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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Psychologen diese Tatsache nicht hervorgehoben haben. Und was ist damit, dass die Flibustier vor fast genau einem Monat versuchten, die Administration auf dem Planeten Claneter vor den Orbitern zu warnen? Ich habe die Sache nachgeprüft. Tobbons Aussage stimmt, dass er das Gespräch mit dem Verantwortlichen auf Claneter geführt hat. Er wiederholte das Gespräch sogar wortgetreu.«
    »Vielleicht ein Hinweis darauf, dass er unter einem Psychoschuler trainiert wurde?«, warf der militärische Vertreter Sevilla Nohtra ein, dem Körn »Dezibel« Brak anvertraut worden war. Schnell fügte er hinzu: »Aber ich glaube selbst nicht daran. Mein Schützling, wenn ich so sagen darf, ist ein alter, verbrauchter Mann, der ein bewegtes Leben hinter sich hat, aber alles andere als ein Soldat ist. Mit solchen Orbitern könnte man keinen Krieg gegen Garbeschianer gewinnen.«
    »Und wie kommst du mit Kayna Schatten zurecht, Homer?« Julian Tifflor wandte sich an Homer G. Adams.
    »Kayna ist nicht mehr der eiskalte Engel, als der sie mir beschrieben wurde«, erwiderte der verwachsene Aktivatorträger. »Sie hat so etwas wie ein soziales Verantwortungsbewusstsein entwickelt. Am meisten haben mich jedoch ihre Hintergrundinformationen beeindruckt. Die Angaben über die Erlebnisse mit dem Vario und dessen Paladin, dem Super-Hologramm Stevenson, können nicht erfunden sein. Zwischen Kayna und mir hat sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt, auf das ich baue.«
    »Ich glaube, wir sind alle derselben Meinung, dass es sich bei den sieben mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit um die echten Flibustier handelt«, fasste Tifflor zusammen. »Bei Pearl Simudden bin ich mir sogar sicher. Aber auch ich habe mir meine Meinung nur aus Indizien und gefühlsmäßig gebildet und will einen endgültigen Beweis haben. Wir alle sind zu dem Schluss gekommen, dass in den Flibustiern ein Resozialisierungsprozess vor sich gegangen ist. Der ist aber noch nicht abgeschlossen, und die Flibustier könnten ihn damit krönen, dass sie ein lückenloses Geständnis ablegen.«
    »Kayna ist nahe daran«, sagte Adams.
    Tifflor nickte. »Professor Tathy hat vorgeschlagen, die Flibustier in einer Gemeinschaftszelle unterzubringen, damit sie sich absprechen können. Ich habe dem zugestimmt in der Hoffnung, dass sie sich gegenseitig dazu ermuntern, den letzten entscheidenden Schritt zur Resozialisierung zu tun. Meine Herren, ich will von den Flibustiern ein Geständnis, denn nur ein solches können wir als Beweis für ihre Echtheit akzeptieren. Machen Sie ihnen das klar. Ich danke.«
    Die Versammlung löste sich auf, die Männer machten sich auf den Weg zur entscheidenden Besprechung mit den Flibustiern.
     
    Julian Tifflor ging wieder zu Simudden. Er hatte sich angewöhnt, den Akonen mit einem Händedruck zu begrüßen, und er dachte längst nicht mehr daran, dass an diesen Händen Blut klebte.
    »Wie fühlen Sie sich, Pearl?«
    »Elend.«
    »Warum?«
    »Das fragen Sie noch, Erster Terraner?« Der Akone schnitt eine Grimasse. »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Dinge, die ein Orbiter nie wissen könnte – oder glauben Sie, dass der Vario den Orbitern die Existenz der Gruft der Erkenntnis verraten hätte? Oder um ein anderes Beispiel zu nennen: Die Orbiter können nicht wissen, dass sie auf Vario's End einem Hologramm aufgesessen sind, das sie anstelle des Roboters vernichtet haben ... Trotzdem glauben Sie mir nicht, dass ich der bin, für den ich mich ausgebe.«
    »Weil das alles keine Beweise sind. Ihre Angaben lassen sich nicht überprüfen. Es könnte auch sein, dass der Vario von Ihren Artgenossen auf dieser Eiswelt vernichtet wurde und alles andere erfunden ist.«
    »Wenn Ihren das nicht genügt, Erster Terraner, dann sehe ich keine Möglichkeit mehr, Ihnen meine Identität glaubhaft zu machen.« Hilfe suchend blickte Simudden zu Tifflor. »Oder wissen Sie eine Möglichkeit?«
    Der Erste Terraner hätte von Simudden ein Geständnis fordern können, aber er wollte mehr, nämlich dass der Akone den Vorschlag selbst machte.
    »Tut mir leid, Pearl«, antwortete er. »Ich bin da überfragt. Aber es mag ein Trost für Sie sein, dass Sie als Orbiter weniger zu befürchten haben denn als Flibustier.«
    »Sie haben recht!«, stieß Simudden hervor. »Ich muss übergeschnappt sein, dass ich mich darum reiße, für meine Verbrechen bestraft zu werden, aber ...« Er unterbrach sich und fuhr leise fort: »Ich habe mich mit den anderen besprochen. Wir sind zu der

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