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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Glanz die Pflanzen und Tiere gediehen, die der Mächtige im Zentrum der Welt angesiedelt hatte.
    Nur der Diener des Bebens wusste, wo sich der Mittelpunkt der Welt befand. Viele hatten die große Kugel von außen gesehen und konnten sich ausrechnen, was sie darstellte. Aber sie wussten nicht, dass sie die Datrion-Sonne und die Staatsgemächer enthielt. Denn die Besucher des Dieners kamen nie durch einen der Hauptschächte, sondern stets durch die Hohlstreben, in denen kleine Kabinen auf und ab glitten und die an beiden Enden in Gravitationsschleusen mündeten, in denen der Schwerkraftvektor derart auf den Kopf gestellt wurde, dass jeder die Orientierung verlor. Wer die Kugel von außen sah, wusste nicht, dass sie die Staatsgemächer enthielt, und die Besucher der Staatsgemächer ahnten nicht, dass sie sich in der Kugel befanden – das hatte der Erschütterer so angeordnet, denn außer Eindringlingen fürchtete er den Ehrgeiz derer im Innern. Die Kugel enthielt die wichtigsten Schaltvorrichtungen des Verstecks.
    Ein wahrhaft großartiges Reich hatte der Erschütterer seinen Getreuen hinterlassen. Stolz erfüllte Verthas, als er im Stillen zu sich sagen konnte: Wir haben das Gebot erfüllt, Mächtiger. Die Eindringlinge sind vernichtet.
     
    Das Ende des Stollens, der vom Kessel in die Felsenhalle führte, war von Geröllmassen verstopft. Im Stollen selbst lag der Gesteinsstaub so hoch, dass die Valugi mit den Füßen und Stützhänden darin versanken.
    Eines der vier Fahrzeuge hatte zwei Roboter an Bord. Die Maschinenwesen fingen sofort an, den Schutt fortzuräumen. Sie wühlten einen Gang, der bis zum Mittelpunkt der Halle führen sollte und dessen Gerölldecke durch aus dem Schutt geborgene Felspfeiler gestützt wurde. Die Roboter kamen etwa vierzig Meter weit, dann stießen sie auf etwas Unerwartetes.
    Verthas' Ungeduld wuchs, denn er wollte endlich einen der getöteten Eindringlinge sehen. Als sich ihm zwei Truppenführer näherten, schaute er ihnen erwartungsvoll entgegen.
    »Herr, wir haben etwas Merkwürdiges entdeckt«, meldete einer der beiden. »Es scheint, dass im Hintergrund der Halle ein weiter Hohlraum erhalten blieb. Dort ist ein riesiges Stück der Decke als Ganzes herabgestürzt und hat sich zwischen den Wänden verkeilt. Man kann darunter aufrecht stehen, der Boden ist frei von Schutt.«
    »Die Decke wird nicht nachrutschen?«
    »Sie ist stabil, wir haben sie inspiziert.«
    »Dann lasst uns gehen! Günstiger hätten wir uns die Entwicklung nicht denken können.«
    Der Diener des Bebens stutzte, als ihm klar wurde, dass die beiden Anführer seine Freude nicht teilten. »Was bedrückt euch?«, fragte er ungeduldig.
    »Der Hohlraum umfasst annähernd die Hälfte der Hallenfläche, Herr. Wir halten es für merkwürdig, dass wir noch keinen der Eindringlinge fanden.«
    Das war in der Tat eigenartig. Aber Verthas wollte sich von seinem Vorhaben nicht mehr abbringen lassen, er hatte lange genug gewartet.
    »Wir sehen uns noch einmal um!«, sagte er.
    Durch den Gang, den die Roboter gegraben hatten, drangen sie in die Halle vor. Mehrere Valugi standen bereit und leuchteten mit ihren Lampen den Hohlraum unter der Platte aus.
    Der Diener des Bebens ging vorsichtig weiter. Im Hintergrund der Halle lag der Schutt dort, wo die herabgestürzte Steinplatte endete, mehr als mannshoch.
    »Folgt mir!«, befahl Verthas. »Ich brauche mehr Licht!« Weit voraus hatte er einen schwachen Lichtschimmer entdeckt, der eigentlich nur aus dem Serpentinenstollen kommen konnte.
    Aber jäh blieb er stehen. Täuschte er sich, oder hatte er wirklich im Hintergrund etwas aufblitzen sehen?
    »Wer ist dort?«, rief er.
    Eine dröhnende Stimme antwortete ihm: »Die Opfer deiner Grausamkeit! Sie klagen dich an!«

9.
     
     
    Er wusste nicht, wie weit er sich dahingeschleppt hatte, aber irgendwo ließ er sich einfach fallen, gierte nach der Luft, die auf einmal keinen Staub mehr enthielt, und kämpfte mit aller Kraft gegen die beginnende Ohnmacht an.
    Die Luft war zwar immer noch trüb, trotzdem erschien sie ihm in diesen Minuten klar wie kalifornische Bergluft. Dreck verklebte seine Augen, und er hatte den Mund voller Sand, aber keinen Speichel mehr, um alles ausspucken zu können. Als er zu reden anfing, brachte er nur ein heiseres Krächzen zustande.
    Jemand hob ihm den Kopf an und bettete ihn auf etwas Weiches. Er blickte auf und sah über sich Ennea Gheets Gesicht. »Geht's so?«, hörte er sie fragen.
    Er nickte stumm. Sie schob

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