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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unerschrockene Haltung hatte Erfolg. Die Menge kam zum Stehen und starrte den einsamen Mann an.
    »Wir könnten Erkenntnisse gewinnen, die Wege öffnen, den offensichtlichen Niedergang eures Volkes aufzuhalten«, fuhr Marcon Sarder fort, aber das war vermutlich ein Fehler, denn die Buruhner setzten sich wieder in Bewegung.
    Er zog sich bis zur Säule zurück und hob den Desintegrator. Ein Warnschuss über die Köpfe der Eingeborenen hinweg ließ eine Nische in der jenseitigen Wand entstehen.
    »Ich kann jeden Angriff zurückschlagen, und viele von euch würden den Tod finden. Wäre es nicht ratsamer, wenn wir uns vernünftig unterhalten?«
    Das wirkte. Die Raupen ließen sich zu Boden sinken. Einer der Eingeborenen – womöglich war es Dexahn, das konnte Sarder nicht unterscheiden – setzte den Vormarsch fort. Er nahm jedoch eine drohende Haltung ein.
    »Was willst du?«, pfiff das Wesen aufgebracht.
    Sarder deutete auf die Kristallsäule. »Das gesamte Wissen, das darin enthalten ist.«
    »Du hast an einer Zusammenkunft teilgenommen«, hielt ihm der Buruhner entgegen. »Dabei hast du von der Canjot-Projektion alles erfahren.«
    Sarder schüttelte den Kopf. »In eurer Erinnerung existiert nur Canjot, sonst nichts. Deshalb könnt ihr die Säule nur zur Preisgabe eines Teils ihres Wissens veranlassen. Ich habe mein Leben lang alte Kulturen studiert und Hinweise auf die Existenz der Ritter der Tiefe gesucht. Mit den mir zur Verfügung stehenden Grunddaten könnte ich weitaus mehr aus der Säule herausholen, als euch möglich ist. Ihr müsst mir allerdings helfen, die Säule zu aktivieren, und mir den Mechanismus erklären, der sie öffnet.«
    Er hatte den Eindruck, dass der andere ihn nicht verstand.
    »Dieses Ding ist eine Maschine, wie immer man es auch sieht. Für euch ist sie ein Mythos, eine kristallisierte Gottheit. Aber daran wird sich nichts ändern. Ich muss nur wissen, wie ich Zugang zu den Speichern finden kann.«
    Der Buruhner starrte ihn verständnislos an. Sarder wurde ungeduldig und hob erneut die Waffe.
    »So kurz vor dem Ziel lasse ich mich nicht abweisen!«, schrie er.
    »Du willst, dass wir eine Zusammenkunft abhalten?«, fragte die Raupe endlich.
    »Genau das!«
    Der Buruhner machte kehrt und beriet sich mit seinen Artgenossen. Sarder wartete angespannt auf ihre Entscheidung. Er würde sowieso nur einen Entschluss akzeptieren, der in seinem Sinn war. Natürlich kam er sich schäbig vor, schließlich versuchte er nichts anderes als eine Erpressung mit der Waffe in der Hand.
    Der Sprecher der Buruhner wandte sich ihm wieder zu. »Wir werden es tun«, sagte der Buruhner. »Aber danach musst du unsere Stadt verlassen!«
    »Ich gehe, sobald ich das gesamte Wissen der Säule besitze.«
    Die Buruhner bildeten einen Kreis und ließen sich rings um das Monument nieder.
    »Damit wir uns recht verstehen«, sagte Sarder und hob den Desintegrator. »Ich werde jeden Verrat bestrafen.«
    »Was machst du da unten noch?«, klang Kirdels Stimme in seinem Helmfunk auf.
    »Seid ihr in Sicherheit?«, fragte er zurück.
    »Ja«, bestätigte Kirdel. »Nerla und Temer sind gerade hier oben erschienen. Sie helfen uns, das Skelett zur ARSOLIKA zu bringen. Kalamaren wartet schon auf den Startbefehl.«
    »Ich komme in Kürze nach«, versprach Sarder. »Lasst mich jetzt in Ruhe!« Er schaltete ab. Für ihn war wichtig, dass er sich auf die Buruhner konzentrieren konnte, denn er traute ihnen zu, dass sie in einem Moment der Unachtsamkeit über ihn herfielen.
    Schneller, als er erwartet hatte leuchtete die Kristallsäule wieder – und doch war alles anders als beim letzten Mal. Es hielten sich nicht annähernd so viele Buruhner in der Höhle auf wie zuvor. Die Aura der Säule schien zu flackern.
    »Ihr macht etwas falsch!«, rief Sarder den Eingeborenen zu. »Ich warne euch. Wenn ihr versucht, mich zu hintergehen, gibt es Ärger.«
    Einige Buruhner pfiffen, aber das galt zweifellos nicht dem Terraner. Sarder wich zurück. Er schaltete sein Flugaggregat ein und schwebte bis zur Spitze der Säule hinauf. Hier oben wähnte er sich in Sicherheit, denn er sah keinen geflügelten Buruhner, der ihm hätte folgen können.
    Nach wenigen Minuten trat die Canjot-Projektion aus der Säule hervor, aber sie war bei Weitem nicht so vollkommen wie beim letzten Mal.
    »Wenn das Geschenk missbraucht wird, wird es sich selbst zerstören und auf diese Weise einen Ritter der Tiefe alarmieren!«, riefen die Buruhner im Chor.
    Sarder glitt auf die

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