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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in Schwierigkeiten kommen«, sagte er leichthin, aber mit unüberhörbar drohendem Unterton. »Ich möchte, dass Sie noch eine Zeit lang für unsere Firma arbeiten und ihr dabei eine Anzahl wertvoller Patente verschaffen. Nach allem, was ich erfahren habe, wird das leicht für Sie sein. Ich bin bereit, Sie gut dafür zu bezahlen. Und noch etwas: Sie können den gesamten technischen Apparat der Firma einsetzen, um das Rätsel Ihrer Veränderung zu lösen.«
    Salik hatte mit einem derartigen Angebot gerechnet, aber in den Details war es natürlich nicht vorhersehbar gewesen.
    »Vielleicht ist es gefährlich, diesem Rätsel auf die Spur zu kommen«, sagte er mehr zu sich selbst.
    Kanikas Miene verhärtete sich. »Ich bin bereit, mich auf alles einzulassen.«
    Die Versuchung, das Angebot anzunehmen, war groß für Salik. Doch gleichzeitig wusste er, dass er damit einen unverzeihlichen Fehler begangen hätte.
    »Das ist keine Sache, die man verkauft wie eine Ware«, sagte er. »Warum und woher ich das alles erhalte, weiß ich nicht, aber ich bin sicher, dass ich damit keine Geschäfte machen sollte. Es ist für etwas anderes bestimmt.«
    Kanika zog verächtlich die Mundwinkel hoch.
    »Ich mag Menschen nicht, die an eine Bestimmung glauben.« Er stand auf, ging im Zimmer umher, betrachtete die Vögel in den Käfigen und betastete Saliks Geigen und die Schachfiguren auf dem Rosenholzbrett. »Das hier ist eine kleine Welt, Salik. Sie sollten sie nicht verlassen wollen, das bringt Ihnen Unglück.«
    »Es sieht aus, als könnte ich das nicht mehr entscheiden.«
    »Sind Sie jemands Marionette?«
    »Nein!«
    »Was haben Sie dann?«
    Salik sah sein Gegenüber hilflos an. Mit einem Schlag erkannte er, dass es keine Worte gab, um einem anderen Menschen exakt zu beschreiben, was geschehen war und noch geschah. Schon bei Nilson hatte er dabei versagt, und bei ihm waren die Chancen, Verständnis zu finden, wesentlich größer gewesen.
    »In der Regel enden Genies auf tragische Art und Weise«, sagte Kanika bissig. »Denken Sie daran.«
    »Wir sollten jetzt gehen«, sagte Kells. »Mit ihm ist nicht zu verhandeln.«
    »Ja«, stimmte der alte Mann zu. Er wandte sich noch einmal an den Klimaingenieur. »Wenn Sie morgen nicht zu Ihrer Arbeit zurückkehren, ist unser Vertragsverhältnis gelöst.«
    Salik öffnete die Tür. Als die Besucher gingen, regte sich in ihm ein Gefühl des Mitleids für den müden alten Mann.
     
     
    Flucht
     
     
    Lisatee Pletzsch verhielt sich völlig ruhig. Sie wusste, dass sie vorerst nicht mit Hilfe der Kolonisten rechnen konnte. Es würde einige Zeit dauern, bis Cherkor die Verfolgung organisiert hatte. Jupiter Springs würde nicht so lange warten und auf eigene Faust handeln, aber er konnte allein wenig ausrichten.
    Coonor war ein unberechenbarer Gegner. Die Frau fragte sich, was für ein Wesen er überhaupt sein mochte. Trotz aller Bösartigkeit, die er ausstrahlte, wirkte er verzweifelt.
    Sie beobachtete ihn unauffällig, wie er den Gleiter mit einer Hand steuerte. Die andere Hand umklammerte immer noch ihre Schulter. Sie spürte die große Kraft dieses Mannes – wenn es ein Mann war. Coonors fleischiges Gesicht mit der grobporigen grauen Haut wirkte wenig fremdartig, wenn auch in seinen braunen Augen ein schwer bestimmbarer Ausdruck lag.
    Der Flug verlief unruhig. Mehrmals warf Lisatee einen Blick über die Schulter, doch von den erwarteten Verfolgern war noch nichts zu sehen.
    »Ich werde diese Welt verlassen«, sagte Coonor unvermittelt. Seine Stimme klang völlig ruhig.
    Lisatee wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, und schwieg. Allerdings drängte sich ihr die Frage auf, wie er von Sentimental verschwinden wollte.
    Coonor warf den Kopf zurück und lachte wild. »Können Sie sich vorstellen, dass ich eine unvorstellbar lange Zeit für Recht und Ordnung gekämpft habe?«
    Diesmal konnte sie sich nicht um eine Antwort drücken. »Nur schwer«, sagte sie leise.
    »Ich verliere meine Identität zum zweiten Mal«, sagte er.
    »Ich verstehe Sie nicht.« Lisatee zögerte sekundenlang und fuhr dann entschlossen fort: »Warum geben Sie nicht auf, Coonor? Wenn Sie uns sagen, wer Sie wirklich sind und was Sie von uns wollen, können wir Ihnen vielleicht helfen.«
    »Von Ihnen und diesen komischen Figuren auf Sentimental will ich überhaupt nichts.« Sein Gesicht bekam wieder jenen verbissenen, hasserfüllten Ausdruck, den die Frau bereits kannte und fürchtete. »Ich habe mir diese Welt nicht

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