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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht doch den erhaltenen Weisungen zuwiderhandeln und den Kindern die Wahrheit sagen sollte. Wenn sie wussten, warum sie hier waren und welche Bedeutung ihnen zukam, hätten sie vielleicht aufgehört, sich gegen alles zu stellen, was Alurus und die Androiden taten.
    Er hörte die Stimmen einiger Kinder und blieb stehen. Sie unterhielten sich über die Erde, und es hörte sich fröhlich an. Alurus witterte eine Chance, endlich vernünftig mit ihnen sprechen zu können.
    Er ging weiter und trat durch die offene Tür.
    »Lasst euch nicht stören«, sagte er freundlich. »Ich möchte nur ein bisschen zuhören.«
    Die Kinder starrten ihn an, alle Fröhlichkeit verschwand aus ihren Gesichtern. »Lass uns in Ruhe!«, forderte ein kleiner, dunkelhaariger Junge grob.
    »Zuhören kannst du auch über deine Mikrofone«, fügte ein etwas älteres Mädchen hinzu. »Wir wissen, dass du uns überwachen lässt.«
    »Das ist nicht wahr«, beteuerte Alurus. »Ihr seid hier, weil ihr eine große Bedeutung für die Menschheit habt. Eines Tages wird man euch in der Milchstraße dankbar sein, denn ihr werdet unzähligen Menschen das Leben retten. Bald werden wir euch zur Erde zurückbringen ...«
    Sie hatten sich von ihm abgewandt, eng beieinander saßen sie da und tuschelten nur noch. Alurus drehte sich resignierend um. Sie hatten ihm gar nicht richtig zugehört.
    Er kehrte in den Gang zurück und begab sich zu einem der Zimmer, in denen die jüngsten Kinder untergebracht waren. Die Kleinsten waren jetzt dreieinhalb Jahre alt, und Alurus empfand geradezu physischen Schmerz, wenn er eines von ihnen weinen hörte. Sie waren noch so jung und verstanden gar nicht, was um sie herum vorging.
    Schon von draußen hörte er ein Kind schreien. Er zuckte zurück und kämpfte gegen die Versuchung an, sich einfach umzudrehen, um dem Elend auszuweichen. Es kostete ihn einiges an Selbstüberwindung, den nächsten Schritt zu tun.
    Auch diese Tür stand offen, und er blickte direkt in das Zimmer hinein. Ein halbes Dutzend kleine Betten standen an einer Wand. Über den Betten hingen Bilder, die die größeren Kinder gezeichnet hatten. Am Anfang war es noch möglich gewesen, sie zu solchen Aktivitäten zu ermuntern, doch je länger ihre Gefangenschaft dauerte, desto mehr stumpften sie ab.
    Alurus, der das schreiende Kind noch nicht sehen konnte, machte noch einen Schritt weiter und blieb wie vom Donner gerührt stehen.
    »Was machst du da?«, fragte er scharf.
    Der Androide, der allem Anschein nach versuchte, ein Kind mit Gewalt aus einem Schrank zu zerren, richtete sich ruckartig auf. »Ich hole das Kind aus seinem Versteck«, erwiderte das Wesen mit dem reglosen Gesicht.
    »Warum?«
    »Es ist ein Spiel. Die Kinder haben mich aufgefordert, ihnen dabei zu helfen.«
    »Hast du den Eindruck, dass es ihnen Spaß macht?«, fragte Alurus wütend.
    »Nein. Aber du hast uns den Befehl gegeben, auf die Wünsche der Kinder einzugehen, solange sie nicht in Widerspruch zu dem Projekt stehen.«
    »Lass das Kind in Ruhe!«, befahl Alurus, und der Androide trat gehorsam einen Schritt zurück. Fast wäre er über einen großen Plastikwürfel gestolpert, der als Spielzeug diente. Prompt erscholl aus einer Ecke höhnisches Gelächter.
    »Geh und kontrolliere die Schleusen!«, befahl Alurus.
    Er sah dem großen, überaus kräftigen Wesen nach. Der Androide bewegte sich ruhig und sicher. Jeder seiner federnden Schritte verriet die Kraft, die in seinem Körper steckte. Alurus wusste, dass auch der Verstand dieser Wesen sich durchaus mit dem seinen messen konnte. Wenn es um reine Logik ging, war ihm sogar mancher Androide überlegen. Das Einzige, was diesen Wesen fehlte, waren geistige Beweglichkeit und Fantasie. Aber gerade das war nötig, um mit Kindern umgehen zu können.
    »Kommt heraus!«, befahl Alurus streng.
    Dass die Kinder ihm gehorchten, bewies keineswegs, dass sie ihn als Autorität anerkannten. Eher hatten sie ihn längst durchschaut. Er konnte zwar streng mit ihnen reden, sie aber nicht bestrafen. Die Anwendung körperlicher Gewalt gegenüber unreifen Wesen war Alurus so absolut unverständlich, dass er nicht einmal auf die Idee kam, mit Schlägen auch nur zu drohen.
    Er sah die Kinder an, die hinter dem Schrank gesessen und dem Androiden zugesehen hatten. Es waren drei. Eines von ihnen war wohl um die sieben Jahre alt, die beiden anderen knapp fünf. Sie kicherten weiterhin unterdrückt vor sich hin.
    »Rührt euch nicht vom Fleck!« Alurus wandte sich dem

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