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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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reagierten schwerfälliger, sie wollten erst Erklärungen haben, bevor sie die Sache ernst nahmen.
    »Lauft schon, ihr Starrköpfe!«, brüllte Rhodan. »Nichts wie raus hier, bevor alles zusammenbricht!«
    Hinter den Loowern strömten die Terraner in den Gang, der zu dem Serpentinenstollen führte. Dank ihrer größeren Beweglichkeit schlossen sie rasch auf.
    Rhodan verließ die Halle erst, als er sicher war, dass sich niemand mehr in dem gefährdeten Bereich befand.
    Vor dem Stollen wartete Burnetto-Kup. »Willst du mir erklären, wovor wir fliehen?«, sagte der Loower.
    »Später! Wir sind noch lange nicht in Sicherheit.«
    Burnetto-Kup wandte sich um und schritt in seiner watschelnden Gangart den untersten Absatz der Serpentine hinauf. Rhodan folgte ihm und wünschte, der Kommandant der DROGERKOND hätte denselben Selbsterhaltungsinstinkt wie seine Artgenossen besessen und nicht auf ihn gewartet.
    Aus der Halle drang ein grollendes Geräusch. Es schwoll zum Dröhnen zersplitternder Felsblöcke. Der Boden zitterte.
    »Schneller!«, rief Rhodan. »Wir sind vielleicht schon vor dem Beben sicher, aber nicht vor dem Staub!«
    Wie als Bestätigung des Gesagten fauchte eine wirbelnde Staubwolke durch den Stollenmund herein. Von einer Sekunde zur andern brach die Hölle los. Rhodan fühlte, wie ihm der Staub in Nase und Augen drang. Blind stolperte er vorwärts, Sand knirschte zwischen seinen Zähnen, und die Luft wurde unerträglich heiß. Er stieß gegen den Fels, wandte sich seitwärts und nahm die nächste Steigung in Angriff. Den Loower bekam er gerade noch zu fassen, als der halb erstickt zu Boden sank.
    Gucky, hilf uns ...!, dachte er intensiv.
    »Die Feuerwehr ist schon da!«, krächzte eine vertraute Stimme neben ihm. Er fühlte das Gewicht des Loowers verschwinden und taumelte weiter ...
     
    Verthas' Auge leuchtete triumphierend, als das Dröhnen des Bebens in der Ferne verhallte. »Der Gott des Donners hat gesprochen und den Feind vernichtet«, sagte er feierlich.
    Er trat näher an den Rand der Plattform, von der sein Blick in die Weite des hell erleuchteten Kessels hinausreichte. Auf der anderen Seite des Kessels kragte eine zweite Plattform aus, doch wegen der großen Entfernung erschien sie nur als dünner, kurzer Strich.
    Eine gewaltige Staubwolke schwebte dort oben. Sie hing still, fast bewegungslos; nur langsam sank der feinkörnige Staub in die Tiefe.
    Der Diener des Bebens wandte sich an seine Begleiter. »Sobald es dort drüben wieder ruhiger zugeht, sehen wir uns um«, sagte er. »Ich bin neugierig auf die Eindringlinge.«
    Auf der Plattform standen vier Gleiter, mit ihnen waren Verthas und sein Gefolge aus der Tiefe gekommen. Der 113. Diener des Bebens wandte sich ab und ging zu seinem Fahrzeug zurück.
    »Gibt es neue Informationen über den Zylinder?«, fragte er den Valugi, der bei den Instrumenten geblieben war.
    »Er ist noch nicht wieder erschienen, Herr.«
    Verthas war unzufrieden. Auf der Fahrt den Kessel herauf hatte er das geheimnisvolle Gebilde sehen wollen, aber dann war von der Beobachtungsstation die Meldung gekommen, das fremde Objekt sei verschwunden. Zuletzt hatte es sich rund achttausend Kilometer oberhalb der Staatsgemächer befunden. In der Region wies die Wand des nördlichen Hauptkessels unzählige Schründe und Spalten auf, von denen die Valugi noch nicht einmal alle erforscht hatten. Es war denkbar, dass sich die Walze dort vor den näher kommenden Fahrzeugen verborgen hatte. Aber gerade diese Vorstellung beunruhigte Verthas, bedeutete sie doch, dass jenes Gebilde ein Wahrnehmungsvermögen besaß und auf äußere Eindrücke reagierte.
    Einer seiner Männer kam auf ihn zu. »Die Staubwolke ist gesunken, Herr. Drüben ist die Sicht jetzt frei.«
    Verthas gab den Befehl zum Aufbruch. Gerade wegen der Sorgen, die ihm die seltsame Walze bereitete, freute er sich auf einen kleinen Triumph.
     
    Während sie den riesigen Kessel durchquerten, blickte Verthas in die Tiefe. Er konnte das Zentrum seines Reiches nicht sehen, aber in der Fantasie malte er sich den majestätischen Anblick aus, den gewaltigen, lichterfüllten Hohlraum, der durch die Vereinigung der sechs Hauptschächte entstand. Inmitten dieser Höhlung schwebend die Kugel, vier Kilometer im Durchmesser, die der Erschütterer des Universums aus Felsgestein geschaffen und im Mittelpunkt der Welt aufgehängt hatte. In der Kugel befanden sich die Staatsgemächer, beleuchtet von der heiligen Datrion-Sonne, in deren wärmendem

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