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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kraft folgte. Mehrere Besatzungsmitglieder waren zur Stelle. Sie hatten teils persönliche, teils berufliche Interessen an den Ankömmlingen. Und natürlich waren auch Pankha-Skrin und Laire anwesend.
    Der erste Schock für den Quellmeister kam, als Rhodan das Diskusbeiboot verließ.
    Jeder Loower kannte den Gegenstand, den der Terraner in der Hand hielt. Pankha-Skrin gab das loowerische Äquivalent zu einem höchst menschlichen Seufzen von sich.
    Der zweite Schock ereilte ihn, als Burnetto-Kup unmittelbar hinter Rhodan die Space-Jet verließ. Aber der Kommandant unternahm nichts, um dem vor ihm gehenden Mann das wertvolle Auge zu entreißen!
    Und damit war es nicht genug, denn Nistor verharrte friedlich neben dem Beiboot.
    Pankha-Skrin trat auf seinen Helk zu. »Warum hast du das zugelassen?«, fragte er anklagend.
    »Es war notwendig«, behauptete Nistor.
    »Aber das Auge! Du hast es weggegeben.«
    »Ich sagte es bereits: Es war notwendig!«, wiederholte der Helk.
    Der Quellmeister dachte an Betrug und Manipulation. War das gar nicht sein Nistor, sondern ein von den Terranern nachgebautes Duplikat? War auch Burnetto-Kup nicht der Mann, den Pankha-Skrin kannte?
    Er rief den Kommandanten zu sich. Burnetto-Kup zögerte jedoch, und als er endlich herankam, sah der Quellmeister ihm deutlich an, wie unangenehm ihm die Begegnung war.
    »Was ist geschehen?«, fragte Pankha-Skrin mit aller Autorität.
    »Ich konnte nichts dagegen tun«, versicherte Burnetto-Kup unglücklich. »Rhodan sprach viel mit dem Helk, und vor dem Aufbruch gab Nistor ihm das Auge. Mehr weiß ich nicht.«
    Sie sahen einander an: Pankha-Skrin und Burnetto-Kup, ehemals Kommandant der GONDERVOLD, die zur Kairaquola gehörte, zur Flotte des Quellmeisters. Selbst das einfachste Mannschaftsmitglied in dieser Flotte stand im Rang hoch über den meisten anderen Loowern, und die Kommandanten waren Türmer, oft genug sogar mehr als das. Aus Burnetto-Kup hätte ein neuer Quellmeister werden können; Pankha-Skrin hatte jedenfalls große Hoffnungen in ihn gesetzt.
    Er sagte nichts mehr, sondern drehte sich wortlos um und zeigte Burnetto-Kup damit deutlich, was er von ihm hielt. Er sah Rhodan, der vor Laire stand und gerade in diesem Moment das kostbare Auge hob, den Schlüssel zur Welt jenseits der Materiequelle, den Schlüssel zu Macht und Freiheit, zu einem Leben ohne die ständig schwelende Angst vor dem Feind .
    Das Auge – Loower hatten es dem Roboter geraubt, und dieses Unternehmen hatte viele Opfer gefordert. Sie hatten es an einem Ort versteckt, den sie für so sicher hielten, dass sie nicht einmal hinflogen, um nachzusehen, ob es sich noch dort befand. Und das Versteck hatte alle Erwartungen erfüllt – jedenfalls fast.
    Laire hob geschmeidig die Hand, nahm Rhodan behutsam das Auge ab, stand sekundenlang regungslos da und wandte sich dann in seiner unnachahmlichen Weise dem Quellmeister zu.
    Es war totenstill im Hangar. Wenigstens kam es Pankha-Skrin so vor. Kaum acht Meter trennten ihn von dem Roboter. Er starrte Laire an, den Einäugigen, der den Jahrhunderttausende währenden Wettlauf gewonnen hatte. Das Gefühl der Enttäuschung, der Niederlage und der Wut wurde so stark, dass Pankha-Skrin sich wie gelähmt fühlte. Er hätte sich nicht bewegen können, selbst wenn Laire jetzt zum Angriff übergegangen wäre.
    Aber der Roboter brauchte nicht mehr zu kämpfen. Er wandte sich um und schritt davon, leicht und anmutig wie immer. Seine Bewegungen verrieten nichts von den Gefühlen, die er hatte.
    Als Laire außer Sichtweite war, räusperte sich Rhodan.
    »Das war's«, sagte er rau.
    Die Lähmung fiel von dem Quellmeister ab. Er tat einen schnellen Schritt, in der Absicht, Rhodan den Weg abzuschneiden. Der Terraner wandte sich ihm zu.
    »Es tut mir leid, Pankha-Skrin!«, behauptete Rhodan. »Aber die Loower sind nur eines von vielen Völkern, die unter einer Manipulation der Materiequelle zu leiden hätten. Versuche, dir das klarzumachen. Bitte!«
    Pankha-Skrin schaute den Mann an, und er begriff wenigstens eines ganz genau: Rhodan hatte es sich nicht leicht gemacht, und sein Mitleid war echt. Er hatte Verständnis für die Loower. Er wusste auch, dass Pankha-Skrin keineswegs schon aufgeben würde. Eigentlich, fand der Quellmeister, war es ein Wunder, dass Rhodan nicht sofort sämtliche Loower aus dem Schiff werfen ließ. Als er das dachte, besann er sich endlich wieder auf die Rolle, die er zu spielen hatte.
    »Der Roboter wird nicht weit kommen!«,

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