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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Suche Erfolg haben würde. Allerdings durfte er nicht erwarten, dass seine Begleiter die nötige Geduld aufbringen würden. Schon in den nächsten Wochen würden sie – falls der Erfolg ausblieb – auf einen Start drängen. Das bedeutete, dass er möglichst schnell fündig werden musste.
    »Wir werden sehen«, antwortete Sarder ausweichend.
     
    Die vierköpfige Gruppe verließ das Schiff über eine Nebenschleuse. Die Wolkendecke über den Bergen war aufgerissen, doch der Trümmerring warf seinen Schatten auf das Land. Skuur war bestenfalls zu einem Drittel sichtbar.
    Temer landete nahe dem Schiff und watete einige Schritte durch den meterhohen Schnee. Die anderen sahen zu, wie er einen Schneeball formte und damit nach dem Schiff warf. Augenblicke später hob er wieder vom Boden ab und folgte den Gefährten, die quer durch die Senke flogen und sich bereits einer rund zweihundert Meter hohen Steilwand näherten.
    »Ich kann Löcher im Fels erkennen«, sagte die Kosmoethnologin. »Aber alle sind zu klein, da kommen wir nicht weiter.«
    Sarder spürte, dass die Frau ungeduldig war. Er selbst fühlte sich seltsam unbeteiligt. Nun, da die Chance bestand, dass er sein ersehntes Ziel erreichte, erschienen ihm alle seine Bemühungen mit einem Mal unbedeutend und sinnlos. Dabei hatte er über sechs Jahrzehnte hinweg seine ganze Kraft dafür aufgeboten.
    »Für dich wäre es die Erfüllung, wenn wir hier etwas fänden, was die Richtigkeit deiner Behauptungen bestätigen könnte, nicht wahr?«, drang die Stimme des Missionars in seine Gedanken.
    Erfüllung?, dachte Sarder. Das war offenbar nichts, was sich mit einem Paukenschlag vollzog. Doch er hatte zu lange gesucht, um auf etwas zu warten, was langsam und auf leisen Sohlen daherkam.
    Mit einem Mal empfand er beklemmende Furcht davor, enttäuscht zu werden. Da war die Vorstellung, etwas zu finden, was seine Theorien widerlegen könnte. In ihm wuchs tatsächlich der Wunsch, umzukehren und zu starten.
    Arx, der in ständiger Funkverbindung mit dem Schiff stand, meldete, dass sie nach einem größeren Zugang zu den vermuteten Höhlen suchten.
    »Wir sehen euch«, antwortete Dyke. »In der Umgebung ist nach wie vor alles ruhig.«
    Wo die Felsen nicht vom Schnee bedeckt waren, ließen sie einen seltsamen Überzug erkennen. Vielleicht handelte es sich um Flechten, obwohl alles eher wie glasiert aussah.
    Waren diese Steine einmal bis zur Verflüssigung erhitzt worden und dann wieder erstarrt?, fragte sich Sarder. Er spielte mit dem Gedanken, Sartonelli zu rufen, der eine zweijährige Ausbildung als Kosmogeologe erhalten hatte. Aber er war schließlich nicht nach Skuurdus-Buruhn gekommen, um Steine zu untersuchen.
    Sie erreichten den Gipfel und konnten einen Teil der Umgebung überblicken. In der Nähe mündete ein schmales, lang gezogenes Tal. Einige hundert Meter weiter südlich sah Sarder einen kleinen Krater, der sich scheinbar in endloser Tiefe verlor.
    »Dyke soll die Schutzschirme einschalten!«, sagte er zu Arx. »Ich befürchte, dass es hier öfter Einschläge abstürzender Trümmer gibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die ARSOLIKA getroffen wird, ist zwar sehr gering, trotzdem will ich jedes Risiko ausschließen.«
    »Wie du meinst«, sagte Arx.
    Als Sarder Augenblicke später zum Schiff zurückblickte, sah er es in eine flirrende Aura gehüllt. Das ist mein Schiff!, dachte er mit einer plötzlichen Gefühlsaufwallung. Die Besatzungsmitglieder waren darauf angewiesen, dass er ihnen an Bord Unterschlupf gewährte.
    Erst nach einer halben Stunde entdeckte Temer unter einem Schneeüberhang einen mannshohen Höhleneingang. Der Missionar landete dicht davor, schmolz den Schnee mithilfe seines Thermostrahlers ab und leuchtete mit dem starken Helmscheinwerfer ins Höhleninnere.
    »Sieht nicht sehr einladend aus. Nur nackte Felsen. Keine Spur von einem Ritter, der zu unserem Empfang kommt.«
    Sarder ignorierte den Spott. Er stand schräg hinter Temer, und was er sah, war wirklich enttäuschend. Nur loses Geröll bedeckte den Boden, die Wände erwiesen sich als schroffe graue Fläche.
    Sarder ließ Dyke mitteilen, dass sie einen Ausgangspunkt für die weitere Suche gefunden hatten und dass er Kirdel mit dem Shift und der gesamten wissenschaftlichen Ausrüstung losschicken sollte. Der Archaiker musste sein Verlangen zügeln, schon jetzt in die Höhle einzudringen. Er wusste, dass ein solches Vorgehen ohne die notwendigen Vorbereitungen keinen Erfolg verhieß.
    Endlich schwebte

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