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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden uns mit der Landung Zeit lassen«, ordnete er an. »Ich möchte nicht, dass kurz vor dem Ziel irgendetwas passiert.«
    Er deutete auf einen der Holoschirme. Über die Fernbeobachtung spielte Vesten Bilder des Planeten ein. Allerdings war nicht viel mehr als ein Schleier rötlicher Wolken zu erkennen. Wo sich die Wolken lichteten, erstreckte sich offenbar eine Landschaft aus sanften, bewachsenen Hügeln. Die Auswertungen der Infrarotbeobachtung ergaben keine Hinweise auf intelligentes Leben.
    »Das ist die gottverlassenste Welt, die ich jemals gesehen habe«, bemerkte Samsho Kirdel, der Bordingenieur. Kirdel war einer der Jüngsten an Bord, aber er wurde von allen wegen seiner ungewöhnlichen technischen Fähigkeiten anerkannt. Er war ein gut aussehender Mann, der sich wegen seiner schlechten Manieren oft Sarders Ärger zuzog.
    »Vielleicht täuscht das alles«, sagte Dyke.
    Kirdel spuckte aus. Sarder zuckte zusammen, verbiss sich aber eine heftige Bemerkung.
    »Schon manche Welt hat sich als Wolf im Schafpelz erwiesen.« Dyke grinste breit.
    Im Augenblick drohte der ARSOLIKA keine Gefahr aus den extremen Konstellationen des Anlauf-Sektors. Der kleine Kugelraumer schlug eine weite Umlaufbahn um den Ringplaneten ein, innerhalb der Zone, in der die Kräfte des Planeten stark genug waren, um alle anderen Einflüsse weitgehend zu neutralisieren. Was Skuurs Hyperstrahlung bewirken konnte, war schwer zu erahnen. Raumfahrt in der Nähe eines starken Hyperstrahlers barg immer Risiken.
    »Dort unten ist es ziemlich kalt«, meldete Vesten. »Ich glaube nicht, dass die durchschnittlichen Temperaturen über zehn Grad Celsius liegen. Schaut euch die ausgedehnten Polkappen und Gletscher an.«
    »Was ist mit der Gravitation?«, erkundigte sich Temer.
    »Ein Viertel über Normalwert.« Vesten sah den ehemaligen Missionar abschätzend an. »Das bedeutet, dass du auf Buruhn gut drei Zentner wiegen wirst.«
    Dyke steuerte die ARSOLIKA allmählich in einen Orbit außerhalb des Trümmerrings. Die Fernbeobachtung wurde besser, wenngleich keineswegs aufschlussreicher. Es gab zahlreiche Krater auf Skuurdus-Buruhn, und am interessantesten erschienen jene in den Eisregionen. Zweifellos stammten sie von abgestürzten Asteroiden.
    Das Gebirge verlief etwa zweihundert Kilometer nördlich des Äquators und nahezu parallel dazu, und es erstreckte sich über eine Länge von fast zweitausend Kilometern. Trotzdem wirkte der Anblick enttäuschend, denn die höchsten Gipfel erreichten kaum mehr als fünfhundert Meter.
    »Was soll dort unten sein?«, fragte Arx.
    Wenn es nach den anderen ging, erkannte Sarder wütend, war das Urteil über Skuurdus-Buruhn bereits gefällt.
    »Wir werden sehen«, sagte er heftig und wandte sich an Dyke. »Fertig?«
    Der Pilot nickte. »Ich habe einen Kurs, der so sicher ist, als würden wir auf einer Rutschbahn nach unten gleiten.«
    Mein Gott!, dachte Sarder grimmig. Wenn er nur mit diesen Sprüchen aufhören würde!
    Das Landemanöver begann.
    Einmal erhaschte Sarder durch eine Luke einen direkten Blick auf den Trümmerring. Die Licht-Schatten-Grenze auf den dahintreibenden Planetenresten verlief so scharf, dass die wirkliche Größe der Asteroiden kaum auszumachen war. Für Sarders Dafürhalten ging Dyke mit dem Schiff viel zu dicht an den Ring heran. Er musste das akzeptieren, obwohl er argwöhnte, dass der Pilot das unnötige Risiko nur einging, um seine Abenteuerlust zu befriedigen.
    »Du musst auf einem Hochplateau oder in einem Tal landen, möglichst im Zentrum des Gebirgszugs«, wandte Sarder sich an den Piloten.
    »Im Schnee?«
    Sarder brauchte nur einen Blick auf die Holos zu werfen, um die Frage zu verstehen. Er schätzte, dass die Schneegrenze zwischen einhundert und zweihundert Metern Höhe anfing.
    »Das ist mir gleichgültig«, erwiderte er. »Ich will nur, dass wir vom Landeplatz aus gut operieren können.«
    »Dort unten ist nichts!«, rief Brysson. »Nicht eine Spur intelligenten Lebens.«
    »Es gibt ausgedehnte Höhlensysteme«, verkündete Sarder.
    »Woher weißt du das?«, erkundigte sich Vesten misstrauisch. »Es hört sich so an, als hättest du mit jemandem gesprochen, der schon hier war.«
    »Das nicht«, erwiderte der Archaiker. »Aber ich habe mich mit den Legenden über das Anlauf-Gebiet befasst. Zweifellos hat Skuurdus-Buruhn in ferner Vergangenheit Besuch erhalten, wenn ich auch nicht sicher bin, wer oder was diese Besucher waren. Auf jeden Fall haben sie von ihren Erlebnissen

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