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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Reginald Bulls Stimme klang ungewöhnlich sanft, als er sich über die junge Frau auf dem Krankenlager beugte. In ihrem hübschen Gesicht zuckte kein Muskel, sie erweckte den Eindruck, als schliefe sie tief. Ihre Hirnströme verrieten jedoch, dass sie bei Bewusstsein war.
    »Sheila, Sie befinden sich wieder auf der MEGALIS und sind in Sicherheit«, sagte Bull eindringlich. »Ihr Ausflug über Ammon wird ohne Folgen bleiben.«
    Die junge Frau bewegte die Lippen, brachte aber keinen Ton hervor.
    »Auch Panatheik hat es geschafft«, redete Bull weiter. »Er war viel schlimmer dran als Sie und hatte sehr starke Erfrierungen.«
    Die Lippen der Biologin formten ein lautloses Wort: »Shift.«
    »Den Flugpanzer haben wir abgeschrieben«, bemerkte der potenziell Unsterbliche. »Wichtig ist nur, dass Sie und der Pilot am Leben sind. Ich muss Ihnen leider einige Fragen stellen. Vor allem wegen des Fötus.«
    Die Biologin schlug langsam die Augen auf. Sie lächelte, wenn auch merklich gequält.
    »So gefallen Sie mir schon besser«, behauptete Bull. »Was geschah, als Sie dem Fötus-Kristall folgten und die Verbindung zur MEGALIS abriss?«
    Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht der jungen Frau. »Die Ammonier nahmen Kontakt auf«, antwortete sie stockend. »Die Kristallgebilde ... sind intelligent. Lebenskollektive.«
    »Der Kommandant hat mir von Ihrer Theorie berichtet.« Bull wollte noch etwas hinzufügen, doch unterließ er es, als die Biologin heftig den Kopf schüttelte.
    »Keine Theorie mehr ...«, sagte Sheila Winter gepresst. »Die Ammonier sind intelligent ... und parapsychisch begabt. Sie konnten meine ... Gedanken lesen.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Bull verblüfft.
    »Sie wissen alles über uns.« Die Frau atmete heftiger, beruhigte sich aber schnell wieder. Das Reden fiel ihr allmählich leichter. »Die Ammonier sind scheu und ängstlich. Erst als sie aus meinen Gedanken erfuhren, dass ich keine feindlichen Absichten hatte, wurden sie zutraulicher und diffundierten nicht ...«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche.« Bull fiel ihr ins Wort. »Aber wenn diese Kollektive Ihre Gedanken lesen konnten, müssen sie doch erkannt haben, dass Sie dem Fötus-Kristall folgten. Sahen die Kristalle das nicht als feindliche Absicht?«
    Die junge Frau wiegte leicht den Kopf. »Das kam nicht zur Sprache«, sagte sie nachdenklich. »Die Ammonier ließen mich stattdessen einiges über ihren Lebenszyklus wissen.«
    »Erzählen Sie!«, bat Bull.
    »Wenn ein Ammonier-Kollektiv verwittert, bleibt immer etwas übrig, was im nächsten Kollektiv aufgeht. In diesem Kristallkern sind alle Erfahrungen und das Wissen der vergangenen Generation gespeichert. So überlebt der Geist der Ammonier ...«
    Bull hörte angespannt zu. Er bezweifelte Sheilas Geschichte nicht, reagierte aber skeptisch wegen der besonderen Begleitumstände, unter denen sie dieses Wissen bekommen haben wollte. Sie war halb tot gewesen, fast erfroren, als der Rettungstrupp sie in einer Wolke aus Ammoniakschnee fand.
    »Sie glauben mir nicht?«, fragte die Biologin unvermittelt.
    »Sagen wir so: Jedes Mal, wenn wir eines der Kristallgebirge näher analysieren wollen, verwittert es.«
    »Die Gedankenvielfalt der Mannschaft erschreckt die Ammonier«, sagte Winter. »Immerhin könnten wir versuchen, einen Köder auszulegen, vielleicht eine Robotsonde, die menschliche Gehirnströme simuliert. Ich stelle mir vor, dass sich um eine solche Sonde bald ein Kollektiv bilden wird. Dann einen Energieschirm drum herum aufbauen, und wir hätten einen Ammonier-Stamm für Versuche.«
    »Klingt nicht schlecht«, bestätigte Bull anerkennend.
    »Besser wäre natürlich der direkte Kontakt mit den Ammoniern. Wenn die entsprechende Ausrüstung eingesetzt wird, gibt es keine Gefahr dabei.«
    »Ich denke darüber nach«, versprach Bull. »Über den Fötus haben Sie mit den Ammoniern nicht geredet?«
    »Doch, ich erinnere mich allmählich wieder ... Ich wollte wissen, wie der Fötus in dieser menschenfeindlichen Umgebung existieren kann.«
    »Und?«, drängte Bull, als die Biologin schwieg. »Was wurde Ihnen geantwortet?«
    »Die Ammonier sprachen von einem relativ einfachen Prozess. Sie führten mich sogar zu dem Fötus, aber daran erinnere ich mich nur dunkel.«
    »Hat der Fötus mit Kemoauc zu tun?«
    »Der Name ist nie gefallen.«
    Bull nickte. »Vorerst wäre das alles. Jetzt ruhen Sie sich besser aus.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Mir fällt noch etwas ein«, sagte die

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