wissen. Er erklärte mir schließlich, dass er selbst an der Entwicklung eines interstellaren Triebwerks arbeite.
    Wann immer Ongelsken und ich miteinander ins Gespräch kamen, hörte Zwadivar eine Zeit lang zu – wahrscheinlich, weil es die Höflichkeit erforderte –, dann jedoch ergriff er die erste Gelegenheit, die Sprache wieder auf die Verwertbarkeit der Kosmischen Burg zu bringen.
    Es war an der Zeit, dass ich auf seinen Wunsch einging.
    »Gerne führe ich dich durch diese Station«, sagte ich. »Betrachte dich als meinen Gast und sieh selbst, was dir gefällt.«
    »Du bist sehr großzügig«, antwortete Zwadivar. »Sehen wir uns sofort um?«
    »Sind deine Fahrzeuge hier in Sicherheit?«
    »Wir haben Marbonnaj geschlagen. Er wäre der Einzige gewesen, der uns hätte nachstellen können. Außerdem haben Ongelsken und ich tüchtige Mannschaften, auf die wir uns verlassen dürfen.«
    Ongelsken gab eine entsprechende Nachricht an die beiden Raumschiffe weiter.
    Ich trat meine Funktion als Fremdenführer an.
     
    Bardioc mochte seine Burg als klein und armselig empfunden haben, für die Vargarten war sie dennoch eine Wunderwelt. Ihre Wissenschaftler träumten von der Erzeugung künstlicher Schwerefelder, hier sahen sie zum ersten Mal einen Antigrav in Tätigkeit. Zwadivar überschlug sich schier vor Begeisterung über die anscheinend unerschöpflichen Möglichkeiten, die sich daraus ergaben.
    Die Vargarten hatten ebenso wie ich ihre Raummonturen längst geöffnet. Bei ihnen beschränkte sich dieser Vorgang darauf, dass sie die durchsichtigen Stellen ihrer Schutzanzüge einfach beiseiteklappten. Ich hatte den Helm wie eine Kapuze in den Nacken geschoben und bemerkte, dass Ongelsken meinen Kopf – einen Körperteil, für den es in der vargartischen Anatomie kein Äquivalent gab – aufmerksam musterte. Er schien zu erkennen, dass dieser Teil des menschlichen Körpers nicht nur die Mehrzahl der Wahrnehmungsorgane, sondern auch das Nervenzentrum enthielt. Wahrscheinlich machte er sich Gedanken darüber, dass wir Menschen – im Vergleich zu den Vargarten mit ihren weit verteilten Organknoten – eine überaus verletzliche Art waren. Das war dieselbe Art von Gedanken, die mir durch den Sinn gegangen waren, als ich die atavistische Anordnung von Schläuchen an den vargartischen Raumanzügen zu Gesicht bekommen hatte.
    Während der Führung sprach ich vom Bund der Mächtigen und der Aufgabe, die sie nach dem Willen der Kosmokraten einst zu versehen hatten. Ich ging nicht auf Bardiocs besondere Rolle ein, weil dies die ohnehin schwierige Darstellung unnötig kompliziert hätte. Dagegen machte ich des Öfteren Bemerkungen über ein geheimnisvolles technisches Gerät, das der ehemalige Bewohner der Burg zurückgelassen hatte und das für mich von großem Wert war.
    »Was ist das für ein Gerät?«, fragte Zwadivar nach einer Weile.
    »Seine Funktion ist schwierig zu beschreiben. Es ist ein Navigationsgerät und unerlässlich, wenn man sich in die Nähe der Materiequellen begibt.«
    »Was sind Materiequellen?«
    »Eine Zone starker Raumkrümmung, irgendwo am Rand dieses Universums«, antwortete ich aus dem

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