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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kannte die richtige Frequenz.
    »He, Orbiter!«, rief er. »Wo bleibst du denn? Ich dachte, du würdest mir folgen.«
    Ein undeutliches Gemurmel antwortete ihm. Scharnitzer konnte sich vorstellen, dass es wenig schmeichelhafte Worte waren.
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte er. »Hast du etwa Schwierigkeiten?«
    Grenodart schwieg. Wahrscheinlich war er zu stolz, Scharnitzer um Hilfe zu bitten.
     
    Der Antrieb des Schutzanzugs war nicht stark genug, um Grenodart in den Orbit zu tragen, und da er nicht einmal eine Waffe trug, die es ihm vielleicht ermöglicht hätte, die im Plasma eingeschlossene NYLE freizulegen, konnte er sich leicht ausrechnen, dass er nur noch wenige Tage zu leben hatte. Scharnitzer meldete sich nicht mehr, und Grenodart sah keinen Grund, den Zwerg anzurufen und sich weitere spöttische Bemerkungen anzuhören. Für ihn war es unbegreiflich, dass Armadan von Harpoon mit Wesen paktierte, die einer solchen Verhaltensweise fähig waren. Vielleicht hatte der Ritter der Tiefe nicht sorgfältig genug recherchiert und war den Mitgliedern eines bösartigen Volkes aufgesessen.
    Grenodart überlegte, was er anderes tun konnte, als auf sein Ende zu warten. Er hätte zu einer anderen Insel fliegen und dort landen können, aber damit nichts an seinem Schicksal geändert.
    Als der Tag sich neigte, schwebte der Lazarter nach wie vor in zehn Metern Höhe über der Stelle, an der die NYLE unter den Plasmamassen begraben war. Der Orbiter bereitete sich auf eine trostlose Nacht vor, als er plötzlich die Veränderung bemerkte.
    Zögernd erst, dann aber immer schneller floss die gewaltige organische Masse zurück und gab dabei Stück für Stück von der NYLE frei. Grenodart verfolgte diesen Vorgang in einer Stimmung zwischen Bangen und Hoffen.
    Als die Lichtzelle schließlich unbeschädigt, wenn auch etliche Meter von der ursprünglichen Landestelle entfernt unter ihm stand, begab er sich hastig an Bord. Er ließ sich an den Kontrollen nieder, um nach Schäden zu suchen, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen waren. In diesem Moment meldete sich Scharnitzer; das Kichern des Gesandten erklang im Funkempfang.
    »Das war ein übler Scherz!«, rief Grenodart wütend. »Haben alle deines Volkes diesen seltsamen Humor?«
    »Ich bin einer von der ernsten Sorte«, behauptete Scharnitzer ungerührt. »Es wird dich interessieren, dass es für die Plasmamassen auf Gandrasur Gezeiten gibt, nach deren Rhythmus sie sich bewegen. Tagsüber bedecken sie oft alle Inseln, abends ziehen sie sich wieder zurück.«
    »Vielen Dank für die Belehrung«, knurrte der Lazarter.
    »Hast du noch immer Lust, mich zu begleiten?«, fragte Scharnitzer.
    »Ich liebe dich heiß und innig«, versetzte Grenodart grimmig. »Und ich würde um keinen Preis des Universums deine Nähe missen wollen.«
    »Wie schön. Dann folge mir endlich.«
     
    Scharnitzer ließ den Orbiter darüber im Unklaren, ob die Welt, auf der sie wenig später landeten, zum Reich der zweiundzwanzig Sonnen gehörte. Der Lazarter war aber davon überzeugt, denn die NYLE hatte, bevor sie in einem großen Tal aufsetzte, einen Staubschleier durchflogen. Grenodart sah mehrere Angehörige von Scharnitzers Volk, die im Freien ihrer Beschäftigung nachgingen.
    »Es ist völlig unnötig, dass du den ganzen Planeten Ailand siehst«, meldete sich der Gesandte über Funk. »Man hat mir gestattet, dir ein Psychod zu zeigen. Es ist das Wunderbarste, was Arla Mandra bisher hervorgebracht hat, und es ist gleichzeitig das Spiegelbild vieler tausend Seelen.«
    Für Grenodart bedeutete es eine Überraschung, den Zwerg mit so viel Hingabe und Ehrfurcht sprechen zu hören – das war eine völlig neue Seite an diesem Wesen.
    »Kann ich die NYLE verlassen?«, wollte er wissen.
    »Nein«, lautete die Antwort, für die sich Scharnitzer lange Zeit ließ. »Die Frauen und Männer dort draußen befinden sich in medialer Konzentration, und du würdest sie bei der Ausübung ihrer Tätigkeit nur stören.«
    »Was tun sie?«
    »Warte!«, antwortete Scharnitzer.
    Grenodart beobachtete die Vorgänge rund um die beiden Schiffe. Die Wesen im Tal schienen die Raumfahrzeuge überhaupt nicht wahrzunehmen. Dann jedoch erschienen drei Zwerge, deren Ziel eindeutig die NYLE war. Einer von ihnen hielt etwas in der Hand, unter einem bunten Tuch versteckt. Grenodart hatte den Eindruck, dass ein verhaltenes Leuchten das Tuch durchdrang.
    »Schau hinaus!«, forderte Scharnitzer über Funk.
    Die drei Hominiden standen nun

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