Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
besondere Bedeutung bei und wandte sich vom Gefangenentrakt bugwärts, wo die Unterkünfte der Orbiter lagen. Cheldas Dienst in der Kommandozentrale würde in wenigen Minuten beendet sein, und er wollte Stevenson rasch treffen.
    Es fiel sogar dem Vario schwer, das Hologramm in der Rolle des weiblichen Orbiters zu sehen – zu stark dominierte auch für ihn die Erscheinung des altehrwürdigen Mannes, in der Stevenson ihm in der Gruft der Erkenntnis gegenübergetreten war. Daraus ließ sich leicht auf Stevensons Dilemma schließen, doch der Roboter konnte und wollte es nicht ändern.
    Cheldas Kabine lag nur noch zwei Hohlräume entfernt, als der Vario die Kadaver mehrerer Morser entdeckte. Sie waren durch Energieüberschläge umgekommen. Das erschien ihm seltsam, denn er hatte geglaubt, dass sie intelligent genug waren, aus ihren Fehlern zu lernen.
    Plötzlich war der Hohlraum um ihn herum von stakkatoartigem Trommeln erfüllt, und die Tiere stürzten sich von allen Seiten auf ihn. Er zog seinen Ortungskopf und die Gliedmaßen ein, um weniger Angriffsfläche zu bieten. Der Vario verstand die Verhaltensweise der Morser nicht mehr. Selbst wenn sie in ihm einen ungebetenen Eindringling in ihr Reich sahen, mussten sie schon erkannt haben, dass es sinnlos blieb, sich mit ihm anzulegen. Was veranlasste sie dennoch dazu?
    Er erfuhr es gleich darauf, als er eine Reihe durchgenagter Leitungen entdeckte, die von automatischen Reparatureinrichtungen geflickt wurden. Zugleich registrierte er ein an Spannung zunehmendes Energiefeld.
    Die Morser hatten ihn in eine Falle gelockt! Sie hatten die Anlagen in der Absicht geschädigt, dass die Robotanlage sich gerade dann einschalten würde, wenn er hier erschien. Und die Morser stürzten sich in Massen auf ihn, um die Robotik auf ihn aufmerksam zu machen.
    Ein weniger hochwertiger Roboter als der Vario wäre bei diesem Anschlag wahrscheinlich auf der Strecke geblieben. Doch er schaltete schneller als die Schädlingsbekämpfung. Er paralysierte die ihn am stärksten bedrängenden Morser und brachte sich auf seinen Antigravfeldern aus dem Gefahrenbereich.
    Als er sich in Sicherheit wähnte, kam das Aus für ihn. Auf einmal war da ein überaus starkes Magnetfeld, das seine positronischen Funktionen lähmte. Nur noch der bioplasmatische Gehirnteil arbeitete weiter. Dem Vario war sofort klar, dass das Magnetfeld nicht von der Schädlingsbekämpfungsanlage gesteuert wurde. Offenbar hatten die Orbiter ihn entdeckt.
    Schwärze umfing ihn, denn keines seiner robotischen Organe funktionierte mehr. Er registrierte nur noch rhythmische Vibrationen, die von dem triumphierenden Trommeln der Morser stammen mochten.
    Nach einer Weile stellte sein bioplasmatisches Gehirnsegment fest, dass die Vibrationen den Rhythmus änderten und die Schlagfolge dem terranischen Morsealphabet entstammte.
    T-U-S-I-T-A-L-A!
    Kurz darauf fiel der positronische Blackout von ihm ab, und er konnte wieder Ortungen vornehmen.
    Über ihm gewahrte er ein besonders großes Morser-Exemplar. Das Tier war fast achtzig Zentimeter lang, in gestrecktem Zustand und den Breitschwanz eingeschlossen, und es rollte gerade den eiförmigen Vario-Körper durch die Wandöffnung in Stevenson-Cheldas Kabine.
    Gleich darauf verwandelte sich der holografische Morser zurück in Chelda.
    »Wie war es dir möglich, mir in Gestalt eines Morsers zu Hilfe zu kommen, ohne dass ich dir den Befehl zum Rollentausch gab?«, wunderte sich der Vario.
    »Du wärst dazu keinesfalls in der Lage gewesen«, antwortete Chelda. »Für diesen Fall hebt eine Programmierung meine Hemmung auf. Du siehst, ich kann auch aus eigenem Willen die Rollen tauschen und andere Gestalt annehmen.«
    »Du hast mich zwar gerettet, Stevenson, aber das ändert nichts daran, dass die Orbiter nun von meiner Existenz wissen. Meine Anwesenheit wurde registriert.«
    »Ich habe diese Daten sofort gelöscht«, erwiderte Chelda. »Ich bin jedenfalls froh, einen Weg gefunden zu haben, meine innere Sperre zu umgehen.«
    »Dann ist alles wieder in bester Ordnung?«
    »Besser als je zuvor«, behauptete Chelda zufrieden.
    Der Vario war nicht ganz dieser Meinung. Er fragte sich, weshalb das Hologramm so rasch zur Stelle gewesen war, um ihn zu befreien. Eine einfache Kalkulation ergab, dass Stevenson die Rettungsaktion zeitgleich mit dem Vorfall gestartet haben musste. Das konnte er aber nur, wenn er entweder über hellseherische Fähigkeiten verfügte oder diesen Vorfall selbst inszeniert hatte.
    Dazu

Weitere Kostenlose Bücher