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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Parlamentsgebäude.
    »Alle anderen warten hier, bis wir Nachricht haben«, entschied Cherkor.
    Coonor gab sich nur äußerlich den Anschein eines belustigten Menschen, der zu Unrecht verdächtigt wurde. Innerlich fraß ihn der Hass auf Springs und die anderen auf. Er musste an sich halten, um sich nicht auf den Nächstbesten zu stürzen und ihn niederzuschlagen. Nie hatte er die Lust nach Gewalttätigkeit mit einer derartigen Intensität gespürt.
    Schweigend warteten alle. Als Lund schließlich zurückkam, wirkte er blass und verstört. »Es stimmt«, stellte er fest. »Alle Projektoren sind unbrauchbar.«
    Entrüstete Rufe wurden laut.
    »Das beweist überhaupt nichts!«, behauptete Coonor. »Seit ich Springs niedergeschlagen habe, verfolgt er mich mit unversöhnlichem Hass. Ich bin sicher, dass er die Projektoren selbst zerstört und diese lächerliche Geschichte erfunden hat. Die Frau hält zu ihm, jeder weiß, dass sie befreundet sind. Das ist ein jämmerliches Komplott.«
    Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Kolonisten, das hatte Coonor längst erkannt, verurteilten niemanden, solange nicht der Beweis seiner Schuld erbracht war. Und im Augenblick stand Coonors Aussage gegen die von Springs. Erst Ermittlungen, die unter Umständen sehr langwierig sein würden, konnten die Wahrheit ans Tageslicht bringen.
    Angesichts der Verwirrung, die er ausgelöst hatte, fühlte Coonor tiefe Befriedigung.
    »Wir können nichts anderes tun, als die ganze Sache zu untersuchen«, sagte Cherkor matt.
    »Das heißt, Sie werden nichts gegen ihn unternehmen?«, fragte Springs ungläubig.
    Cherkor schüttelte den Kopf.
    »Vorläufig nicht.«
    »Aber es gibt eine Verbindung zwischen dem Gebilde dort draußen und Coonor«, wandte Lisatee ein. »Jupiter und ich glauben, dass Coonor überhaupt kein Mensch ist. Wir haben es mit einer extraterrestrischen Verschwörung gegen Sentimental zu tun – was immer auch ihr Ziel sein mag.«
    »Was soll ich denn sein – ein Garbeschianer?«, fragte Coonor.
    Einige lachten, und Coonor fühlte sich allmählich als Herr der Situation. Je wahrheitsgetreuer die Argumente von Springs und dem Mädchen waren, desto verrückter mussten sie den Menschen erscheinen. Seine strategische Überlegenheit reizte Coonor, das Spiel fortzusetzen und auf die Spitze zu treiben.
    Völlig unerwartet sagte Lisatee Pletzsch: »Ich verlange, dass in die Besatzungsliste der ELLOREE Einblick genommen wird!«
    Der Überschwang in Coonors Gefühlen endete jäh. Ihm war bewusst, dass er in wenigen Minuten als Lügner entlarvt sein würde. Nun kam es für ihn nur noch darauf an, zur Anlage zurückzukehren, bevor man ihn verhaften und gefangen nehmen würde.
    »Ich bin damit einverstanden«, sagte er ruhig.
    Die Kolonisten um ihn herum bildeten keine Streitmacht, die ihm gefährlich werden konnte – es sei denn, einige von ihnen hätten Waffen getragen. Aber das schien nicht der Fall zu sein. Allerdings hatte Coonor seine überragenden körperlichen Fähigkeiten schon lange nicht mehr überprüft und wusste nicht, wie viel davon er im Verlauf dieses schrecklichen Prozesses verloren hatte. Er traute sich jedoch zu, mit den hier versammelten Männern und Frauen fertig zu werden. Es kam darauf an, dass er möglichst schnell einen Gleiter fand, mit dem er zur Anlage fliegen konnte.
    Springs' Maschine stand noch auf der Straße vor dem Kommunikationszentrum. Sie zu erreichen konnte nicht schwierig sein. Da Coonor nicht in allen Einzelheiten abzuschätzen vermochte, wie die Menschen sich verhalten würden, brauchte er eine Sicherheitsgarantie.
    Bevor einer der Umstehenden reagieren konnte, ging er auf die junge Frau zu und packte sie. Er riss sie an sich und warf sie mühelos auf eine Schulter.
    »Kommt mir nicht zu nahe, wenn ihr nicht wollt, dass ihr etwas passiert!«
    Seine bisher ruhige Stimme klang nun schrill und war von Hass entstellt. Dies und die Leichtigkeit, mit der er die Frau hochgehoben hatte, ließen die Menschen zurückweichen. Lediglich Springs kam drohend auf ihn zu.
    »Nur zu!«, rief Coonor. »Da wirst einen Angriff nicht überstehen.«
    Springs erstarrte geradezu. Rückwärtsgehend schritt Coonor bis zum Gleiter. Er schwang sich auf den Sitz und drückte die Frau neben sich in den Sitz. Während er sie mit einer Hand festhielt, startete er mit der anderen die Maschine.
    »Wagt nicht, mir zu folgen!«, schrie er.
    Augenblicke später jagte der Gleiter in taumelndem Flug

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