Silberband 113 - Der Loower und das Auge
Fogel prompt.
»Das ist doch unerheblich!«, rief Pankha-Skrin aus.
»Wie sollen wir den Ka-zwo neugierig machen?«, fragte Cavarett ratlos. »Er ist ein Roboter.«
»Er ist auf Laire fixiert«, erklärte der Quellmeister, der die beiden ungleichen Maschinen schon sehr lange beobachtet hatte. »Außerdem hat er sich durch das ständige Zusammensein mit Laire weiterentwickelt. Ich glaube, er ist durchaus fähig, Interesse zu empfinden. Ihr müsst ihn nur darauf aufmerksam machen, dass er noch nicht alles über Laire weiß.«
»Und wenn auch das uns nicht weiterbringt?«, erkundigte sich Mahon skeptisch.
»Dann müssen wir Laire in Situationen bringen, in denen er unfreiwillig zeigt, nach welchen Gesetzmäßigkeiten er sich zwingend zu richten hat«, erklärte der Quellmeister hart. Er stellte erschrocken fest, dass die Siganesen trotz der Beeinflussung Furcht empfanden.
»Augustus wird das für uns tun!«, sagte er hastig. »Und wenn das nichts hilft, werde ich selbst diesen Part übernehmen.«
»Das würden wir niemals zulassen, Quellmeister!«, riefen die Siganesen wie aus einem Mund, und das war der Augenblick, in dem Pankha-Skrin zum ersten Mal Skrupel angesichts der Macht empfand, die er über diese winzigen Menschen hatte.
»Kehrt jetzt zu Augustus zurück!«, befahl er. »Und sprecht zu niemandem über unsere Pläne.«
Die Siganesen flogen davon. Pankha-Skrin blieb noch eine Zeit lang sitzen, dann verließ er ebenfalls seine Kabine, um sich erneut Laire zu widmen.
Als er auf den Korridor hinaustrat, sah er in geringer Entfernung ein terranisches Kind. Überrascht blieb er stehen. Kinder waren an Bord der BASIS so selten zu finden wie Blumen in der Wüste.
Noch während er hinsah, drehte das Mädchen sich um und sah ihn an, und dieser Blick ging ihm durch und durch. In den großen dunklen Augen lag etwas Unheimliches und gleichzeitig Vertrautes, ein verborgenes Wissen. Pankha-Skrin hatte plötzlich das untrügliche Gefühl, dass dieses Kind ihn durchschaute oder das in absehbarer Zeit tun würde.
Er war versucht, die Flucht zu ergreifen, und wollte sich gerade abwenden, da kam das Mädchen auf ihn zu.
»Bist du der Quellmeister?«, fragte es.
»Ja«, antwortete Pankha-Skrin zögernd.
»Perry Rhodan möchte mit dir sprechen«, erklärte das Kind, drehte sich um und ging davon.
Pankha-Skrin sah ihm nach. Im ersten Moment wollte er sich weigern, das Gehörte ernst zu nehmen. Dann dachte er, dass auch dies zu den psychologischen Tricks gehören mochte, die Perry Rhodan sich ausdachte, um das Auge für sich zu behalten. Fest entschlossen, sich nicht beeindrucken zu lassen, ging Pankha-Skrin in Richtung der Hauptzentrale.
Wieder fand er Laire und Danton vor dem halb offenen Schott, und dahinter sah er die Bildwand und die Tische mit den passenden Sitzgelegenheiten. Er sah aber noch mehr. In diesem Teil der Zentrale – die eigentlich riesengroß war, von der man aber nur einen bestimmten Bereich im Sprachgebrauch der BASIS-Leute so bezeichnete – hielt sich alles auf, was Rang und Namen hatte. Eigentlich fehlte nur Rhodan.
Zwei Tage waren vergangen, seit er sich hier von Danton und Laire getrennt hatte. Pankha-Skrin trug immer noch die Panzerplatten, die ihm einen schweren Kampfanzug ersetzten. Jetzt, da alle ihn ansahen und mancher ein Lächeln nicht unterdrücken konnte, fühlte der Quellmeister sich doch sehr merkwürdig. Er fragte sich, was die Terraner von ihm denken mochten. Hielten sie seine frühere Ruhe und Friedfertigkeit für Tarnung? Aber nein, er hatte stets klar zu verstehen gegeben, dass er alles tun würde, um das Auge zu erhalten. Wenn sie ihm nicht richtig zugehört hatten, war das nicht seine Schuld.
Um seiner Rolle treu zu bleiben, blieb er in feindseliger Pose stehen, nachdem er sich bis auf wenige Meter genähert hatte.
»Sei nicht albern«, sagte Danton, und seine Stimme klang leicht verärgert. »Ob es dir passt oder nicht – Laire wird dabei sein.«
Pankha-Skrin wunderte sich darüber, dass der Roboter einen Terraner für sich reden ließ. Laire schwieg sich aus; er reagierte auf Pankha-Skrins Auftritt mit absoluter Ruhe, und das war beunruhigend. Außerdem registrierte der Quellmeister, dass dieser merkwürdige Mensch, der von sich behauptete, ein Konzept zu sein, verdächtig nahe bei Laire stand.
»Komm!«, bat Danton, sodass der Quellmeister sich gezwungen sah, seine Beobachtungen abzubrechen.
»Wird mir das Auge endlich übergeben?«, fragte Pankha-Skrin, seinem
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