Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
verschlossenen Teil des Bordrechners kam, der nur dem Kommandanten zugänglich war.
    Eine Berechnung ergab, dass die KUREL-BAL den zweiten von vier Planeten der roten Riesensonne anflog. Es handelte sich um eine atmosphärelose Eiswelt. Allerdings würde das Keilschiff keineswegs schon zur Landung ansetzen. Aufgrund der Bremsmanöver stellte sich heraus, dass die KUREL-BAL noch weit von Nummer zwei entfernt zum Stillstand kommen würde.
    Das ergab keinen Sinn, deshalb widmete sich der Vario den Gesprächen der Zentralebesatzung. Niemand schien zu wissen, was Derscht vorhatte.
    Ein Treffner- und ein Simudden-Orbiter wandten sich an den Kommandanten.
    »Derscht, was bedeutet das alles?«, fragte der Treffner.
    »Vertraust du uns so wenig, dass du uns nicht in deine Pläne einweihst?«, fügte der Simudden hinzu.
    »Ich vertraue nicht einmal mir«, antwortete der Kommandant. »Darum überlasse ich alles dem Zentralrechner – er allein trifft die Entscheidungen, Longha.«
    »Wie sollen wir das verstehen?«, erkundigte sich der Simudden.
    »Es ist ganz einfach, Stalgor. Da die Schmarotzer, die die KUREL-BAL überschwemmen, offenbar parapsychisch begabt sind, müssen wir annehmen, dass sie unsere Gedanken lesen können. Es sieht sogar so aus, als ob sie die Positronik beeinflussen könnten. Was nützt es uns also, wenn wir Gegenmaßnahmen planen und die Schmarotzer sich die Informationen aus unseren Gehirnen oder aus der Steuerautomatik holen? Darum habe ich es dem Zentralrechner überlassen, ein Programm für die Bereinigung der Situation zu erstellen. Es wird unter Verschluss gehalten und läuft in Phasen ab. Nicht einmal ich weiß, welche Maßnahmen getroffen werden.«
    »Und wenn die Positronik errechnet, dass wir die KUREL-BAL aufgeben müssen?«, fragte Stalgor.
    »Dann werden wir genau das tun. Wir werden uns eher opfern, als gefährliche Elemente in einen der Stützpunkte einzuschleppen. Immerhin könnte es sein, dass diese Schmarotzer Züchtungen der Garbeschianer sind.«
    Das schien die beiden Orbiter zu überzeugen, jedenfalls stellten sie keine weiteren Fragen.
    Inzwischen war die KUREL-BAL eine halbe Million Kilometer von dem zweiten Planeten entfernt zum Stillstand gekommen.
    Alarm heulte auf. Eine unwirklich klingende Kunststimme verkündete: »Alle Beiboote werden ausgeschleust und vakuumgeflutet.«
    Die Meldung schlug wie eine Bombe ein. Nur Derscht blieb unbeeindruckt, er schien auf alles gefasst zu sein.
    Der Vario empfing die Bildübertragung des Ausschleusmanövers direkt von den Außenstellen. Wie ein Beobachter im All sah er die KUREL-BAL aus verschiedenen Perspektiven. Sämtliche Hangarschotten öffneten sich gleichzeitig, alle Beiboote verließen, von Traktorstrahlen gehalten, ihr Mutterschiff.
    Die Boote sammelten sich vor dem Bug der KUREL-BAL zu einer keilförmigen Formation. Gleich darauf wurden ihre Schleusen geöffnet. In einer Vergrößerung sah der Vario, wie aus den Schiffen mit dem gefrierenden Sauerstoff auch tote Morser herausgetrieben wurden.
    Nun musste dem letzten Orbiter bewusst geworden sein, dass die vermeintlichen Schädlinge durch das rigorose »Vakuumfluten« ausgerottet werden sollten.
    »Besatzung klar zum Aussteigen!«, befahl die positronische Stimme.
    Die Orbiter kamen der Aufforderung diszipliniert nach. Sie verließen ihre Posten, suchten die Materialkammern auf und zogen die Raumanzüge an. Über die Beobachtungsanlage sah der Vario, wie einige Orbiter den Flibustiern ebenfalls Druckanzüge brachten.
    »Wollt ihr uns aussetzen?«, fragte Axe aufgebracht. »Das könnt ihr mit uns nicht machen!«
    »Es handelt sich bloß um ein Manöver«, sagte ein Axe-Typ beruhigend und schloss dem Faktotum den Raumhelm.
    Die Flibustier wurden durch eine Luftschleuse in einen offenen Hangar gebracht. Plötzlich strebten alle einem gemeinsamen Punkt zu, als würden sie von einem starken Magnetfeld angezogen. Als große Menschentraube schwebten alle einem mittelgroßen Beiboot entgegen.
    Derselbe Vorgang spielte sich bei anderen Schleusen ab. Immer etwa zu einem Dutzend vereint, wurden die Orbiter zu den Beibooten befördert. Die kleineren Einheiten, Zwei- und Viermannboote blieben unbesetzt.
    Während der Vario beobachtete, hatte er seine selbst konstruierte Ausrüstung zusammengetragen. Dazu gehörten der Mikroschutzschirmprojektor, ein zusätzlicher Ortungsschutz und eine Antriebseinheit für weitere Distanzen im freien Raum. Mit dieser Ausrüstung konnte er wochenlang im Vakuum oder

Weitere Kostenlose Bücher