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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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setzte sich ihr gegenüber mit überkreuzten Beinen auf den Boden.
    »Ich kenne dich, du bist Maina«, sagte er überraschend sanft. »Erinnerst du dich? Du hast mir den Kampf verweigert und mich aufgefordert, dir meine Bewusstseine freiwillig zu überlassen. Damals war unsere Sonne noch intakt und das Land noch nicht überschwemmt. Ich bin Fothus.«
    »Ich habe so viele Streiter kennengelernt, dass ich mir nicht alle Gesichter merken konnte«, erwiderte Maina. »Ich komme gerade vom Felsen ES und habe jeglichen Zeitbegriff verloren. Wie lange liegt die Katastrophe zurück, die euer Land heimgesucht hat?«
    Fothus kratzte sich auf der Brust, er wirkte ziemlich jung.
    »Ich möchte gar nicht sagen, dass es eine Katastrophe war. Meine Mitstreiter fanden zu der Zeit allmählich Gefallen am Müßiggang. Sie nahmen eine fremde Lehre an, die behauptete, dass die Bildung von Bewusstseinsgruppen ohne Kraftproben mehr im Sinne von ES sei. Aber ES hat diesen Abtrünnigen die Flut geschickt. Viele mussten deshalb ihre Körper aufgeben, so konnte ich mich verstärken. Während der Flut gehe ich auf Tauchstation, wie alle anderen Oskuner auch. Bei Ebbe kommen wir heraus, um uns im Wettkampf zu messen.«
    Fothus blickte den Strand entlang, offenbar auf der Suche nach einem würdigen Gegner. Aber nichts regte sich im Sand. Das Wasser wich immer noch weiter zurück.
    »Wodurch wurde die Überschwemmung ausgelöst?«, fragte Maina.
    »Durch den großen Sprung.«
    »Was verstehst du darunter?«
    Fothus sah sie überrascht an. »Hast du das verschlafen?«
    »Ich habe meditiert.«
    Verständnislos schüttelte der Oskuner den Kopf. »Handeln ist besser als Denken. Wir wollen alle, dass sich der Plan der Vollendung erfüllt. Die Konzepte müssen sich zu einem Multibewusstsein zusammenschließen. Aber das geht nur, wenn jeder aktiv mitarbeitet. Meditieren verunsichert nur.«
    »Ich habe auf meine Weise trotzdem einiges erreicht«, erwiderte Maina. »Viele Pilger haben mir ihre Bewusstseine überlassen. Mit Worten und einem starken Willen habe ich vielleicht mehr geschafft, als dir im Kampf gelungen ist.«
    »Ich bin ein Dreizehner!«
    »Ich kenne die Zahl meiner Bewusstseine nicht genau, denn wir sind eins«, erwiderte Maina unbeeindruckt. »Aber zehnmal so viel, wie du besitzt, werden es schon sein.«
    »Dann müsstest du mich besiegen können!«, rief Fothus und sprang auf.
    Maina rührte sich nicht vom Fleck. »Bevor wir die Sache auf deine Weise austragen, musst du mir Informationen geben.«
    »Wozu? Ob du mich besiegst oder ob ich mir deine Bewusstseine einverleibe, du erfährst ohnehin alles Wissenswerte.«
    »Ich lege großen Wert auf das gesprochene Wort. Sage mir zuerst, was du unter dem ›großen Sprung‹ verstehst, erst dann sehen wir weiter.«
    Fothus schüttelte wieder den Kopf. »Dass du davon nichts gemerkt haben willst ... Ganz EDEN II war in Aufruhr. Es hat eine regelrechte Völkerwanderung stattgefunden, und nach Oskun kamen Konzepte aus den entlegensten Gebieten. Sie wollten alle nach Kantrov. Manche sagen, dort sei das Herz von EDEN II. Aber für mich sind die Konzepte immer noch das Wichtigste. Auch ohne den Schutzschirm und die Kunstsonnen können wir Erfüllung finden. Die Technik von Kantrov ist nur eine Krücke, der Geist allein bedeutet Fortschritt ...«
    »Du wolltest mir sagen, was der große Sprung ist«, erinnerte Maina. »Philosophieunterricht habe ich nicht nötig.«
    Fothus knurrte etwas Unverständliches.
    »Bald nachdem du unser Land verlassen hattest, verschoben sich die Sternkonstellationen über EDEN II«, erläuterte er. »Das deutete darauf hin, dass unsere Welt beschleunigte. Die Sterne wurden rasch zu Lichtstreifen und verschwanden schließlich. Vielleicht wegen der Beschleunigung wurde unsere Sonne instabil. Andere Kunstsonnen fielen sogar herab. Gravitationsschwankungen waren an der Tagesordnung, Oskun wurde von einem benachbarten Binnenmeer überflutet. Fast alle Konzepte glaubten, dass die Steuerzentrale von Kantrov die Kontrolle über unsere Planetenhälfte verloren habe. Darum strömten sie in Massen nach Kantrov, aber ein Schutzschirm ließ niemanden hinein. Die Roboter behaupteten nur, dass alles seine Ordnung habe. Wenn du zum Himmel aufblickst, siehst du wieder Sterne. Der Flug wurde inzwischen gestoppt; EDEN II ist am Ziel.«
    »An welchem Ziel?«, fragte Maina.
    Der Oskuner sah sie seltsam an. »Du willst am Felsen ES gewesen sein und hast dennoch keine Ahnung?«
    Maina blickte hoch.

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