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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geräumige Schleuse frei.
    Ein kleiner, zerbrechlich wirkender Hominide wurde sichtbar. Sein Körper schien kaum in der Lage zu sein, den unverhältnismäßig großen Kopf zu tragen. Aber das Wesen kam sicheren Schrittes dem Lazarter entgegen. Grenodart wunderte sich, dass der Mittelsmann keinen Raumanzug trug. Wahrscheinlich kam er öfter nach Gandrasur und war über die planetaren Verhältnisse bestens informiert.
    »Ich bin Grenodart, der Abgesandte des Ritters der Tiefe Armadan von Harpoon«, stellte sich der Lazarter vor.
    Der Zwerg sah ihn aus seinen dunklen Augen eine Zeit lang prüfend an. »Ich bin Scharnitzer«, erwiderte er schließlich. »Der Gesandte aus Arla Mandra.«
    Grenodart schaute ihn verblüfft an. Er fragte sich, ob er es wirklich mit einem Angehörigen des Volkes zu tun hatte, das Armadan von Harpoon ausgewählt hatte. Dieses schwächliche Wesen sah nicht danach aus, als könnten es und seinesgleichen den zweiten Wall gegen die Horden aufbauen.
    Grenodart nannte das vereinbarte Losungswort.
    »Wir kennen bereits alle Einzelheiten«, erwiderte Scharnitzer. »Ich bin bereit, die Sonde zu übernehmen.«
    Der Lazarter war über die triviale Zeremonie maßlos enttäuscht. Er hätte nicht artikulieren können, was er erwartet hatte, aber das erschien ihm einfach zu wenig. »Ich hatte gehofft, jemanden aus Arla Mandra sehen zu können, vielleicht sogar König Tezohr selbst«, sagte er spontan. »Außerdem hatte ich damit gerechnet, das Reich der zweiundzwanzig Sonnen besuchen zu dürfen.«
    Scharnitzer gab ein Geräusch wie ein amüsiertes Kichern von sich.
    In der Ferne ertönte ein dumpfes Platschen. Eine Protoplasmawelle hatte sich auf die Insel geschoben und war in sich zusammengestürzt. Das Gurgeln nachfließender Zellmassen erklang. Für einen Augenblick ließ der Lazarter sich von diesem Schauspiel ablenken.
    »Sobald wir die Unterlagen übernommen haben, können wir dir jeden Wunsch erfüllen«, hörte er den Gesandten sagen.
    Der Orbiter machte eine bestätigende Geste. »Die Sonde wurde von Armadan von Harpoon versiegelt und kann nur von Tezohr oder einem seiner Vertrauten geöffnet werden. Tezohr allein kann ihre Traumstimme verstehen.«
    Scharnitzer nickte. »Über diese Sicherheitsvorkehrungen wurden wir unterrichtet.«
    Während Grenodart die Sonde aus der NYLE holte, erklang vom Rand der Insel ein regelrechtes Gebrüll. Der Lazarter musste sich in Erinnerung rufen, dass es nichts anderes war als der Lärm unkontrolliert aufeinanderprallender Zellberge.
    Er lenkte die Sonde in die Schleuse des anderen Schiffes. Scharnitzer ließ sie dort achtlos auf dem Boden liegen.
    »Du kannst mir mit deinem Schiff folgen«, verabschiedete sich der Zwerg.
    Grenodart trat ins Freie zurück und sah Scharnitzers Schiff in den Himmel steigen. Trotzig entschied er, dass er dem überheblichen Zwerg nun erst recht folgen würde.
    Während er auf die NYLE zuging, rollte ein meterhoher Schwall orangefarbenen Protoplasmas mit unglaublicher Geschwindigkeit auf die Lichtzelle zu. Der Orbiter erkannte die drohende Gefahr und lief schneller auf sein Schiff zu. Er hatte den Verdacht, dass der Gesandte aus Arla Mandra genau dieses Ereignis vorausgesehen hatte und deshalb so schnell aufgebrochen war. Wahrscheinlich beobachtete Scharnitzer nun aus dem Orbit, wie sich Grenodart anstellte, um zu entkommen. Da er die Sonde übernommen hatte, konnte es Scharnitzer im Grunde genommen egal sein, was mit dem Lazarter geschah.
    Grenodart erkannte mit einer Mischung aus aufsteigender Furcht und ohnmächtiger Wut, dass er den Wettlauf gegen die Protoplasmawelle verlieren würde.
     
    Auf dem Schirm beobachtete Scharnitzer, wie sich die Zellwelle und der Orbiter dem leuchtenden Raumschiff von zwei Seiten näherten. Ein Schwall des Protoplasmas ergoss sich über das Schiff und drückte es zur Seite, noch bevor Grenodart nahe genug war. Innerhalb von Sekunden begruben die wallenden Massen die Lichtzelle unter sich.
    Scharnitzer, der genau wusste, wie sich alles weiterentwickeln würde, schüttelte sich vor Lachen. Er sah, dass Grenodart den Antrieb seines Raumanzugs einschaltete und dem Kollektivorganismus entkam, weil er etliche Meter in die Höhe schwebte. Scharnitzer konnte sich vorstellen, wie der Orbiter ratlos auf sein begrabenes Schiff hinabstarrte und überlegte, wie er jemals wieder von Gandrasur entkommen sollte. Das reizte ihn zu einem neuen Lachanfall. Schließlich beruhigte er sich und schaltete den Funk ein. Er

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