Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Spiel entsprechend. Er hoffte dabei, dass der Translator auch den aggressiven Unterton seiner Stimme wiedergab.
    »Warte es ab«, empfahl Danton. »Darf ich bitten?« Er vollführte eine graziöse Verbeugung. Diese großartige Geste wurde allerdings zur Farce, als Laire leicht und geschmeidig an ihm vorbeischritt.
    Perry Rhodan blickte aus der Bildwand heraus, mit einem undefinierbaren Ausdruck in seinen kühlen grauen Augen. Pankha-Skrin erkannte, dass der Terraner ärgerlich und ungeduldig war, sicher auch ohne Verständnis. Für Sekunden empfand der Loower Mitleid mit diesem Mann. Auf eine schwer zu erklärende Weise waren sie einander ähnlich. Jeder hatte sein Ziel und auch die Kraft, es zu erreichen, und zufällig brauchten sie beide dasselbe Instrument, um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können. Deshalb waren sie Rivalen. Dem Loower wäre es einleuchtend erschienen, hätte Rhodan sich mit ihm gegen Laire verbündet. Dass der Mann vom fernen Planeten Terra den entgegengesetzten Weg einschlug, verstand er nicht.
    »Ich bin es leid«, erklärte Rhodan in dem Moment. »Seit beinahe ewiger Zeit sucht Laire nach seinem Auge – ebenso lange suchen die Loower nach der Materiequelle und halten das Auge versteckt. Beide Parteien sind daran gewöhnt, in Zeiträumen zu denken, die ich für uns Terraner nicht anwenden kann.«
    Rhodan beugte sich leicht vor. »Ich werde die BASIS deinetwegen nicht über Guckys Inn zurückhalten, bis du dich in drei- oder vierhundert Jahren zum Richtigen entschlossen hast, Pankha-Skrin«, sagte er hart. »Auch dir, Laire, kann ich keine solche Frist einräumen. Die Zeit drängt, die Bedrohung für diesen Bereich des Universums ist zu groß. Ich kann und will auf derartige Streitereien keine Rücksicht nehmen, deshalb werde ich das Auge nun an Bord bringen.«
    Pankha-Skrin schielte zu Danton hinüber, aber der blieb gelassen. Offenbar wusste er bereits, wie Rhodans Entscheidung aussah.
    Der Quellmeister blickte auch zu Laire hin und sah dessen Ansatz zu einer Bewegung, die ihm so vertraut war, als hätte er sie in jenem entscheidenden Augenblick mit seinen eigenen Augen gesehen. Eine Bewegung, die ihn manchmal sogar im Schlaf verfolgte, und das nicht erst, seit er Laire kannte. Er hatte die uralten Aufzeichnungen der Quellmeister sorgfältig studiert. Kein Loower, der im Rang unter Pankha-Skrin stand, hatte jemals Kenntnis von diesen Berichten erhalten. In ihnen stand, was damals wirklich geschehen war.
    Ganz sicher erinnerte sich auch der Roboter daran, denn er griff mit beiden Händen zu seiner leeren Augenhöhle hinauf. Erst im letzten Moment besann er sich und korrigierte die Bewegung, hielt die Hände nun schützend rechts und links von seinem rechten Auge in die Höhe.
    Auch Perry Rhodan hatte die Bewegung gesehen, aber da Pankha-Skrin vorübergehend nur auf den Roboter achtete, hatte er die Reaktion des Terraners verpasst. Nachträglich ärgerte er sich darüber.
    »Du kannst uns ebenso gut jetzt mitteilen, wem das Auge gehören soll«, sagte der Quellmeister.
    Rhodan lächelte freundlich, dann verblasste sein Abbild.
    »Was soll das?« Pankha-Skrin sprang auf. »Wurde ich hierher gerufen, um mir Rätsel anzuhören?«
    »Wenn das für dich ein Rätsel ist, dann frage ich mich, wie du jemals die Materiequelle finden willst«, sagte Danton.
    Der Quellmeister hatte das unangenehme Empfinden, sich mit jedem Wort und jeder Geste weiter vom Weg der Entelechie zu entfernen. »Ich denke, ich habe endlich verstanden«, sagte er laut genug. »Aber ich werde nicht tatenlos zusehen, wie das Auge ihm übergeben wird.« Anklagend deutete er auf Laire. Der Roboter reagierte auch jetzt nicht, wie der Quellmeister beinahe enttäuscht feststellte.
    Er ging davon. Unterwegs dachte er darüber nach, was er zu unternehmen hatte. Das Wichtigste – er musste sich um die Siganesen kümmern. Es wurde höchste Zeit, dass er herausfand, nach welchen Gesetzen Laire funktionierte. Und er musste sich mit seinen Loowern unterhalten, damit keine Missverständnisse auftraten. Nicht, dass sie ihm jemals misstraut hätten, es ging dabei mehr um die Terraner. Und um Laire. Immer wieder Laire. Entgegen allen Regeln der Entelechie hatte Pankha-Skrin die Befürchtung, dass er noch lernen würde, diesen Roboter zu hassen.
     
    Perry Rhodans Ankunft an Bord der BASIS vollzog sich zunächst völlig undramatisch. Burnetto-Kup flog mit ihm in der Space-Jet in den zugewiesenen Hangar ein, während der Helk Nistor aus eigener

Weitere Kostenlose Bücher