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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Entscheidung gekommen, dass wir ein lückenloses Geständnis ablegen werden. Wäre das der Beweis, den Sie wollen?«
    Tifflor schüttelte den Kopf.
    »Jedes Kind in der Galaxis kennt die Schandtaten der Flibustier, sodass man voraussetzen kann, dass auch die Orbiter darüber Bescheid wissen.«
    Simudden lachte schallend. »Entschuldigen Sie, Erster Terraner«, sagte er schwer. »Tatsächlich wissen Sie doch nur einen Bruchteil dessen, was ich auf dem Kerbholz habe. Es gibt einige unaufgeklärte Verbrechen, die nie mit den Flibustiern in Zusammenhang gebracht wurden. Wollen Sie die Wahrheit hören?«
    Julian Tifflor war ein guter Zuhörer. Er schwankte zwischen Entsetzen und Staunen, als er erfuhr, welche Taten Simudden auf dem Gewissen hatte. Er empfand aber auch eine gewisse Bewunderung für diesen Akonen, der Bekenntnis über sein verpfuschtes Leben ablegte, denn er tat es im vollen Bewusstsein der zu erwartenden Bestrafung. Dafür bedurfte es großer Überwindung und einer gehörigen Portion Mut. Vor allem tat er es nur aus dem Grund, um als Mitglied jener Gesellschaft anerkannt zu werden, gegen deren Ordnung er sein Leben lang gekämpft hatte. Das verringerte seine Schuld keineswegs, doch es war ein Zeugnis seiner Wandlung.
    Als Simudden endlich schwieg, wirkte er um Jahre gealtert.
    »Glauben Sie mir jetzt, Erster Terraner?«
    »Es gibt einiges, was für Sie und die anderen spricht, Pearl«, sagte Julian Tifflor nach einer Weile. »Trotz allem. Wie groß eure Verdienste um die Menschheit sind, wird sich erst herausstellen, wenn der Vario eine der Stützpunktwelten erreicht hat, zu der er mit der KUREL-BAL unterwegs ist. Wir werden sehen.«
    Tifflor wollte jetzt nicht über das weitere Schicksal der Flibustier nachdenken, sondern die Erkenntnisse aus ihren Berichten zusammenfassen.

31.
     
     
    Julian Tifflor informierte sich gerade über die letzten Ereignisse, als Ronald Tekener sein Büro betrat und ihm schweigend eine Druckfolie vorlegte. Tifflor löschte die Nachrichtentexte in dem kleinen Holo und widmete sich sofort der Folie. Wenn Tekener ihm eine Information so nahelegte, tat er gut daran, sich der Angelegenheit anzunehmen.
    Während er las, legte der Erste Terraner jedoch irritiert die Stirn in Falten.
    Tahun meldet sprunghaftes Ansteigen der Zahl von Neueingängen, die unter Leukämie leiden, stand da in ziemlich holprigem Interkosmo, dass Tifflor sich fragte, auf welchen Umwegen der Text nach Terra gelangt sein mochte. Über Tahun stand ohnehin eine gigantische Flotte von Keilschiffen, und die Orbiter hatten entschieden etwas dagegen, dass die Bewohner der von ihnen belagerten Planeten Verbindungen nach außen unterhielten.
    Tifflor sah auf und schüttelte den Kopf.
    »Was soll das?«, fragte er ärgerlich. »Gibt es auf Tahun kein AL-Serum mehr? Wir werden kaum welches hinschicken können, die Orbiter haben für so etwas kein Verständnis.«
    »Tahun kann das Serum selbst in nahezu unbegrenzten Mengen herstellen.«
    »Was dann ...?«, fragte der Erste Terraner.
    »Es hilft den Kranken nicht«, sagte der Mann mit dem Narbengesicht hastig. »Das Leukämie-Serum wirkt nicht.«
    Tifflor ließ sich zurücksinken. Er schaute den Freund nachdenklich an.
    »Warum kommst du damit zu mir? So etwas ist eine Aufgabe für Wissenschaftler. Oder erwartest du, dass ich dich und Jenny nach Tahun schicke, damit ihr dort Mikroben jagt? Da muss ich dich leider enttäuschen, denn ich brauche euch für dringlichere Aufgaben.«
    Tekener lächelte abwartend. »Wenn ich meine Geschichtslektionen nicht völlig vergessen habe, wurde das AL-Serum entwickelt, als Perry auf dem Mond landete. Einer der ersten Patienten, denen die Ärzte damit das Leben retteten, war der Arkonide Crest. Rund tausendsechshundert Jahre lang wurde das Serum in der galaktischen Medizin eingesetzt, und es hat sich stets als zuverlässig erwiesen. Wenn es plötzlich versagt, muss etwas faul sein.«
    »Vielleicht haben die Giftköche von Tahun versehentlich die falschen Zutaten zusammengemischt.« Tifflor hob seufzend die Hände. »Schon gut, ich weiß, dass dieser Verdacht absurd ist.«
    »Du wirst es nicht glauben, aber ich habe ebenfalls daran gedacht. Allerdings ist kaum anzunehmen, dass die Spezialisten auf Aralon denselben Fehler begangen haben.«
    Der Erste Terraner merkte auf. Ruckartig hob er den Kopf.
    »Soll das heißen, dass es auch auf Aralon solche Fälle gibt?«
    »Die Aras sprechen bereits von einer neuen Seuche.«
    »Wie viele Kranke

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