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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unter anderen lebensfeindlichen Bedingungen zubringen, ohne auf seine körpereigenen Reserven zurückgreifen zu müssen.
    Als die letzten Orbiter den Hangarschleusen zustrebten, verließ auch der Vario sein Versteck. Er hatte bis zuletzt vergeblich versucht, Kontakt mit Stevenson zu bekommen, und hoffte, dass das Hologramm nicht als Morser auf der KUREL-BAL zurückblieb, denn das hätte sein Ende bedeutet.
    Der Vario gelangte im Schutz seines Anti-Ortungsschirms mit einem Kegelroboter durch die Luftschleuse in einen Hangar. Er hatte schon zuvor beobachtet, dass sich die Führungsspitze der KUREL-BAL auf verschiedene Beiboote verteilte und Derscht an Bord des größten gegangen war. Da er sich von der Nähe des Kommandanten momentan nicht viel versprach und er sich irgendwie den Flibustiern verpflichtet fühlte, entschloss er sich für das Beiboot mit den Gefangenen.
    Er stieß sich mit seinen Teleskopbeinen vom Schleusenrand ab und schwebte, ohne sein Antriebssystem zu benutzen, auf sein Ziel zu. Als er das Beiboot erreicht hatte, verankerte er seinen Eikörper an der Hülle und wartete ab.
    Nach erfolgter Evakuierung setzten sich die Beiboote in Bewegung. Sie nahmen Kurs auf den zweiten Planeten.
     
    »Das wäre die beste Gelegenheit zur Flucht«, stellte Markon Treffner fest, als er mit seinen Kameraden in dem Beiboot allein war. »Wir haben es nur mit sieben Wachtposten zu tun. Sie zu überwältigen wäre eine Kleinigkeit, wenn jeder sich seines Typs annimmt. Eine solche Gelegenheit, ein Schiff zu kapern, bietet sich nie wieder.«
    »Das bringt nichts«, widersprach Simudden. »Dieses kaum zehn Meter lange Beiboot kann keine Triebwerke mit genügender Reichweite besitzen. Womöglich ist es nicht einmal überlichtschnell. Und überhaupt – wir sind im Zentrumsgebiet von der Zivilisation abgeschnitten.«
    »Dann fliegen wir eben zur verwaisten KUREL-BAL zurück und übernehmen sie«, beharrte Treffner. »Verdammt, es drängen sich die guten Möglichkeiten förmlich auf. Warum nützen wir sie nicht?«
    »Ich bin immer noch der Boss, und ich sage Nein«, ließ sich Brush Tobbon vernehmen. Es klang endgültig.
    Treffner blickte Kayna Schatten, Simudden und Tobbon nacheinander an. »Mir scheint fast, ihr drei legt keinen Wert mehr auf eure Freiheit. Der letzte Ausbruchsversuch auf Ferrol hatte nicht die geringste Aussicht auf Erfolg. Aber jetzt, da sich eine einmalige Chance bietet, habt ihr plötzlich Bedenken. Was steckt dahinter?«
    »Es ist unser Selbsterhaltungstrieb, sonst nichts«, sagte Simudden. »Oder nenne es meinetwegen einen Arterhaltungstrieb. Was nützt es uns, wenn wir unser erbärmliches Leben retten und die Orbiter inzwischen die Menschheit vernichten? Wenn wir fliehen, dann sollen unsere Erfahrungen auch der Allgemeinheit zugutekommen. Das dürftest du inzwischen begriffen haben, Markon.«
    »Mir ist das klar«, sagte Axe. »Wen sollen wir Flibustier beklauen, wenn es keine Menschheit mehr gibt? Also müssen wir unsere potenziellen Opfer beschützen, um auch in Zukunft aus dem Vollen schöpfen zu können.«
    »So sehe ich das eigentlich nicht«, warf Brak ein.
    »Axe steht mit dieser Meinung alleine da«, sagte ten Hemmings, der seine Hände knetete, um ihr Zittern zu unterdrücken. Er fuhr giftig fort: »Unsere Moral mag doppelbödig sein, aber irgendwo spielt trotzdem das Gewissen mit. Nur Axe ist da weniger belastet; er würde zu seinem persönlichen Vorteil auch mit den Orbitern zusammenarbeiten.«
    »Halt 's Maul!«, schrie das Faktotum und machte Anstalten, sich auf ten Hemmings zu stürzen.
    Doch da schob sich Tobbon dazwischen. »Ruhig Blut, mein Junge.« Er hielt Axe an den Schultern fest. »Willst du uns nicht lieber erklären, was Josto gemeint hat?«
    Jeder konnte sehen, wie es hinter Axes niedriger Stirn arbeitete.
    »Dieser Trunkenbold weiß gar nicht, wovon er spricht«, stieß Axe hervor. »Er will mich als Verräter hinstellen, dabei würde er für Schnaps uns alle verkaufen. Ich dagegen habe eine reine Weste. Was ich getan habe, geschah nur aus ...«
    »Sprich ruhig weiter«, forderte der Epsaler. »Was hast du getan?«
    »Ich habe ...« Axe schluckte. »Ich bin zum Schein auf Derschts Forderungen eingegangen. Er versprach mir alles Mögliche, wenn ich ihm Informationen beschaffte. Aber ich habe ihn hingehalten und belogen, wenn es nicht mehr anders ging. Ich kann schwören, dass er von mir nichts erfahren hat.«
    »Weil du nichts wusstest.« Tobbon verstärkte den Druck seiner

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