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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kam zum Stillstand. Einige versuchten seitlich auszuweichen, aber ihnen erging es dennoch wie ihrem Anführer. Die geringere Schwerkraft schien wie eine Welle über dieses Gebiet hinwegzurollen, sogar Maina fühlte sich plötzlich ganz leicht.
    »Sucht euch Felsbrocken, die groß genug sind, um euch zu eurem normalen Gewicht zu verhelfen!« Herkas hob bereits einen Lavablock auf, der unter den üblichen Schwerkraftbedingungen mehrere Zentner gewogen hätte. »Wenn ihr spürt, dass sich die Gravitation wieder normalisiert, lasst die Steine einfach fallen ... He, Maina, was tust du da? Du kannst dir auch bei einem Zehntel das Genick brechen.«
    Maina hatte sich mit einem kraftvollen Satz vom Boden abgestoßen und schwebte über die Köpfe der verblüfften Herkas-Anhänger hinweg. Sie flog etwa dreißig Meter weit, und die Genugtuung darüber ließ sie alle Probleme vergessen.
    »Maina, Achtung!«, rief ihr Pamela noch zu, als sie auf einen scharfen Grat aus Lavagestein herabsank. Auf einmal fühlte sie sich schwerer werden.
    Sie konnte nur noch Arme und Beine schützend von sich strecken, dann folgte ihr Aufprall. Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihre Gliedmaßen, sie überschlug sich, schürfte sich dabei die Haut ab und wurde von einem Felsvorsprung schmerzhaft gebremst. Schwärze wogte vor ihren Augen, aber sie raffte sich auf und stieß sich gleich wieder aufs Geratewohl vom Boden ab. Im Schwebeflug stellte sie fest, dass ihre Hände bluteten. Doch das nahm sie in Kauf, um Herkas' Willkür entgehen zu können; sein Weg war nicht der ihre.
    »Ihr nach!«, hörte sie Ellert/Ashdons einstigen Weggefährten rufen. »Ihr müsst sie einfangen, koste es, was es wolle. Verteilt euch! Wer sich verirrt oder sonst wie von der Gruppe getrennt wird, versucht auf eigene Faust, nach Askosan zu kommen. Werbt so viele Ikarier wie möglich an. Je mehr wir sind, desto stärker sind wir auch bei den Verhandlungen mit den anderen Konzepten ...«
    Im Augenblick galt für Maina, ihren Verfolgern zu entkommen. Sie lernte schnell, sich unter der geringen Schwerkraft fortzubewegen. Dabei hatte sie auch Glück, dass sie nicht wieder in eine Zone mit stärkerer Gravitation kam.
    Kühn sprang sie über einen meterhohen Felsbrocken hinweg. Doch hinter dem Hindernis gähnte ein gut hundert Meter tiefer Abgrund. Ein Sturz in diese Tiefe bedeutete auch bei einem zehntel Gravo den sicheren Tod.
    Maina schrie. Zum ersten Mal hatte sie wirklich Angst davor, ihren Körper zu verlieren. Sie stürzte in die Tiefe.
    Von links kam ein Schatten heran. Sie erkannte einen Ikarier, der ungestüm mit seinen künstlichen Flügeln flatterte. Es schien ein junger Mann zu sein – das erkannte sie noch, ehe er sie erreichte und seine Beine im Flug um ihren Körper schlang. Unter ihrem Gewicht sackte er einige Meter ab, geriet dann jedoch in eine Thermik und flog auf eine ferne Felsspitze zu.
     
    Die Felsnadel stach aus einer zerklüfteten Ebene einige hundert Meter hoch in den Himmel. Schon im Anflug erkannte Maina, dass die schroffen Felswände von Ikariern bevölkert waren. Die meisten hatten ihre Flügel abgeschnallt.
    Ihr Retter landete etwa hundert Meter unter dem Gipfel auf einer natürlichen Plattform.
    »Danke, Fremder«, sagte Maina. »Du hast mich davor bewahrt, dass ich mich gegen meinen Willen Andersgesinnten unterordnen muss.«
    »Ich heiße Soomasen.« Der Ikarier schnallte seine Flügel ab, klappte sie zusammen und stellte sie in eine Felsnische. »Ich war einfach zur richtigen Zeit am rechten Ort. Minuten später hätte ich schon nichts mehr für dich tun können, denn die schwerelose Woge war im Abklingen. Dann wäre dein Bewusstsein ins Reservoir eingegangen.«
    Viele Konzept-Stämme glaubten, dass ein Bewusstsein auf EDEN II beim Tod des Körpers in das Sammelbecken zurückfließe, aus dem sie alle gekommen waren. Maina erinnerte sich nicht gern an diese Zeit, als sie in quälender Enge mit Milliarden anderen Bewusstseinen zusammengepfercht gewesen war.
    »Ich bin ein Mehrfachkonzept«, sagte sie.
    »... und ich bin ein Neuner«, erwiderte Soomasen. »Ich habe schon daran gedacht, freiwillig in das Reservoir von ES zurückzukehren. Aber nun hat die Sonne dich geschickt, und alles sieht wieder anders aus. Würdest du mich als Tauschpartner akzeptieren?«
    »Möchtest du in mir aufgehen?«, fragte Maina vorsichtig zurück.
    »Nein, so nicht!«, rief der Ikarier lachend. »Als dein Retter habe ich das Recht, die Spielregeln zu bestimmen.«
    »Und

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