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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurden. Stevenson hatte die Bezeichnung »Hauptquartier« aufgeschnappt und hoffte, dass sie auf Derscht eine magische Wirkung haben würde.
    So schien es tatsächlich zu sein.
    »Start zum nächstmöglichen Termin!«, ordnete Derscht an.
    Chelda wartete vergeblich darauf, dass er vom Zentralrechner einige der besonders gesicherten Daten abrief, die nur dem Kommandanten zugänglich waren. Daraus ergab sich die logische Folgerung, dass Derscht die Zentrumswelt in Etappen anfliegen würde.
    Eine verständliche Sicherheitsmaßnahme angesichts der Tatsache, dass der Orbiter eine Verfolgung durch Garbeschianer in Betracht ziehen musste.
     
    »Dirdana«, sagte Derscht, ohne sich der Mannschaftsführerin zuzuwenden. »Ich wünsche ab sofort eine strengere Bewachung der sieben Garbeschianer.«
    Die Hektik, die schnell von der Mannschaft Besitz ergriffen hatte, ging auch an Chelda nicht spurlos vorbei. Wenn die KUREL-BAL erst in Richtung galaktisches Zentrum flog, würde sie nichts mehr von dem eingeschlagenen Kurs abbringen können.
    Es schien alles glattzugehen, ganz nach Wunsch des Varios. Aber was würde danach sein, wenn das Keilschiff eine der Orbiter-Welten erreichte?
    Stevenson: Es ist unwahrscheinlich, dass ich als Chelda groß zum Zug kommen werde. Ich muss mich auf eine neue Rolle vorbereiten und schon jetzt die Voraussetzungen für eine andere Existenz schaffen. Der Vario müsste mir die Möglichkeit dazu geben.
    Chelda: Der Vario muss sich nach den Gegebenheiten richten. Er kann jetzt noch nicht wissen, was auf uns wartet. Aber er hat zum Glück die Möglichkeit, kurzfristig zu disponieren.
    Stevenson: Wie ich es hasse, du zu sein.
    Das Hologramm beschwor im Geist erneut die Wissenschaftler herauf, die es erschaffen hatten, und versuchte, den unterbrochenen Dialog weiterzuführen. Sozusagen aus der Erinnerung.
    »Ich sehe ein, dass Stevenson in gewissen Situationen initiativ sein muss. Diese Selbstständigkeit muss aber in Grenzen gehalten werden; der Vario ist und bleibt der Chef.«
    »Wie stellst du dir die Beschränkung vor?«
    »Wir errichten einfach eine generell wirksame Sperre. Sie wird nur in Ausnahmesituationen aufgehoben, damit Stevenson sich selbst steuern kann. Etwa wenn der Vario handlungsunfähig ist und keine Entscheidungen treffen kann. Dann soll das Hologramm Eigeninitiative entwickeln und über sich selbst verfügen können.«
    »Nach dem Modell der Robotgesetze?«
    »Ja und nein. Stevenson muss im Sinn des Auftrags handeln, den er zuvor vom Vario erhalten hat. In diesem Rahmen gewinnt er jedoch jede Handlungsfreiheit.«
    »Ich bestehe darauf, die Sperre dahin gehend zu entschärfen, dass Stevenson auch Fehler des Varios korrigieren kann. Wenn er erkennt, dass es zu einem Befehl zielführendere Alternativen gibt, dann muss er diesem Befehl zuwiderhandeln können.«
    »Damit untergräbst du die Autorität des Varios. Es geht nicht an, dass Stevenson seine Hemmung beliebig abschalten kann. Dann brauchen wir sie ihm erst gar nicht einzubauen.«
    »Wer sagt das? Wir müssen es nur so handhaben, dass Stevenson keinen direkten Einfluss auf die Steuerung der Hemmung hat, sondern dass es sich um einen automatischen Vorgang handelt. Erst ein absolut logischer Schluss aus der Summe seiner Erfahrung und Gegebenheiten soll die Hemmung aufheben.«
    »Alles fertig zum Start!«, verkündete Derscht und schreckte Chelda damit hoch.
    Kurz darauf fielen die Einheiten der ZEL-Flotte zurück. Ferrol schrumpfte und wurde vom Leuchtfeuer der Wega verschluckt.
    Stevenson: Ich weiß jetzt, auf welchem Weg ich das verhasste Chelda-Image loswerden kann.
    Chelda: Es wird dir nicht gelingen, den Vario umzustimmen.
    Stevenson: Das will ich auch gar nicht. Ich werde einfach für eine Ausnahmesituation sorgen, damit ich mich selbst steuern kann.

27.
     
     
    Der Flug ins Zentrum der Milchstraße hatte begonnen, und der Vario-500 glitt einen schmalen Hohlraum zwischen zwei tragenden Wänden entlang. Es gab auf der KUREL-BAL genügend solcher Verstecke, dass der Roboter nur selten einen der regulären Korridore benutzen musste. Nur wenn er an Energie führende Knotenpunkte kam, wich er aus.
    Bei einer dieser Verteilerstellen war er zum ersten Mal auf einen der Schädlinge gestoßen. Offenbar war das Tier in einen Stromkreis geraten und auf der Stelle getötet worden. Bei der Untersuchung des Kadavers hatte er festgestellt, dass es sich um eine höher entwickelte Spezies handelte.
    Der pelzige Körper erinnerte an eine Ratte,

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