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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Kommandant der Korvette. »Sie können in fünf Minuten abspringen, dann wird das Kristall-Kollektiv seine größte Ausdehnung von rund dreißig Kilometern erreicht haben.«
    Reginald Bull stand mit Doony in der Mannschleuse. Das schon geöffnete Außenschott ermöglichte den Ausblick in die tobende Atmosphäre des Gasplaneten.
    »Mir wird übel«, stöhnte Hamillers Assistent. »Ich habe Angst vor der Tiefe ...«
    »Alles nur Einbildung«, sagte Bull. »Sie können ja kaum zehn Meter weit sehen.«
    »Distanz noch tausend Kilometer«, erklang Defoelds Stimme wieder im Helmfunk. »Wir nähern uns rasch und bringen Sie mit dem Traktorstrahl ins Zielgebiet.«
    »Alles klar«, bestätigte Bull. »In unmittelbarer Nähe des Kristall-Gebirges übernehmen wir selbst.«
    »Etwas drückt auf meinen Hals!«, rief Doony verwirrt.
    »Nur eine Injektion zur Beruhigung«, meldete sich Doc Malloy. »Bald werden Sie frei von jeder Höhenangst sein. Vergessen Sie nicht, dass Sie in der Atmosphäre Ihre geheimsten Wünsche verwirklichen können.«
    »Die gehen nur mich etwas an!«, sagte Doony erbost.
    Bull schmunzelte. Was der Assistent für »seine« geheimsten Wünsche hielt, war eine Suggestion des Hypnoschulers. Natürlich waren einige Besatzungsmitglieder der MEGALIS informiert, nur Doony selbst hatte daran keine Erinnerung mehr.
    Ich suche Kontakt mit den Ammoniern, weil es mein sehnlichster Wunsch ist, in ihr Lebenskollektiv einzugehen, war ihm suggeriert worden. Ich weiß, dass dies möglich ist, denn der in die Kristalle eingeschlossene Fötus ist der Beweis dafür. Ich will auf dieselbe Art eine Symbiose eingehen. Nur deshalb verlasse ich die Sicherheit des Schiffes.
    »Achtung!«, meldete Defoeld. »In dreißig Sekunden öffnen wir den Schutzschirm.«
    »Wie fühlen Sie sich, Doony?«, fragte Bull.
    »Ich kann es kaum erwarten.«
    Ein Orkan schlug ihnen entgegen, als die Strukturlücke aufbrach. Reginald Bull hatte sofort den Eindruck, kilometerweit abgetrieben zu werden. Tatsächlich kam er auf Kurs; die Einblendung im Helm zeigte, dass Doony und er sich geradlinig den Kristallen näherten. Die MEGALIS blieb schnell hinter ihnen zurück.
    »Ich bin enttäuscht«, schimpfte Hamillers Assistent. »Statt der fantastischen Bilder aus den Aufzeichnungen nur diese dicke Dunstbrühe ...«
    »Wenn wir am Gebirge sind, werden die Gase weitgehend gebunden, dann bekommen wir auch ohne spektroskopische Hilfsmittel bessere Sicht.«
    »Eigentlich klar.« Doony lachte verhalten.
    Jäh riss der Nebel auf. Reginald Bull stockte der Atem beim Anblick des mächtigen Gebirges aus funkelnden Kristallen. Sie reflektierten und verstärkten das schwache Streulicht in der Atmosphäre.
    Das Gebirge veränderte unaufhörlich seine Form. Hier wuchs ein flockiges Kristallgebilde turmhoch auf, dort diffundierte eine lang gestreckte Kristallnadel und verflüchtigte sich.
    »Dieses gewaltige Massiv lebt und ist intelligent!«, rief Doony schwärmerisch. »Ob die Ammonier uns schon entdeckt haben und uns erwarten?«
    »Falls nicht, werden wir uns bemerkbar machen.« Bull flog an seinem Begleiter vorbei. »Bleiben Sie dicht bei mir, Doony!«
    Der Aktivatorträger gewann den Eindruck, dass sich in dem Kristallberg vor ihm eine Gasse öffnete. Die wolkenartigen Gebilde breiteten sich wie die Blütenblätter einer Blume aus, über ihre Ränder stülpten sich scheinbar flüssige Kristallmassen, die dem Mittelpunkt zuflossen und in einer trichterförmigen Öffnung verschwanden. Der Trichter weitete sich zu einem lang gestreckten Tunnel.
    Bull verlangsamte seinen Flug.
    »Warum zögern Sie?«, fragte Doony heftig. »Das ist unmissverständlich eine Einladung, ins Kollektiv zu kommen.« Er flog weiter auf die Trichteröffnung zu. »Hier besteht keine Gefahr; die Ammonier sind friedlich. Hören Sie das nicht? Die Kristallwesen rufen uns; sie wollen sich offenbaren.«
    Hamillers Assistent verlangsamte seine Geschwindigkeit. Augenblicke später setzte er auf dem Boden des Kristalltunnels auf.
    »Wir müssen die Triebwerke abschalten. Die Korpuskularstrahlung stört die sensiblen Ammonier.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Bull, als er ebenfalls landete.
    Doony schaute ihn erstaunt an. »Teilen sich Ihnen die Ammonier nicht mit?«, fragte er verwundert.
    »Wie reden die Kristalle denn mit Ihnen?«
    »Natürlich durch Gedankenübertragung, was denn sonst?«
    Bull schwieg dazu. Eigentlich konnte er über diese Entwicklung froh sein. Wenn die Ammonier mit

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