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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des sechzig Meter großen Kugelraumers Asyl gefunden und würden sich letztlich den Befehlen seines Besitzers beugen.
    Das Schiff bewegte sich am Rand des galaktischen Zentrums, in einem Gebiet, in dem die Sterne besonders dicht standen. In der Blüte des Solaren Imperiums waren Regionen wie der Anlauf-Sektor häufig von Forschungsschiffen aufgesucht worden, vor allem von den Einheiten der berühmten Explorerflotte. Im Jahre 3587 waren die Vertreter der LFT und der GAVÖK mit anderen Dingen beschäftigt. Dabei waren längst nicht alle Gebiete der Galaxis erforscht. Es gab unzählige Welten, die nie eines Menschen Fuß betreten hatte. Im Augenblick jedoch waren Menschen und andere raumfahrende Intelligenzen in erster Linie bemüht, die Lage nach den Wirren der vergangenen Jahrzehnte zu konsolidieren. Die Eingriffe des Konzils der Sieben hatten zu einer jähen Zäsur in der Entwicklung der Menschheit geführt – und schon traten neue Probleme auf, deren Folgen bislang nicht zu übersehen waren.
    Sarders Informant hatte von Weltraumbeben berichtet, von keilförmigen Raumschiffen, die in Flottenstärke ganze Sonnensysteme okkupierten. Eine Macht, über deren Herkunft bisher so gut wie nichts bekannt war, schien die Menschheit mit den Horden von Garbesch zu verwechseln. Um die Gründe für dieses gefährliche Missverständnis herauszufinden, waren die Forscher der Menschheit aufgebrochen; sie suchten nach Erklärungen für so merkwürdige Begriffe wie Garbesch, Armadan von Harpoon und Planet der gespaltenen Sonne.
    Das war Marcon Sarders Motivation. Er glaubte zu wissen, wo sich der Planet der gespaltenen Sonne befand.
    Er würde vor allen anderen dort sein.
    Vor allen, die ihn verlacht hatten.
    Natürlich war der Flug nach Skuur gefährlich, aber für Sarder war dies kein Hinderungsgrund. Er hätte sich niemals eingestanden, dass er immer noch nach Anerkennung suchte. Unter all seinen zerstörten Träumen hatte sich dieser eine erhalten: dass die offiziellen Stellen für alle ihm zugefügten Demütigungen Abbitte leisten mussten, dass sie Marcon Sarder auf ein Podest heben und anerkennen würden. Im Grunde seines Herzens sehnte sich der selbst ernannte Archaiker nach Rehabilitation.
    Eine plötzliche Erschütterung riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Es sind die Einflüsse der Doppelsonne, die wir passieren müssen«, erklärte Dyke beruhigend. »Es kann noch ein bisschen stärker werden, aber es bedeutet keine unmittelbare Gefahr.«
    Sarder wusste das besser. Nach Skuur führte eine Schneise, die so schmal war, dass jeder Manövrierfehler auch für stärkere Schiffe als die ARSOLIKA das Ende bedeuten konnte. Aber Dyke war, zumindest in nüchternem Zustand, ein guter Pilot.
    Eine Zeit lang hatte Sarder mit dem Gedanken gespielt, die ARSOLIKA außerhalb des Anlauf-Sektors zu stationieren und den Flug nach Skuur mit einem Beiboot zu wagen. Es wäre sicher einfacher gewesen, der Spur mit einem kleinen Schiff zu folgen, aber das Mutterschiff war widerstandsfähiger. Außerdem hätte Sarder sich dann mehrere Lichtjahre weit von seinem Schiff entfernen müssen, und er konnte keineswegs sicher sein, dass die Zurückgelassenen sehr lange auf seine Rückkehr gewartet hätten.
    »Warst du jemals im Skuur-System«, fragte ihn Nerla Skeidev.
    Sie war die einzige Frau an Bord. Sarder erinnerte sich gut, wie sie vor drei Jahren zur Besatzung gestoßen war. »Eine Frau bedeutet Ärger«, hatte er damals zu ihr gesagt. Sie hatte ihn aus ihren grauen Augen angeblickt, und sofort war in ihm der Eindruck einer unüberbrückbaren Distanz zu ihr entstanden. Nicht, dass sie besonders attraktiv gewesen wäre, aber sie war hübsch genug, um das Blut einiger Männer in Wallung zu bringen, vor allem, wenn sie für lange Zeit die einzige Frau war, mit der diese Männer zusammen waren. Mit jedem Tag der Einsamkeit im Weltraum, so hatte Sarder damals befürchtet, würde ihre Anziehungskraft den Männern größer erscheinen.
    »Mit mir gibt es keinen Ärger«, hatte sie erklärt.
    Tatsächlich war es niemals zu Schwierigkeiten gekommen. Für Sarder war Nerla Skeidev nach wie vor eine Fremde, und er hatte das Gefühl, dass es den anderen Männern genauso erging. Nerla war Kosmoethnologin, 34 Jahre alt und etwas über 1,60 Meter groß. Sie wirkte zierlich, aber auch kräftig. Manchmal hatte er den Eindruck, dass sie es verstand, ihre Weiblichkeit so weit zu reduzieren, dass sie unter all diesen Männern selbst wie ein Mann wirkte.
    »Warst du jemals im

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