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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bezeichnen könnten. Ist es nicht trotzdem völlig übertrieben, schon von Intelligenzen zu sprechen?«
    »Vergiss nicht, dass ich nur winzige Kristallkulturen zur Verfügung hatte. Versuche dir vorzustellen, welches Potenzial eines der riesigen Ammoniak-Gebirge haben müsste!«
    »Das ist mir zu spekulativ«, wehrte der Kommandant ab. »Bring mir konkrete Messergebnisse über eines der Kristall-Gebirge, dann reden wir weiter.«
    »Wie denn?« Die Biologin reagierte fast verzweifelt. »Sobald wir uns einem Kristall-Kollektiv nähern, diffundiert es sofort. Als würden sich die Ammonier lieber selbst vernichten, statt mit uns in Kontakt zu treten.«
    »Hör auf mit diesem Unsinn!«, rief Defoeld ärgerlich. »Deine Rückschlüsse sind etwas zu weit hergeholt.«
    »Gib mir einen Shift, dann werde ich versuchen, damit einer der Kristallkolonien nahe zu kommen«, bat die Biologin. »Vielleicht erschreckt die Ammonier die Größe der MEGALIS. Oder sie empfangen die Gedankenimpulse der gesamten Besatzung und werden davon eingeschüchtert.«
    »Das wird immer schöner. Inzwischen dichtest du den Ammoniakkristallen schon eine Psi-Begabung an. Was noch alles?«
    »Meine Vermutungen behalte ich lieber für mich.« Sheila Winter lächelte gewinnend. »Du könntest mich sonst wirklich für verrückt halten. Aber sag selbst: Was vergibst du dir, wenn du mir einen Shift zur Verfügung stellst?«
    »Die Sache ist zu gefährlich. Die Atmosphäre ist ein regelrechter Mahlstrom.«
    »Wenn du so in Sorge um mich bist, gib mir einen Piloten mit.«
    »Was soll das Ganze bringen?«
    Sheila kaute auf ihrer Unterlippe. »Das sage ich dir über Funk, sobald ich im Shift bin«, stellte sie schließlich fest. »Dann kannst du deinen Entschluss nicht mehr rückgängig machen.«
    »Gib mir wenigstens einen Anhaltspunkt!«, verlangte Defoeld.
    »Wollen wir Kemoauc finden oder nicht?«, fragte die Biologin.
     
     
    EDEN II
     
     
    Maina nahm das seltsame Flackern schon wahr, bevor sie die letzte Hügelkette erreichte, hinter der das Land Oskun lag. Oskun war ein Wüstengebiet, in dem Konzepte mit barbarischen Sitten lebten. Zwar strebten sie wie alle Konzepte die Vollkommenheit an, doch taten sie das auf eine wilde Art, die in anderen Ländern Entsetzen auslöste. Sie suchten den Zusammenschluss aller durch Kampfspiele zu erreichen. Dabei überließen die unterlegenen Konzepte ihre Bewusstseine dem Sieger – und Sieger wurde nur, wer den Körper des Gegenspielers tötete.
    Maina war schon auf dem Weg zum Felsen ES durch dieses ungastliche Land mit seinen rauen Sitten gekommen. Die Kunstsonne über dem Felsen hing bereits weit hinter ihr und leuchtete nur noch schwach. In den Hügeln des Niemandslands herrschte ewiges Dämmerlicht.
    Als Maina die letzte Hügelkuppe erreichte, stockte ihr der Atem. Eine scheinbar endlose Wasserfläche erstreckte sich bis zum Horizont. Die Kunstsonne hier flackerte und stand so tief, als würde sie im nächsten Moment versinken.
    Die Wüste Oskun überschwemmt? Die einst heiß und gleißend strahlende Sonne am Ende ihrer Kraft?
    Nach einer Weile stellte Maina fest, dass die Oskun-Sonne keine feste Position innehatte, sondern in einer weiten, kreisförmigen Bahn über dem Wasser schwebte.
    Maina ging am Ufer des Meeres weiter und hielt nach Bewohnern der überschwemmten Region Ausschau. Dabei stellte sie fest, dass der Wasserspiegel sank. Ein Blick in Richtung der flackernden Sonne zeigte ihr die Ursache.
    Die Sonne hatte ihren Rhythmus geändert, die Intervalle zwischen den Hell- und Dunkelphasen waren länger geworden. Das schien sich auf die Gravitation ausgewirkt zu haben, denn unter der unsteten Lichtquelle wölbte sich der Wasserspiegel auf, während am Ufer der überschwemmte Wüstenboden wieder trocken fiel.
    Maina blieb stehen, als sich im nassen Sand etwas bewegte. Der Boden wurde von unten aufgeworfen, Risse bildeten sich, und der Sand rutschte zur Seite. Aus der entstandenen Öffnung zwängte sich ein Mann hervor.
    Er war nackt, von gedrungener Statur – ein oskunischer Streiter, denn er nahm sofort Kampfhaltung ein. Da Maina die Spielregeln kannte, streckte sie ihm zum Zeichen ihrer Friedfertigkeit die leeren Handflächen entgegen.
    Der Nackte knurrte, spuckte aus und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. Wortlos deutete er auf eine Bodenerhebung, die nicht überschwemmt gewesen war. Maina kam der Aufforderung nach und ließ sich auf der Anhöhe auf einem Felsbrocken niedersinken. Der Oskuner

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