Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Entscheidung zu überlassen.
    Der Brak-Orbiter Kullam gab den Aktivierungsimpuls, und in derselben Sekunde schien sich der Kampfroboter in Luft aufzulösen. Anstelle des Roboters war auf einmal ein Morser zu sehen, ein großes Exemplar, das sofort seinen Standort wechselte, bevor die Bewacher es unter Beschuss nehmen konnten. Der Morser verschwand im Schutz von Derschts Beinen, duckte sich und sprang mit einem mächtigen Satz hoch. Er landete auf Derschts Rücken und kletterte zu den Schultern des Orbiters hoch, wo er sich mit seinen Vordergreifern verkrallte.
    Derscht keuchte vor Schmerz.
    »Halt!«, schrie der Morser, als die Roboter dem Kommandanten der KUREL-BAL helfen wollten. »Wenn die Mörderkegel nur einen Tentakel gegen mich erheben, breche ich dir das Genick, Derscht. Befiehl ihnen den Rückzug!«
    Der Orbiter war im ersten Moment sprachlos. Auch den Brak-Typen sah der Vario an, wie sehr sie die Tatsache verblüffte, dass das Tier sich artikulieren konnte. Kullam fasste sich als Erster und dirigierte die Roboter zurück.
    »So ist es richtig«, sagte der holografische Morser in Derschts Genick zufrieden. »Ich könnte dir jetzt den Garaus machen, Derscht. Das wäre die gerechte Strafe dafür, dass du meine Artgenossen reihenweise töten lässt. Aber vielleicht lasse ich Gnade vor Recht ergehen.«
    »Wir wussten nicht ...«, krächzte der Orbiter. »Wir konnten nicht ahnen, dass ihr intelligent seid, sondern hielten euch für Schmarotzer, die unser Schiff überschwemmen.«
    »Wir sind intelligent und psi-begabt«, erwiderte der Morser zum Entsetzen des Varios. »Wenn ihr uns in Ruhe lasst, sind wir zu einer friedlichen Koexistenz bereit. Im anderen Fall übernehmen wir euer Schiff. Die Entscheidung liegt bei dir, Derscht.«
    »Ich kann das nicht sofort entscheiden«, sagte der Kommandant gequält. »Aber wir können darüber verhandeln.«
    »Gut.« Der Morser lockerte seinen Griff, sodass der Orbiter aufatmen konnte. »Ich melde mich wieder bei dir. Garantierst du mir freien Abzug?«
    »Ja.«
    Der Morser ließ von Derscht ab, sprang wieder zu Boden und huschte blitzschnell in Richtung des Verstecks davon, von dem aus der Vario die Geschehnisse beobachtete.
    »Habe ich mich souverän aus der Affäre gezogen?«, fragte das Hologramm zufrieden, als es den Vario erreichte.
    »Du hast aus der verworrenen Situation einen gordischen Knoten gemacht«, erwiderte der Roboter und nötigte Stevenson durch einen Funkimpuls, sich in einen handflächengroßen Deflektorgenerator zu verwandeln.
    Er befestigte den Deflektor mittels der Magnethalterung an seinem Eikörper, schaltete ihn ein und begab sich, unsichtbar für die überall lauernden Morser, zurück in das Materialdepot.
     
    Der Vario überlegte intensiv, bevor er sich entschloss, Chelda wiederauferstehen zu lassen.
    »Was hast du dir dabei gedacht, als du in den verschiedensten Masken Verwirrung gestiftet hast?«, fragte er anklagend, als ihm wieder die Schatten-Type in seinem Versteck gegenüberstand.
    »Ich wollte die Entwicklung ein wenig vorantreiben«, verteidigte sich Chelda und fügte trotzig hinzu: »Das ist mir auch gelungen, meine Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen.«
    »Du hast nichts Großartiges erreicht, sondern lediglich die Orbiter aufgescheucht.«
    »Es ist mein Verdienst, dass Derscht Axe nicht mehr traut und sich von ihm abgewendet hat«, erklärte Chelda großsprecherisch. »Dadurch ist die Gefahr abgewendet, dass Axe dich verraten könnte. Aber mein Meisterstuck habe ich damit geliefert, dass ich den Morsern Parafähigkeiten andichtete. Die Tiere müssen den Orbitern nun als Intelligenzwesen erscheinen, gegen die sie nicht mehr so brutal vorgehen können. Man nennt das, glaube ich, mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    »Es könnte aber durchaus sein, dass du den Morsern einen schlechten Dienst erwiesen hast. Für die Orbiter stellt es sich so dar, dass diese Tiere jedes beliebige Aussehen annehmen können. Dadurch werden sie zur unkalkulierbaren Gefahr. Ich vermute, dass Derscht nun noch härter gegen sie vorgehen wird. Aber schlimmer ist, dass du auch unserer Sache geschadet hast.«
    »Das sagst du nur, weil ich selbstständig gehandelt habe«, entgegnete Chelda. »Ich habe dir bewiesen, dass es auch ohne Chelda geht. Warum soll ich meine Möglichkeiten nicht ausschöpfen und immer die Rolle spielen, in der ich die größte Wirkung erziele?«
    »Du hast genug Verwirrung gestiftet. Jetzt müssen wir überlegen, wie wir die

Weitere Kostenlose Bücher