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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Widersprüche ausbügeln und Chelda wieder auf ihren Posten schicken können.«
    »Einfacher wäre es, Chelda zu vergessen und Tusitala zu forcieren«, schlug das Hologramm vor.
    »Wie willst du Cheldas Verschwinden erklären? Soll Axe der Sündenbock sein, oder willst du wieder die Morser büßen lassen?«
    »Warum einigen wir uns nicht auf einen Kompromiss, Vario? Ich könnte Chelda und Tusitala abwechselnd darstellen. Das würde ich leicht schaffen.«
    »Und zwischendurch schlüpfst du in weitere Identitäten, bis du die Übersicht verlierst und auch den Verstand. Dann hätten wir den Jekyll-und-Hyde-Effekt, vor dem deine Erschaffer gebangt haben dürften.«
    »Wer sagt denn, dass dieser Effekt nicht schon eingetreten ist?«, fragte Chelda maliziös lächelnd und verwandelte sich in den Simudden-Orbiter Tusitala. Dieser sagte: »Aber keine Bange, Vario, mein Stevenson-Bewusstsein ist gefestigt genug, dass es tausend verschiedene Rollen bewältigen kann. Soll ich den Beweis antreten?«
    »Werde sofort wieder Chelda!«, befahl der Vario.
    Das Hologramm gehorchte.
    »Wir haben es ohne deine Showeinlagen schon schwer genug«, fuhr der Vario fort. »Einigen wir uns darauf, dass du bis zum Erreichen der Zielwelt Chelda bleibst. Wenn wir das geschafft haben, wirst du noch reichlich Gelegenheit erhalten, deine Möglichkeiten auszuspielen.«
    »Und wie stellst du dir Cheldas Rückkehr vor?«, fragte Chelda-Stevenson missmutig. »Soll ich mich zum Dienst in der Kommandozentrale zurückmelden, als sei nichts gewesen?«
    »So ähnlich, nur wirst du dein Verschwinden und dein sonstiges Fehlverhalten mit einer Art Garbeschianer-Komplex erklären. Du besitzt genügend Wissen, eine solche Krankheit glaubhaft zu machen. Du kannst sagen, dass du diesen Komplex bekommen hast, als die Flibustier dich als Geisel hielten. Auch Tusitala kann unter diesem Komplex gelitten haben, nur wirkte er sich auf ihn verheerender aus und gipfelte in Selbstzerstörung. Derscht als leidenschaftlicher Psychologe wird diese Erklärungen willig schlucken. Du hast Fantasie genug, dir alle möglichen Psychosen anzudichten, Stevenson.«
    »Mir scheint, es ist dir damit ernst, Vario.« Chelda seufzte.
    »Wir müssen das durchstehen«, sagte der Roboter eindringlich und suchte in dem ausdruckslosen Gesicht der Holo-Schatten-Type nach einer Regung. »Hast du mich verstanden? Hörst du mir überhaupt zu? Stevenson!«
    Stevenson: Freunde, ich glaube, ich muss mich dem Diktat des Varios beugen. Der Erfolg unserer Mission kann davon abhängen.
    Chelda: Es ist das Beste, wenn ich in Erscheinung trete.
    Tusitala: Damit sind längst nicht alle Probleme aus der Welt geschafft. Ich bin immer noch präsent, auch wenn ihr mich sterben lasst.
    Derscht: Wir sollten zum Schein auf die Forderung eingehen, aber bei Bedarf auf die bewährte Methode des Rollentausches zurückgreifen.
    Morser: Du musst flexibel bleiben, Stevenson.
    Stevenson: Ich lasse mich gewiss nicht vom Vario unterdrücken.
    »Ich habe schon verstanden«, sagte Chelda-Stevenson. »Ich sehe meine Rückkehr als Chelda als Canossagang an, Vario. Darüber musst du dir klar sein.«
    Der Roboter wollte etwas erwidern, doch er empfing ein Signal der angezapften Verteilerstelle. Da er entsprechende Filter angebracht hatte, konnte es sich nur um ein wichtiges Ereignis handeln.
    Ohne Chelda-Stevenson eine Erklärung abzugeben, schaltete der Vario sich in die schiffsinternen Abläufe ein.
    »Für den Versuch, die Situation noch zu retten, ist es zu spät«, stellte er fest. »Die KUREL-BAL fliegt mit Unterlichtgeschwindigkeit in ein Sonnensystem ein. Das kann nur bedeuten, dass Derscht einen Zwischenstopp einlegt, um die Situation an Bord zu bereinigen. Das hast du uns eingebrockt, Stevenson.«
    Als er keine Antwort erhielt, drehte der Vario seinen Ortungskopf in die Richtung, in der Chelda-Stevenson gestanden hatte. Aber von dem Holo-Orbiter war nichts mehr zu sehen. Der Vario bemerkte gerade noch den Klapperschwanz eines Morsers, der hinter einem Stapel von Ersatzteilen verschwand.
    Der Roboter unternahm nichts, um das Hologramm zurückzuhalten, sondern widmete sich den Vorgängen in der Kommandozentrale. Er hoffte auf Stevensons Verantwortungsbewusstsein.
    Sein Versuch, die Kursdaten zu erhalten, scheiterte. Der Autopilot bekam die Anordnungen in Intervallen von etwa drei Minuten und schien selbst nicht zu wissen, wohin der Flug führte. Der Vario stellte durch Rückkopplung fest, dass die Befehlssteuerung von dem

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